KernschmelzeFürDenFrieden

Black Bag von Steven Soderbergh

Als George Woodhouse von seinem Vorgesetzten den Auftrag bekommt eine Ratte in der Firma zu finden, besteht kein Zweifel, dass er seinen Auftrag gewissenhaft ausführen wird, auch wenn seine eigene Ehefrau auf der kurzen Liste der Verdächtigen steht. Die ultra geheime Software „Severus“ wurde entwendet und ist auf dem Weg in die völlig falsche Richtung. Tausende Menschenleben stehen auf dem Spiel und George will die Sache innerhalb einer Woche geklärt haben. Dafür startet seine Untersuchung mit einem köstlichen Dinner bei sich zuhause und einem mit etwas Wahrheitsdrogen aufgepimpten Gericht.
Zugegeben, ich war etwas überrascht, als Mann auf einmal aufschreckte und bemerkte, dass es da einen neuen Soderbergh gäbe, den er unbedingt sehen wolle und auch wenn ich noch etwas unter dem „Presence“-Schock stand, bin ich mit ihm umgehend ins Kino gegangen. Die Trailer zu „Black Bag“ konnten mich nicht wirklich anmachen. Alles sah zu steif und unterkühlt aus und erweckte den Eindruck, man hätte die Geschichte schon hundert Mal gesehen. Tatsächlich ist „Black Bag“ aber ein sehr stylisches minimalistisches Werk, das sicher viele durch sein Wortlastigkeit abschreckt. Soderbergh hat es diesmal in das Agentengenre verschlagen und beschränkt sich auf ein Ereignis und eine Intrige, die nicht nur auf beschränktem Raum gelöst wird, sondern auch mit nur wenigen Beteiligten. Es geht um Vertrauen und Manipulation, Verschwiegenheitsverpflichtungen und das komplizierte Miteinander von Agenten als Paar wie auch unter Kollegen. Im Mittelpunkt der Geschichte steht ohne Zweifel Michael Fassbender als George Woodhouse. Die Rolle des zwanghaften Menschen liegt ihm und er überzeugt in dieser Rolle auf ganzer Linie. Seine Pedanterie was seine Ordnung und Sauberkeit im Haus angeht ist schon komisch und meist wirkt er, als wäre die Leidenschaft verglüht; aber der Schein trügt und George testet Frau und die restlichen Kandidaten durchdacht auf Herz und Nieren, kennt ihre Schwächen und Tricks. Ob ich Cate Blanchet mit dieser unsäglichen Langhaarperücke mochte, sei dahingestellt, auch sie lebte ihre theatralische Ader voll aus, während Marisa Abela, Tom Burke, Naomie Harris und Regé-Jean Page sehr bodenständig spielten. Bei Frau Abela hatte ich die ganze Zeit überlegt, woher ich sie kenne – Amy Winehouse, natürlich. Ich mag sie und sie brachte wahrlich Glanz in die Hütte. So lässt Soderbergh seinen George ziemlich unaufgeregt ermitteln was seine Frau so treibt und wer den Severus wie wohin bringen will, während sie ihre ganz eigenen Pläne verfolgt. Es ist ein typischer Soderbergh-Film, der sich tausend Mal authentischer als sein „Presence“ anfühlt. Zu Soderberghs Verdruss scheinen diese Art von Filmen nicht besonders angesagt zu sein und ich hoffe, er hat damit nicht recht. An den Kassen bleibt der Erfolg leider aus. Unterdes kann ich nur sagen, dass genau diese Filme fürs Kino gemacht sind. Volle Konzentration auf die Leinwand, die Handlung, die Details, so macht das auch richtig Spaß.

Directed by Steven Soderbergh • Written by David Koepp • Produced by Casey Silver, Gregory Jacobs • Starring: Cate Blanchett, Michael Fassbender, Marisa Abela, Tom Burke, Naomie Harris, Regé-Jean Page, Pierce Brosnan • Cinematography Peter Andrews • Edited by Mary Ann Bernard • Music by David Holmes • Production company: Casey Silver Productions • Distributed by Focus Features (United States), Universal Pictures (International) • Release dates March 12, 2025 (France), March 14, 2025 (United States) • Running time 94 minutes • Country United States • Language English • Budget $50–60 million • Box office $41.2 million

• UCI Luxe Potsdam • 27.05.2025 • 16.45 Uhr • Kino 4 •


Trailer:

Karate Kid: Legends von Jonathan Entwistle
Vergesst Jaden Smith, nun wird wieder zurückgeblickt. Interessiert mich aber nicht.

The Life of Chuck von Mike Flanagan
Verfilmung des gleichnamigen Dramas von Stephen King. Der Trailer sah zu beginn gut aus, wurde mir dann aber zu schwülstig. Ich glaube nicht, dass das ein Film für mich ist.

M3GAN 2.0 von Gerard Johnstone
Da bin ich total raus. Die Handlung sieht so absurd aus, außerdem kenne ich den ersten Teil nicht.

From the World of John Wick: Ballerina von Len Wiseman
Ach je, das braucht doch kein Mensch.

Superman von James Gunn
Ich bezweifle, dass Gunn in der 2000sten Verfilmung was reißen kann. Wahrscheinlich ist der Hund das Beste am Film.

F1 von Joseph Kosinski
Rennfahrerfilm mit Brad Pitt und Javier Bardem. Sieht nur so mittel interessant aus, aber Pitt geht noch mit ohne Shirt.

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