39. Fantasy Filmfest 2025

3.Tag:EwigesLebenSnuffUndPolnischesLandleben


The Home von James DeMonaco

Graffitykünstler Max ist etwas auf die schiefe Bahn geraten. Vor zehn Jahren hat sich sein Bruder das Leben genommen und Max hat seinen halt verloren. Doch statt Knast veranlassen seine Pflegeeltern Sozialdienst in einem Seniorenheim und ja, warum auch nicht. Max freundet sich schnell mit einer Bewohnerin an, die eine seltsame Warnung ausspricht und kurze Zeit später aus dem Fenster stürzt und stirbt. Max hört auch nachts Schreie und stellt bald fest, dass etwas in diesem so scheinbar quirligen Seniorenheim überhaupt nicht stimmt.

Zugegeben, ich konnte bislang nichts mit Pete Davidson anfangen. Weder finde ich ihn lustig und seine Filme fand ich uninteressant. Umso erfreulicher tritt der Typ hier als sympathischer Jungmann Max auf, der mysteriösen Vorgängen in einer Seniorenresidenz auf den Grund geht, in der scheinbar nur happy Altmenschen ordentlich auf die Kacke hauen. Das deren Energie nicht aus dem Nichts kommt ist bald klar und James DeMonaco quält uns Horrorfans mit dem ein oder anderen grusligen Stich ins Auge. Mir hats wirklich gut gefallen!

Directed by James DeMonaco • Written by James DeMonaco, Adam Cantor • Produced by Bill Block, Sébastien K. Lemercier • Starring
Pete Davidson, John Glover, Bruce Altman • Cinematography Anastas N. Michos • Edited by Todd E. Miller • Music by Nathan Whitehead • Production companies: Miramax, BlockFilm, Man in a Tree Productions • Distributed by Lionsgate, Roadside Attractions • Release date
July 25, 2025 • Running time 95 minutes • Country United States • Language English • Box office $1.7 million

• 39. Fantasy Filmfest • 05.09.2025 • 13.00 Uhr • Zoo Palast • Kino 2 •


Honey Bunch von Madeleine Sims-Fewer und Dusty Mancinelli

“Honey Bunch“ erzählt seine Geschichte aus der Sicht Dianas, die mit bruchstückhaften Erinnerungen nach einem schweren Autounfall aus dem Koma erwacht. Ihr Mann bringt sie in ein experimentelles Traumazentrum, versteckt in der Wildnis Kanadas, doch der Grund dafür bleibt ihr verborgen. Während ihre Erinnerungen nach und nach zurückkehren, kommen auch beunruhigende und unheimliche Enthüllungen über ihre Ehe ans Licht, aber es kommt noch dicker.

Angefühlt hat sich die Länge des Films nach drei Stunden. Es hat ewig gedauert bis überhaupt etwas passiert ist, was zum Verständnis der Story geführt hat, da war Jason Isaac in einer Nebenrolle kein echter Bonus. Angeblich soll es eine Geschichte über wahre Liebe sein, das Regiepaar findet seine Beziehung scheinbar so crazy weird, dass sie eigen geführte Dialoge eingefügt haben; auch wird an eine Hommage an 70iger Hammerfilme gesprochen, aber ehrlich, eine Blümchenbluse und entsättigte Farben reichen da nicht und letztendlich handelt der Streifen vom völligen Egoismus vornehmlich der Männchen, die sich entweder nicht trennen können oder ihre Schuld durch ganz seltsame Aktionen versuchen loszuwerden. Nichtsdestotrotz war die Grundidee nicht schlecht, hätte sogar in eine Hammerproduktion (der erfolgreicheren Jahre, gerne mit Vincent Price) gepasst, aber dieser Film war zäh wie Juchtenleder und ich habe mit dem Sekundenschlaf gekämpft. In meinen Notizen war ich sehr verärgert, mit etwas Abstand bin ich milder gestimmt. Ein eher Berlinale Film.

Directed by Madeleine Sims-Fewer, Dusty Mancinelli • Written by Madeleine Sims-Fewer, Dusty Mancinelli • Produced by Becky Yeboah, Madeleine Sims-Fewer, Dusty Mancinelli • Starring: Grace Glowicki, Ben Petrie, Jason Isaacs, Kate Dickie, India Brown, Patricia Tulasne, Julian Richings • Cinematography Adam Crosby • Edited by Lev Lewis • Music by Andrea Boccadoro • Production companies: Cat People Films, Rhombus Media, XYZ Films • Distributed by Elevation Pictures • Release date: February 18, 2025 (Berlinale) • Running time 114 minutes • Country Canada • Language English

• 39. Fantasy Filmfest • 05.09.2025 • 15.00 Uhr • Zoo Palast • Kino 2 • Fresh Blood•


Crushed von Simon Rumley

Es ist zunächst der Aufschrei Olivias, der ihren Vater, den Pastor in einem Vorort Bangkoks auf den Plan ruft. Ein grausamer Video läuft dort unaussprechliche Tierquälerei, gedreht in dreckigen Hinterzimmern und verbreitet durch einen Mitschüler Olivias. Als sie versucht herauszufinden wer genau dahintersteckt, wird sie entdeckt und festgehalten, für ihre Eltern spurlos verschwunden, von den Mittätern verschwiegen.

Der Film fing an und die ersten gingen nach Sekunden, ich wollte ebenfalls aus dem Kino. Der Grund dafür lag nahe, aber ich hatte nicht ins Programm gesehen, denn Rumley war auch verantwortlich für eine der schlimmsten Epsioden aus dem ABC des Todes und genau darum ging es hier unter anderem in Langform. Aber ich blieb sitzen, weil ich mich dem Thema stellen wollte und ich möchte, dass es dem Regisseur nicht um die Zurschaustellung geht, sondern vielmehr um den Finger in die Wunde zu legen; wozu sind Menschen fähig und worauf holen sie sich einen runter, denn machen wir uns nichts vor, die Hauptklientel solcher Verbrechen sind Männer.
Von der Tierquälerei wechselte die Geschichte dann zum Kindesmissbrauch, denn das Mädchen wurde von dem Typen festgehalten, der die (Tier)Snufffilme drehte und sich dadurch schnelles Geld versprach, in dem er sie an einen Mann verkauft, der sich an Kindern vergeht, ohne darüber nachzudenken, was er da eigentlich macht. Daneben verfolgt man die verzweifelte Suche der Gemeinde nach dem Kind. Harter Tobak, billig gedreht und Bilder, gezeigte und ungezeigte, die im Kopf umherschwirren, für immer. Belastend, aber leider nahe am Leben.

Crushed • FSK 18 • 105min • Extreme Drama, Thriller • 2025 • (TH)Key Actors: Steve Oram, Margaux Dietrich, May Nattaporn Rawddon, Christian Ferrierra, Jonathan Samson, Sahajak Boonthanakit, Ting Sue • Key Crew: -Simon Rumley (Writer, Producer, Director) • Tom Waller, Anya Pipattanachotpokin (Producers) • Doug Abbott, Roger Bassett, John Wolstenholm (Executive Producers) • Lionel Hicks, Steve Jaggi, Kylie Pascoe (Co-producers) • Wade Muller (Director of Photography) • Pongnarin Jonghawkiang (Production Designer) • Chanyaphat Sakchalarntorn (Costume Designer) • Tony McGrath (Editor)

• 39. Fantasy Filmfest • 05.09.2025 • 17.30 Uhr • Zoo Palast • Kino 2 •


We Bury the Dead von Zak Hilditch

Ein militärisches Experiment in Tasmanien geht in die Hose und hunderttausende Menschen sind gestorben. Auch Avas Ehemann befand sich im Katastrophengebiet, aber sie hat die Hoffnung, dass er noch am Leben ist und meldet sich freiwillig zum Leichenaufräumdienst. Während ihrer Reise entdeckt Ava jedoch, dass die Toten nicht tot bleiben und sich nach einer Akklimatisierungsphase als sehr unangenehm herausstellen.

Ich liebe Hilditchs „These Final Hours“ und hatte volles Vertrauen, dass mir auch dieser Film gefallen würde. Man darf hier keinen klassischen Zombiefilm erwarten, vielmehr geht es (wieder) um das Unwiederbringliche, Trauer, Verlust, Überleben. Er schickt Ava per Roadmovie auf eine Odyssee, um sie letztendlich mit dem irreversiblen Ergebnis zu konfrontieren. Wir sehen eine Mischung aus alten Hüten und neuen Ideen, letztendlich aber einen melancholischen Film.
Durchaus sehenswert.

Directed by Zak Hilditch • Written by Zak Hilditch • Produced by Kelvin Munro, Grant Sputore, Ross Dinerstein, Joshua Harris, Mark Fasano • Starring: Daisy Ridley, Mark Coles Smith, Brenton Thwaites • Cinematography Steve Annis • Edited by Merlin Eden • Music by Clark • Production
companies: The Penguin Empire, Campfire Studios, Gramercy Park Media, Giant Leap Media • Distributed by Umbrella Entertainment (Australia), Vertical (United States) • Release dates March 9, 2025 (SXSW), January 2, 2026 (United States), February 5, 2026 (Australia and New Zealand) • Running time 94 minutes • Countries Australia, United States • Language English

• 39. Fantasy Filmfest • 05.09.2025 • 20.00 Uhr • Zoo Palast • Kino 2 •


Her Will Be Done von Julia Kowalski

Nawojka lebt in provinzialen ländlichen Polen ohne Perspektive den Hof, sprich Kuhstall und Küche je verlassen zu können. Ihr Vater ist dominant, kontrollierend, ihre Brüder sind keine Leuchten und terrorisieren sie und nebenan zieht eine junge Frau ein, die so gar nicht aufs Land zu passen scheint. Und just hat Nawojka seltsame Visionen.

Meine Notizen zum Film werde ich hier mal unterschlagen, so abgenervt war ich von diesem angeblichen kraftvollen Genremix, der angeblich nicht nur durch die trostlose, unheilschwangere Atmosphäre und das hervorragende Schauspiel besticht, sondern immer wieder auch mit wuchtigen Bildern von konsequenter Härte beeindruckt. Natürlich ist die Beschreibung im Programmheft mal wieder total an den Haaren herbeigezogen. Tatsächlich sehen wir schmuddelige Durchschnittsbauern, die saufen und sich daneben benehmen, eine junge Frau, die immer voller Schlamm ist, kocht und alle bedient und sich auch noch im die etwas zu dreckigen Kühe kümmert und völlig aus der Bahn geworfen wird, als die für sie offensichtlich attraktive Nachbarin einzieht. Ich glaube nicht, dass ich aus Verzweiflung über mein Kackleben und dem Zwiespalt zwischen Bibel und tatsächlichen Gefühlen Tiere töten würde, aber hier muss man einiges über sich ergehen lassen. Da hätte man wirklich anders dran gehen müssen. Für mich völlig unnötiger Film und pure Zeitverschwendung.

Originaltitel: Que ma volonté soit faite • Polnischer Titel: Bądź wola moja • Regie: Julia Kowalski • Drehbuch: Julia Kowalski • Kamera: Simon Beaufils • Redaktion: Isabelle Manquillet • Produktion: Estelle Robin You, Flavien Giorda, Magdalena Zimecka, Marta Krzeptowska • Produktionsfirmen: Grande Ourse Films, Venin Films, Orka, in Zusammenarbeit mit SOFICA Indéfilms 13 • Vertriebsgesellschaft: New Story (Frankreich) • Produktionsland: Frankreich (79,59 %), Polen (20,41 %) • Originalsprache: Französisch • Format: Farbe – 1,85:1 • Genre: Drama • Dauer: 95 Minuten • Veröffentlichungstermine: Frankreich :16. Mai 2025 ( Filmfestspiele von Cannes 2025 ) ;3. Dezember 2025 (nationale Veröffentlichung), Schweizerisch :7. Juli 2025 ( Internationales Festival für fantastische Filme in Neuchâtel )

• 39. Fantasy Filmfest • 05.09.2025 • 22.00 Uhr • Zoo Palast • Kino 2 • Fresh Blood •

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