Milk von Gus Van Sant
Inhalt:
1970, am Abend vor seinem 40. Geburtstag trifft der Versicherungsangestellte Harvey Milk in der U-Bahn auf Scott Smith. Er nimmt ihn mit nach Hause und beide beschließen, dass die Zeit für eine Veränderung gekommen ist. Scott und Harvey gehen nach San Francisco und ziehen ins Castro-Viertel. Mit den letzten 1000 Dollar, die er und sein Partner übrig haben, richtet der bereits Zweiundvierzigjährige „Castro Camera“ ein, entwickelt die Filme der überwiegend schwulen Kunden und avanciert wegen seiner humorvollen Art bald zur bekanntesten Persönlichkeit des Viertels. Als inoffizieller „Bürgermeister von Castro“ nimmt er sich der Probleme der wachsenden homosexuellen Gemeinde an. Er entdeckt seine Liebe zur Politik und nachdem der Aktivist Milk Straßenfeste und Demonstrationen für die Rechte von Homosexuellen organisiert hat, beschließt er für den Stadtrat zu kandidieren. Nach drei Fehlversuchen, schafft er 1977 den Sprung in den Stadtrat. Während seiner politischen Laufbahn kämpft Milk erfolgreich gegen Anita Bryant und Senator John Briggs, die über Hasskampagnen und Bibelwedeln versuchen bundesweit die gerade gewonnenen Rechte der Homosexuellen wieder aufzuheben und sie zu kriminalisieren. Drei Wochen nachdem Milk den Sieg über Briggs in Californien erlangt, wird er erschossen.
<
p>Fazit:
Alle Achtung. Mit „Milk“ ist Gus Van Sant ein mitreißender Film über die letzten acht Jahre aus dem Leben Harvey Milks gelungen. Er zeigt die Siebziger und die Schwulenbewegung in einem gänzlich anderen Licht und verzichtet auf die bunten stereotypen Diskohasen, die nur ihren Spaß wollen. Ein stimmiges Set, Kostüme und Maske, der überlegte Einsatz von Musik vermischt mit originalen Bildern geben dem Film einen absolut authentischen Look. Politisch engagierte Schwule, die fern der Gewalt ihre Rechte durchsetzen, denn tatsächlich sahen sich Homosexuelle schweren gewalttätigen Übergriffen auch und besonders seitens der Polizei ausgesetzt, was Van Sant zwar nicht unterschlägt, jedoch auf die explizite Darstellung verzichtet. Er richtet den Fokus ganz auf Milks politisches wirken, seinen Humor, Enthusiasmus und seine Gewaltfreiheit. Erfrischend natürlich und unverklemmt erleben wir Sean Penn als „Harvey Milk“, seine beste Darstellung seit „Brad Whitewood junior“ in „auf kurze Distanz“, absolut oscarverdächtig. Daneben ist noch unbedingt Emile Hirsch als „Cleve Jones“ hervorzuheben.
Meiner Meinung nach hat Gus Van Sant mit seinem Film Harvey Milk ein würdiges Denkmal gesetzt.
„Milk“ USA 2008 – Regie: Gus Van Sant –Darsteller: Sean Penn, Emile Hirsch, Josh Brolin, James Franco, Diego Luna, Josh Brolin, Alison Pill, Victor Garber, Denis O’Hare, Jeff Koons, Brandon Boyce – Musik: Danny Elfmann – Schnitt:Elliot Graham – Drehbuch: Dustin Lance Black – Produktion: Dan Jinks, Bruce Cohen-Prädikat: wertvoll – FSK: ab 12 – Länge: 128 min. – Start: 19.2.2009
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Du hast den film schon gesehn?
Ja, Montag im Preview 🙂
Bei dir fehlt die Taschentusch-Warnung ebenfalls.
Ja, ein überaus schöner, mitreißender, gut gemachter Film. :yes:
sehe ich genauso!
Es wurde Zeit das man so ein Thema auch verfilmt !
Ja für viele Heteros ist das unbekanntes Terrain. Viele können sich weder vorstellen welche Hürden Homosexuelle nehmen mussten/müssen, noch dass sie politische Arbeit leisteten/leisten.
Und dann ist immer noch die Frage: wie lange bleiben sie an der Macht…:(
Ein wunderbarer Film, der – wie es aussieht – Sean Penn seinen zweiten Oscar am Sonntag bescheren wird…(obwohl mein Herz noch ein Tick mehr an Rourkes Performance hängt…)
Ja er hat mich diesmal wirklich überzeugt. Mein Herz hängt jedoch an Mickey Rourke, der trotz seiner Ausfälle einfach mein Held ist und wenn er sich mühe gibt ein wirklich begnadeter Schauspieler.
mir sind derzeit eher zuviele dramen im umlauf….
🙂
Ja vor den Oscars ist das so. Für solche Filme muss man auch bereit sein. Ich brauche für anspruchsvolle Filme auch immer einen Anstoß, bereue es aber selten.
ich steh eher auf heppiends und akschn
🙂