Topfschnitt,TrackerUndEinTaschenuniversum

Superman von James Gunn


Natürlich streite ich ab, völlig freiwillig in diesen Film gegangen zu sein. Pures Mitleid mit meiner Freundin, die dem Helden ihren Tribut zollen wollte und nicht einmal ihre Kinder zum Mitkommen bewegen konnte, ließ mein weiches Herz sprechen und sie begleiten. So tut sich auch mit dieser Verfilmung keine Lücke auf und ich lerne auch diesen Superman und seine Lois kennen, denn irgendwann und irgendwie habe ich sie doch alle gesehen, wenn auch unter starken körperlichen und psychischen Schmerzen. Vielleicht war „Superman – Die Abenteuer von Lois & Clark“ die einzige Variante, die ich immer gerne gesehen hatte, aus mir nicht bekannten Gründen oder vielleicht, weil es noch kein Streaming gab und nur wenige TV Programme. Ich ringe hier um Ausreden.
Tja und nun ein neuer Superman von James Gunn, der nach seinem Wechsel zu DC nun seine neue Ära in Beton gießt und wie immer mit seinem kindlichen Gemüt an die Sache ging, was nicht nur die Anwesenheit eines Super-Dogs namens Krypto, sondern auch die Wahl der Darsteller, unter denen wie immer ein paar seiner Buddys, wenigstens eine Sprachrolle oder ein Cameo erhielten beweist. Die Familie ist also wieder beisammen, die Wahl des Supermans und seiner Lois sind etwas gewöhnungsbedürftig, wenn auch nicht wirklich schlecht. Mit David Corenswet und Rachel Brosnahan hat man zwei Darsteller gefunden, die einfach so farblos sind wie die Figuren, die sie verkörpern. Ich bin einfach kein Fan. Die Superman-Geschichten sind im Grunde sehr ähnlich, die Vita des Außerirdischen steht, wenn auch nur zur Hälfte, denn die Botschaft seiner leiblichen Eltern blieb dem Recken bis ins mittlere Mannesalter verborgen und er wurde somit zum herzensguten Menschen mit kleinen Extras. Er besucht die Eltern auf dem Lande viel zu selten, alle haben sich aber ganz doll lieb und schätzen das einfache Leben wie Gemüt.
In Metropolis verbirgt er den Superhelden hinter einer Hypnobrille und arbeitet beim Daily Planet als Reporter. Alles wie gehabt. Wir steigen ein beim Stand der dreimonatigen Beziehung zu Lois, die bereits eingeweiht ist und des hochaufgerüsteten Dauergegners Lex Luthors. Vorbei die Zeiten als Gene Hackman den irren Millionär mit Perückensammlung und großen Hemdkragen mimte, Nicolas Hoults Luthor ist hasserfüllt, manisch und völlig wahnsinnig. Der Irrsinn steht ihm ins Gesicht geschrieben und niemand denkt mehr an den kleinen Marcus mit Perustrickmütze aus „About a Boy“. Er ist hier unser ultimativer Bösewicht, nicht nur weil er macht- und geldhungrig ist, sondern weil er um Superman zu beseitigen nicht davor zurückschreckt ein Taschenuniversum zu öffnen und damit die Existenz der Erde aufs Spiel setzt. Bis an die Zähne bewaffnet mit Hightech-Robotern und modifizierten Supermenschen fährt er alles auf um Superman zu diskreditieren und zu töten. Der verliert zwar zunächst sein Image, gewinnt aber Verbündete, die vielleicht mal ihre Frise überdenken sollten, insgesamt aber eine annehmbare Hilfe sind, im Gegensatz zum Haushund, der so gar keine Manieren hat und dessen Herkunft ungeklärt ist. Gunn versucht den Spagat zwischen Moderne und buntem trashigen Comic und ich finde, das macht er überraschend gut, einfach weil er für meinen Geschmack einen guten Humor hat, der keine Flachwitze oder Gags unter der Gürtellinie braucht, stattdessen seine Figuren nie so ganz ernst nimmt, sondern verspielt mit ihrem albernen Äußeren und verstaubten Charakteren zurechtkommen lässt. Das macht dann auch wirklich Spaß und dringen wir dann ins erwähnte Taschenuniversum ein zeigt sich auch wie an vielen anderen Stellen dieses Filmes, dass Gunn auf die richtigen Leute gesetzt hat. Ich fand die Effekte wirklich gut und und im Vergleich zu der Mehrheit der jüngsten Marvelproduktionen erstaunlich glaubwürdiger. Den Ranz-Acker für die Szene des „Kampfgebietes“ zwischen Jarhanpur und Boravia blende ich hier mal komplett aus wie auch die ein oder andere Szene im Luthor-Kontrollzentrum.
Zusammenfassend bleibt Superman zwar naturgegeben blass, was an der Figur an sich liegt, ist aber nicht völlig verloren. Es ist kein perfekter Film und Gunn hat noch viel Luft nach oben, aber die gebe ich ihm gerne.

•UCI Luxe Potsdam • Kino 2 • 10.07.2025 • 20.15 Uhr •

Directed by James Gunn • Written by James Gunn • Based on Characters from DC • Produced by Peter Safran, James Gunn • Starring: David Corenswet, Rachel Brosnahan, Nicholas Hoult, Edi Gathegi, Anthony Carrigan, Nathan Fillion, Isabela Merced • Cinematography Henry Braham • Edited by
William Hoy, Craig Alpert • Music by John Murphy, David Fleming • Production companies: DC Studios, Troll Court Entertainment, The Safran Company • Distributed by Warner Bros. Pictures • Release dates July 7, 2025 (TCL Chinese Theater), July 11, 2025 (United States) • Running time 129 minutes • Country United States • Language English • Budget $225 million • Box office $96.5 million


Trailer:

The Long Walk – Der Todesmarsch von Francis Lawrence
Horrorfilme oder Dystopie-Wahnsinn nach Stephen King. Sieht brutal aus. Werde ich auf jeden Fall ansehen.

The Naked Gun von Akiva Schaffner
Liam Neeson als Lt. Frank Drebin Jr.? Ich muss gestehen ich fand die Trailer bislang lustig. Mal sehen. An seiner Seite sehen wir Pamela Anderson als Beth Davenport.

Was ist Liebe wert – Materialists von Celine Song
Sieht aus wie ne ganz schlimme Schmonzette mit Dakota Johnson, leider auch mit Pedro Pascal.

The Odyssey von Christopher Nolan (2026)
Du meine Güte. Das sieht noch nicht gut aus, Stars hin oder her. Vielleicht war der Trailer auch nur schlecht, aber ich bin Nolan entfleucht.

The Smashing Machine von Benny Safdie
A24 Sportlerdrama über das Leben von Mark Kerr mit Dwayne Johnson in der Hauptrolle. Sieht nun nicht nach was für mich aus. Ich weiß nicht.

Der Astronaut (Project Hail Mary) von Phil Lord und Christopher Miller
Nicht zu verwechseln mit „The Astronaut“ mit Kate Mara, der auch dieses Jahr erscheint und der auch nen Alien hat, ob so nett wie hier, weiß ich nicht. Hier geht’s um sterbende Sonnen, bis auf eine und da kommt Gosling ins Spiel und muss das untersuchen. Joa, geht schon.

The Fantastic Four: First Steps von Matt Shakman
Meh, ich weiß nicht. Dieses Retro Ding fühlt sich seltsam an, auch die Wahl der Darsteller und die Maske. Ich glaube nicht, dass das ein guter Film sein wird, Pascal und Kirby hin oder her.

Superman von James Gunn
Keine Ahnung, warum ein Trailer vor dem gleich stattfindenden Film läuft.

The Life of Chuck von Mike Flanagan
Stephen King Verfilmung mit Tom Hiddleston als Chuck. Sieht mir sehr weinerlich aus. Hat mich nicht angesprochen.

Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast von Jennifer Kaytin Robinson
Franchise Fortsetzung, von dem ich schon das Original nicht mochte. 

No Hit Wonder von Florian Dietrich
Deutsche Komödie mit Florian David Fitz und Nora Tschirner womit wohl alles gesagt ist. Ich frage mich für wen dieser Müll gedreht wird. Ich verstehe es nicht.

One Battle After Another von Paul Thomas Anderson
Da habe ich den Trailer nicht so ganz kapiert. Da es aber ein PT Anderson ist, werde ich ihn auf jeden Fall ansehen.

Kommentare

2 Antworten zu „Topfschnitt,TrackerUndEinTaschenuniversum“

NurZuTrauDich!

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  1. Avatar von donpozuelo

    Sehe ich recht ähnlich. Gerade bei James Gunn hatte ich dann doch deutlich mehr erwartet…

    1. Avatar von MissCharlesDexterWard

      Ich weiß auch nicht, was er bei Superman richtiger hätte machen können, muss ich gestehen. Es bleibt für mich eine schwierige Figur


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