In „Die Informanten“ gibt Bret Easton Ellis das Zerrbild einer Gesellschaft wieder, die dem Fetisch Jugend nachjagt und deren Wertelosigkeit auch durch Sex, Drogen, Gewalt oder Luxus nicht mehr kompensiert wird. Als klar wird, dass seine Hauptfiguren einem Clan von Vampiren angehören, schockiert dies nicht mehr. Angesichts der korrupten Oberflächlichkeit, die der Autor bisher zeigte, ist dies eher der harmlose Teil des Romans, auch wenn Bret Easton Ellis statt des aristokratischen Schattenwesens, das ein Christopher Lee darstellte, eher das blutsaugende Schreckgespenst eines Friedrich Murnau wiederbelebt. Wie Nosferatu zerfetzen Bret Easton Ellis’ Vampire ihre Opfer, reißen ihnen die Arme aus und die Kehlen auf, um ihr Blut zu trinken, häuten sie am Ende sogar in einer Orgie sinnloser Gewalt. Bret Easton Ellis zeigt nicht den romantischen Todeskuss eines Grafen Dracula. Bei ihm ist Vampirismus nichts als blutrünstiger Hardcore-Sex, der ein Verlangen stillen soll, das unstillbar ist.
Quelle: Lesertreff
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p>Ob der Film, dessen Drehbuch von Ellis selbst verfasst wurde an das Buch herankommt? Im Frühjahr weiß man mehr. Gut besetzt ist er allemal.
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