39. Fantasy Filmfest 2025

2.Tag:Machos,Moslems,Mutationen

Dog of God von Lauris Abele & Raitis Abele

Der lettische Animationsfilm, dessen Technik wahrscheinlich das Überzeichnen eines Echtfilms ist, zeichnet sich besonders durch seinen guten Score aus, und das war es auch schon. Die Story kennt nur Stereotype und diese klassisch männliche Mischung aus Schwänzen und Titten. Zentrale Figur ist ein Priester, der seinen eigenen Sohn als Handlanger und Haussklaven hält und seinen Glauben und Moral an ein Stück Stroh hängt, das angeblich aus der Krippe Jesus stammt. Als sein Sohn das Stück Stroh klaut wird die resolute Wirtin der Ortstaverne beschuldigt und flugs zur Hexe erklärt. Daneben sehen wir das reiche Pärchen, das versucht einen Erben zu Zeugen, aber an der Impotenz des Mannes scheitert. Gut, dass der Werwolf Thies die Testikel des Teufels sein eigen nennt und damit ordentlich Schwung ins Janze bringt.
Wie bereits anfangs erwähnt, strotzt dieses Werk vor Testosteron und ich war nur noch abgenervt. Ich kann mit diesem doch sehr altbackenden Geschmack und drögen Story nichts anfangen. Das ist so 80iger, unmodern und langweilig.

Der Vorfilm Stranger’s Dreams Of Death von Jelizaveta Averko war auch nichts; da konnte ich weder eine echte Geschichte noch irgendeinen künstlerischen Wert erkennen.

Original title: Dieva suns • Year 2025 • Running time 92 min. • Country: Latvia Latvia • Director: Lauris Abele, Raitis Abele • Screenwriter: Lauris Abele, Raitis Abele, Ivo Briedis, Harijs Grundmanis • Cast: Animation, Armands Bergis, Kristians Karelins, Agate Krista, Einars Repse, Jurgis Spulenieks, Regnars Vaivars • Music: Original music: Lauris Abele • Cinematography: Animation, Marcis Abele • Producer
Co-production Latvia-United States; Tritone Studio, Lumiere Lab. Distributor: Media Move • Genre: Animation. Fantasy. Horror. Mystery | Adult Animation

• 39. Fantasy Filmfest • 04.09.2025 • 13.45 Uhr • Zoo Palast • Kino 2 • Fear Good • Deutschlandpremiere •


Odyssey von Gerard Johnson

Der Tag von Immobilienmaklerin Natasha könnte nicht schlechter beginnen: Eine Weißheitszahn-OP. Die 900 Pfund kann sie nicht zahlen, denn die Kreditkarte ist gesperrt. Kein Wunder, wenn man nur Schrottimmobilien vermittelt und neben einem kleinen Drogenproblem nicht mit Geld umgehen kann und über seine Verhältnisse lebt. Nichtsdestotrotz denkt Natasha groß und gerät immer tiefer in Unannehmlichkeiten, die es mit professioneller Hilfe zu beseitigen gilt.

Ansatzweise war vieles für einen guten Thriller da; eine verschuldete Unternehmerin, die jede Bodenhaftung verloren hat, von Wein und Koks lebt, Luxuswohnung, teure Klamotten und Expansionsgedanken, höher, weiter, teurer. Doch dann bricht alles über ihr zusammen und sie wird in die kriminellen Machenschaften eines ihrer Gläubiger verwickelt und sie hat nichts besseres zu tun als Daddys Killerkumpel anzurufen und ihre Probleme mit Gewalt aus dem Weg zu schaffen. Ja natürlich gibt es wirklich gute Gangsterfilme, in denen selbstredend jeder Störenfried aus dem Weg geräumt wird, jedoch hier fühlt es sich nicht richtig an. Preisen wir menschliches wie geschäftliches Unvermögen an, dass sich mit Gewalt Freiheit verschafft? Hätte der Film wenigsten ein My satirischen Unterton gehabt, aber das fehlt ihm total. So erleben wir eine 110 minütige Tour de Force, die nicht enden will und uns glauben macht, eine mittelständische Unternehmerin hätte solche Verbindungen und käme mit einem Massenmord durch.

film: Odyssey (Vereinigtes Königreich 2025) • regie: Gerard Johnson • darsteller: Polly Maberly, Mikael Persbrandt, Guy Burnet, Jasmine Blackborow, Daniel De Bourg • drehbuch: Gerard Johnson, Austin Collings • produzent: John Jencks, Isabel Freer, Matthew James Wilkinson, Patrick Tolan • kontakt: Kaleidoscope Film Distribution • dauer: 110 min • sprachfassung: englische OV

• 39. Fantasy Filmfest • 04.09.2025 • 15.45 Uhr • Zoo Palast • Kino 2 • Fear Good • Deutschlandpremiere •


Roqia von Yanis Koussim

Laut offizieller Beschreibung: „1993 kommt Ahmed nach einem schweren Unfall mit komplett einbandagiertem Gesicht aus dem Krankenhaus und wird bald von unheimlichen Vorkommnissen gequält. Dreißig Jahre später häufen sich scheinbar unzusammenhängende Gewaltakte auf den Straßen der Stadt, die zwei erfahrene Exorzisten auf den Plan rufen. Wie die beiden Erzählstränge zusammenfinden und wie sich das Trauma-Substrat Algeriens von der Vergangenheit in die Gegenwart schiebt, steht im Zentrum von Roqia.“

Nun das alles ist Wunschdenken sowie die abschließende Einblendung, dass nicht jeder Islam radikal wäre und nur auf eine Fehlinterpretation des Koran basiere, für mich im Nichts verpufft.
Ich kann keinen Film machen, der ein Thema behandeln will ohne es oder deren Umstände zu erklären und somit einfach mal verschwommen bleibt. Hier werden Menschen aus den Häuser gezerrt, ermordet und missbraucht und man weiß nicht warum. Dann gibt es „Besessene“ , die etwas hysterisch rumschreien, wahrscheinlich traumatisiert sind und „exorziert“ werden, um dann, wenn Frau, ihr Kopftuch wieder aufzusetzen und brav den Nachbarsmänner ihr Essen zu kochen. Ich weiß nicht, ich kann und will mit dieser Art von Religion nichts anfangen. Die „Männerkultur“ die sich aus diesen missverstandenen Religionen entwickelte passt einfach nicht in mein Bild von Gleichberechtigung und Freiheit und hat zu viel auf dieser Erde kaputt gemacht und macht es noch immer. Ob da nun gesagt wird, die Radikalen sind Besessen, eine Minderheit oder könnten sich ändern, mag sein, mein Fall ist der Streifen nicht und mir ist es auch egal auf welcher Gläubigkeitsstufe wer ist. Ich konnte auch nichts Mystisches oder wirklich dämonisches in diesem Film finden, weil er einfach schlecht gemacht ist, aber das Fantasy Filmfest gibt sich immer Mühe auch billig produzierte Beiträge aus nicht europäischen Ländern zu präsentieren und das nehme ich mal so hin.

Titel: Roqia (2025) • OriginaltitelRoqia • FSK keine Angabe • Regie: Yanis Koussim • Darsteller: Ali Namous Akram Djeghim Mostefa Djadjam Hanaa Mansour Lydia Hanni Abdelkrim Derradji • Genre: Horror • Tags: Horrorfilm •  Venedig 2025 Venedig 2025 Critics‘ Week • Cast und Crew: Regie: Yanis Koussin • Drehbuch: Yanis Koussim • Kamera: Jean-Marie Delorme • Darsteller: Ali Namous, Akram Djeghim, Mostefa Djadjam, Hanaa Mansour, Lydia Hanni, Abdelkrim Derradji • Schnitt: Maxime Pozzi-Garcia Sarah Zaanoun • Daten und Fakten: Produktionsland: Algerien Frankreich Katar Saudi-Arabien • Filmlänge 94 Min

• 39. Fantasy Filmfest • 04.09.2025 • 18.00 Uhr • Zoo Palast • Kino 2 • Fresh Blood • Deutschlandpremiere •


The Toxic Avenger von Macon Blair

Das Remake des Troma Klassikers aus den Achtzigern erzählt die Geschichte des schwerkranken, alleinerziehenden Hausmeisters Winston, der durch unglückliche Umstände erschossen und in Giftmülljauche versenkt wird und dann als hässlicher unbesiegbarer Superheld aufersteht und sich gegen das korrupte Pharmaunternehmen BTH, seinem ehemaligen Dienstgeber, und deren Gangsterbande auflehnt. Das macht er ziemlich explizit brutal, Schleim und Blut spritzt auf die Leinwand und man muss etwas für diesen speziellen Humor übrig haben. Ich gebe zu, mich hat der Streifen amüsiert, wenn ich auch nicht der Meinung bin, dass er wirklich gut ist. Um das Original habe ich mich immer gedrückt, einfach weil ich nie ein Troma Fanwomen war. Peter Dinklage hat hier mutig die Hauptrolle übernommen und wie ich gelesen habe, war er überhaupt nicht unter der Maske, sondern Luisa Guerreiro, die dann von ihm nachsynchronisiert wurde und sein Mutigkeitsanteil damit auch wieder reduziert. Daneben sehen wir Kevin Bacon als Bösewicht, Eliah Wood als keine Ahnung hässlichen Bruder des Bösewichts sowie Jacob Tremblay als Wade, Winstons Sohn.
Insgesamt kein Film, der mich wie viele andere verärgert hätte, aber ich kann verstehen, dass es zwei Jahre gedauert hat, bis er einen Verleih gefunden hatte und ins Kino kam, wo er sicherlich auf ein Publikum traf, dass andere Erwartungen von einem Superheldenfilm mitbrachte.

• Directed by Macon Blair • Screenplay by Macon Blair • Based on The Toxic Avenger by Lloyd Kaufman • Produced by Mary Parent, Alex Garcia, Lloyd Kaufman, Michael Herz • Starring: Peter Dinklage, Jacob Tremblay, Taylour Paige, Julia Davis, Jonny Coyne, Elijah Wood, Kevin Bacon • Cinematography Dana Gonzales • Edited by Brett W. Bachman, James Thomas • Music by Will Blair, Brooke Blair • Production companies: Legendary Pictures, Troma Entertainment, Inc. • Distributed by Cineverse, Iconic Events • Releasing: Release dates: September 21, 2023 (Fantastic Fest), August 29, 2025 (United States and United Kingdom) • Running time 103 minutes • Country United States • Language English • Box office $3.2 million •

• 39. Fantasy Filmfest • 04.09.2025 • 20.15 Uhr • Zoo Palast • Kino 2 • Deutschlandpremiere •


Bamboo Revenge von Edgar Marie

Iris überredet ihre Schwester Eve mit ihr auf eine Party im Wald zu gehen und während sich Iris super amüsiert und die plumpen Baggerversuche der betrunkenen Männer gerne annimmt, ist Eve vorsichtig. Als die Party vorbei ist beschließt Iris mit dem Rad nach Hause zu fahren, will nicht mit Eve im Auto zurück und verschwindet spurlos. Für Eve sind die Schuldigen am Verschwinden ihrer Schwester schnell ausgemacht: Das waren die drei Typen, die nicht locker gelassen haben und so trägt sie in Windeseile einen Versuchsaufbau zusammen, bei dem Eves vermeintlich Schuldige auf einem lichten Stück im Wald betäubt gefesselt liegen und unter ihnen ein schnell wachsender Bambus gepflanzt wurde, der sich zügig seinen weg durch Erde und Fleisch bahnt.

Bei „Bamboo Revenge“ schieden sich die Geister. Die Hälfte fand ihn grottig, die andere völlig okay, zu denen gehöre ich auch. Gut, die Story hört sich plump an, samt Vorverurteilung und stereotyper Verhaltensunterstellungen, dennoch hat mir die Idee mit dem Bambus gefallen. Natürlich gibt es zig Logiklücken, von der Planung Eves Rache, bis hin zur Durchführung, aber die Geschichte ist in 87 Minuten flott durcherzählt und regt durchaus an, auch mal nachzudenken und durchzuatmen bevor man spontan vorprescht.

film: Bamboo Revenge (France 2025) • director: Edgar Marie • cast: Audrey Pirault, Paul Deby, Constantin Vidal, Jimony Ekila • writer: Edgar Marie • producer: Lucie Vigier, Emmanuel Wahl • distribution: Lighthouse Home Entertainment • dauer: 87 min • language: french original version with english subtitles

• 39. Fantasy Filmfest • 04.09.2025 • 22.30 Uhr • Zoo Palast • Kino 2 • Deutschlandpremiere •

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