Themroc von Claude Faraldo
Inhalt:
Themroc ist unglücklich. Jeden Tag der gleiche Montonie: morgens aufstehen, Mutti wacht darüber, dass der weit über dreißig Jahre alte Junge auch hochkommt, einfaches Frühstück, Kuss an die begehrte Schwester, ab zur Metro, mit der zur Arbeit, Stechuhr, Maloche….
Themroc hat genug. Als er eines Tages nach einer Strafpredigt vom Chef die Arbeit schmeißt, geht er nach Hause, mauert sich in seinem Zimmer ein und stemmt ein Loch in die Außenwand, aus dem er sein gesamtes Mobiliar auf den Innenhof wirft.
Ab jetzt lebt Themroc das ungezwungene Leben eines Höhlenmenschen, grunzt, blafft und vergnügt sich mit der eigenen Schwester. Er befreit sich von allen gesellschaftlichen Zwängen und steckt andere an. Fasziniert beobachten die Leute von unten das wilde archaische Treiben Themrocs und schon bald findet er Nachahmer im Block. Als die Staatsanwaltschaft und die Polizei eingreifen will wird kurzerhand der erste erbeutete Polizist am Spieß gebraten und verspeist…und schon bald stöhnt und grunzt es in ganz Paris…
Fazit:
Themroc ist kein Mainstream, kein schöner einfach erzählter Film, er ist Anarchie, schwarzhumorig und schmuddelig.
Sprache im verständlichen Sinne gibt es nicht; die Dialoge sind Pseudo-Französisch und die Höhlenmenschen grunzen, heulen, bellen und blaffen.
Themroc ist wild, laut und triebhaft, Michel Piccoli ist als Themroc überragend.
Mehr will ich zu diesem Stück Kunst nicht sagen, nur, einmal im Leben sollte man ihn gesehen haben.
Heute um 03.00 Uhr in Arte !
Originaltitel: Themroc. Frankreich, 1972. Regie: Claude Faraldo. Drehbuch: Claude Faraldo. Produktion: Francois de Lannurien, Helène Vager. Kamera: Jean-Marc Ripert. Schnitt: Noun Serra. Musik: Harald Maury. Darsteller: Michel Piccoli (Themroc), Béatrice Romand (Schwester), Jeanne Herviale (Mutter), Francesca Romana Coluzzi (Nachbarin), Marilù Tolo (Sekretärin), Patrick Dewaere (Maurer), Miou-Miou (Junge Nachbarin), Popeck (Anspitzer). Farbe. 104 Min.
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Das klingt mal richtig interessant. Ist mir bisher entgangen. Guter Tipp, danke.
Ach du Sch…! Jaja, warum nicht mal all die anarchischen Träume, die sonst nur in Fantasien gehegt werden, verfilmen?! Ob mich das in der geschilderten Form allerdings wirklich interessiert, wage ich zu bezweifeln, zumal das auch noch auf Französisch ist…*gg*
Die Sprache ist hier unwichtig und nur Fantasie. Es geht auch nicht darum, wie toll das Höhlenleben ist, sondern darum sich von den Konventionen der Gesellschaft und der Staatsgewalt zu lösen. Der Film ist gleichzeitig auch ein Stück Zeitgeist. 🙂