Wake Up Dead Man: A Knives Out Mystery von Rian Johnson

Jud Duplenticy ist katholischer Priester und ehemaliger Boxer, der sich in der Vergangenheit nicht immer im Griff hatte. Und so entgleitet ihm die Hand erneut, als er mit einem unhöflichen, ja unverschämten Diakon aneinandergerät und ihn schlägt. Der Exkommunikation knapp entgangen, geht’s nun in die Strafversetzung nach Our Lady of Perpetual Fortitude, einer ländlichen Gemeinde im Bundesstaat New York, die von Monsignore Jefferson Wicks geleitet wird. Wicks sieht Juds Versetzung dorthin als persönlichen Affron und er zeigt seine Ablehnung deutlich. Nicht nur, dass er seine Gemeinde mit seinen aggressiven Predigten nach und nach bis auf einen harten Kern vergrault, auch hetzt er nun gegen Jud und spielt seine Spielchen mit ihm, macht Jud das Leben zusätzlich mit erfundenen Beichten schwer. Doch der Karfreitagsgottesdienst setzt die Kirsche auf die Torte, als sich Wicks nach seiner Hetzpredigt in einer kleiner Kammer neben dem Altar ausruht, plötzlich erstochen daniederliegt und der Verdacht auf Jud fällt.
Zeit für Benoit Blanc, einen Blick auf die Gemeinde zu werfen.
Überraschend drängte mir sich letzte Woche der dritte Teil der Benoit Blanc-Reihe bei Netflix auf. Hatte ich nicht mit gerechnet, aber gefreut, denn ich mochte die beiden anderen Filme auch. Etwas ängstlich war ich trotzdem schon, denn kann ein dritter Teil nun wirklich auch gut sein? Ja er kann! Und wie! Rian Johnson fährt wieder ein Starcast auf; neben Daniel Caig, sehen wir Glenn Close, Josh Brolin, Mila Kunis, Jeremy Renner, Kerry Washington und Cailee Spaeny und wirklich keiner hat eine Rolle, die man so erwarten würde. Okay, außer vielleicht bei Glenn Close, die ein verbissene, fanatisch gläubige Gemeindearbeiterin mimt und so gut ist, dass man sie nur hassen kann; dann Josh Brolin als katholischer Stadtpriester, der die Menschen hasst und es ihnen auch sagt und trotzdem eine eingeschworene Fangemeinde um sich scharen kann. Die zentrale Figur ist aber Reverend Jud Duplenticy aka Josh O’Connor, der mir bislang noch nicht aufgefallen war, hier aber eine unglaubliche Performance abliefert. Die Geschichte dreht sich wie beschrieben um dessen Strafversetzung in Montsignore Jefferson Wicks Gemeinde, offiziell als Unterstützung, inoffiziell ist oder war Wicks ein Säufer und sorgt scheinbar absichtlich dafür seine Gemeinde zu vergraulen. Egal was Jud anstellt, und er ist dabei extrem einfühlsam und aufgeschlossen, wird ihm nur Ablehnung entgegengebracht. Dann wird Wicks ermordet, dessen Vergangenheit nun zum zentralen Ermittlungsansatz auch für Benoit Blanc wird, denn Jud gerät ins Fadenkreuz und wird zum Hauptverdächtigen. So gibt es neben den bissigen Dialogen und hinterhältigen Intrigen wieder einen extrem gut aufgelegten Benoit Blanc aka Daniel Craig (meine Lieblingsrolle neben Joe Bang aus Logan Lucky) und eine gute Story, deren kriminalistischer Hintergrund durchaus nachvollziehbar und wenn gut beobachtet auch schlüssig ist. Mann und ich haben und gut amüsiert und uns als harte Fanbase etabliert.

Directed by Rian Johnson • Written by Rian Johnson • Produced by Ram Bergman, Rian Johnson • Starring: Daniel Craig, Josh O’Connor, Glenn Close, Josh Brolin, Mila Kunis, Jeremy Renner, Kerry Washington, Andrew Scott, Cailee Spaeny, Daryl McCormack, Thomas Haden Church • Cinematography Steve Yedlin • Edited by Bob Ducsay • Music by Nathan Johnson • Production companies: T-Street Productions, Ram Bergman Productions • Distributed by Netflix • Release dates September 6, 2025 (TIFF), November 26, 2025 (United States), December 12, 2025 (Netflix) • Running time 144 minutes • Country United States • Language English • Budget $151.7 million • Box office $2.5 million
• 20.12.2025 • Netflix •

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