Jurassic World: Die Wiedergeburt von Gareth Edwards

Natürlich war die Intention diesen Film auf den Markt zu werfen, das Maximale aus dem Franchise zu pressen und genauso fühlt er sich auch an. Zugegeben, ich wollte es nicht glauben und habe ich mich auch durch den Cast ablenken lassen, aber schon nach wenigen Minuten war mir klar, dass das nichts wird. Nach dem Epilog, der uns darauf vorbereitet, dass diese Insel eigentlich den Mutationen für Themenparks vorbehalten war, wird der Fokus auf eine dünne Story ohne Verstand und ein paar Hochglanzdarstellern vor dem Greenscreen gelenkt. Es soll um die Verlängerung des Lebens gehen, die Heilung bei Herz- Kreislauferkrankungen, natürlich zum Wohle aller. Das Blut der drei langlebigsten Dinos soll die Grundlage für dieses Wundermittel sein und so heuert der Vertreter des verantwortlichen Pharmakonzerns ein paar „Experten“ an, die den kostbaren Saft aus der Verbotszone zu holen, denn die Dinos sind erneut fast ausgestorben und können nur noch am Äquator leben. Diese Zone darf von keinem Menschen mehr betreten werden, was weder die Söldner, noch einen Vater mit seinen Kindern interessiert, der dort herumsegelt. Spätestens hier stellen sich zwei Fragen zum Film: warum sucht man sich ausgerechnet jene Insel aus, von der man weiß, dass hier Mutationen erzeugt wurden und glaubt „reine“ Saurier zu finden (und findet sie auch) und zweitens, warum segelt eine Familie dummdreist in einer gesperrten Zone und niemand hält sie auf, außer dem Mosasaurus, dem einzig vernünftigen Wesen in diesem Spektakel?
Auch das restliche Drehbuch ist nur so dahingeschludert. Seien es die lieblosen präsentierten und völlig überflüssigen persönlichen Dramageschichten Zora Bennetts und Duncan Kincaids, die sich unbehaglich lückenfüllerisch anfühlten oder die Vater-Kind Familie mit Freund-Anhang, bei der Vater erst mitten auf dem Atlantischen Ozean schnallt, dass der Freund der Tochter etwas schwierig ist, sich aber selbstredend irgendwann als patenter Kerl entpuppt. Auch auf der Dinoseite war es grenzwertig. Neben den Vertrauten Arten und dem Standart- T-Rex, gab es auch reichlich überlebte Mutationen, die dank ihrer offensichtlichen Merkmale für so manche Fast-1:1 Szene des Original herhalten mussten sowie ein Supermutant der von Szene zu Szene kleiner wurde. Ich weiß nicht ob es die Lichtverhältnisse waren oder was sich Gareth dabei dachte, aber es haute nicht in jeder Einstellung so wirklich hin. Insgesamt ein echter Meh-Film, der nach Schema-F die Beteiligten einen nach dem anderen reduziert, ein zwei Cutie-Momente hat, was für die Familie, ein Hauch von CGI-Action und jeder Menge schlecht gemachter Kreaturen. Ich will nichts gegen die „echten“ Saurier sagen, die waren toll, aber wenns um Mutationen geht, brennen den Leuten einfach die Birnen durch, da macht dann nichts mehr Sinn.
Weitere Fragen, die mich während der Vorstellung bewegten waren: warum ist Scarlett Johansson so extrem braun wo sie doch so beschäftigt um die Welt reist und wieso kümmert sich niemand um diesen geheimnisvollen Tempel, in dem der Quetzalcoatlus wohnt? Weshalb wollen alle noch so riesigen carnivoren Saurier sofort kleine Menschen fressen und sehen sie als Beute, wo die Insel doch voller angemessener Nahrung ist? Und hey, was hatte es mit dieser seltsamen Zeitschaltung des Laborkomplexes auf sich? Man sieht, es ist so einiges offen.
Auch fragte ich mich, warum ein Film ab 12 ist und Eltern dann doch mit ihren kleinen Kindern dort hineingehen. Vielleicht damit sie wie geschehen mittendrin zu Getränke kaufen geschickt werden? Davon abgesehen war das mit Abstand die unruhigste Kinovorstellung, in der ich seit Jahren gewesen bin. Außer mir und Freundin, war praktisch jeder Besucher einmal während der Vorstellung auf Klo, manche sogar zweimal. Und ja, das ist dem Werbefernsehen und dem Streaming geschuldet, bin ich fest von überzeugt. Die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen ist um 90% gesunken, kaum jemand kann sich zwei Stunden auf eine Sache konzentrieren und/oder die Blase unter Kontrolle halten. Ein Grund sich grundsätzlich aus Wochenend-Vorstellungen herauszuhalten.
Insgesamt kein Film, den man gesehen haben muss und der sich diesen Monat in meine Liste an Trashfilmen einreiht, nachdem ich Freundin versprochen habe, mit ihr auch in Gunns Superman zu gehen, was ihr Sohn erleichtert zur Kenntnis genommen hat, da er nun nicht mit ihr gehen muss.

Directed by Gareth Edwards • Written by David Koepp • Based on Characters by Michael Crichton • Produced by Frank Marshall, Patrick Crowley • Starring : Scarlett Johansson, Mahershala Ali, Jonathan Bailey, Rupert Friend, Manuel Garcia-Rulfo, Ed Skrein • Cinematography John Mathieson • Edited by Jabez Olssen • Music by Alexandre Desplat • Production companies: Universal Pictures, Amblin Entertainment • Distributed by Universal Pictures • Release dates June 17, 2025 (Leicester Square), July 2, 2025 (United States), Running time 133 minutes • Country United States • Language English • Budget $180 million • Box office $318.3 million
• UCI Luxe Potsdam • Kino 3 • iSense • 06.07.2025 • 17.00 Uhr •
Trailer:
The Naked Gun von Akiva Schaffner
Liam Neeson als Lt. Frank Drebin Jr.? Ich muss gestehen ich fand die Trailer bislang lustig. Mal sehen. An seiner Seite sehen wir Pamela Anderson als Beth Davenport.
Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast von Jennifer Kaytin Robinson
Franchise Fortsetzung, von dem ich schon das Original nicht mochte.
Woodwalkers 2 con Sven Unterwaldt (2026)
Fortsetzung eines Filmes, nach einer Jugendbuchreihe, die ich nicht kenne. Sieht schlimmer aus, als die Trailer zum ersten Teil. Auf keinen Fall.
Was ist Liebe wert – Materialists von Celine Song
Sieht aus wie ne ganz schlimme Schmonzette mit Dakota Johnson, leider auch mit Pedro Pascal.
The Long Walk – Der Todesmarsch von Francis Lawrence
Horrorfilme oder Dystopie-Wahnsinn nach Stephen King. Sieht brutal aus. Werde ich auf jeden Fall ansehen.
One Battle After Another von Paul Thomas Anderson
Da habe ich den Trailer nicht so ganz kapiert. Da es aber ein PT Anderson ist, werde ich ihn auf jeden Fall ansehen.
Superman von James Gunn
Neuer Trailer, aber gleicher Schrott. Nichtsdestotrotz, ein Versprechen ist ein Versprechen.
The Odyssey von Christopher Nolan (2026)
Du meine Güte. Das sieht noch nicht gut aus, Stars hin oder her. Vielleicht war der Trailer auch nur schlecht, aber ich bin Nolan entfleucht.
Der Astronaut (Project Hail Mary) von Phil Lord und Christopher Miller
Nicht zu verwechseln mit „The Astronaut“ mit Kate Mara, der auch dieses Jahr erscheint und der auch nen Alien hat, ob so nett wie hier, weiß ich nicht. Hier geht’s um sterbende Sonnen, bis auf eine und da kommt Gosling ins Spiel und muss das untersuchen. Joa, geht schon.
NurZuTrauDich!