
Hundreds of Beavers von Mike Cheslik
„Hundreds of Beavers“ erzählt vom Apfelschnapsbrenner Jean, der selbst sein bester Kunde ist und im Suff seine Brennerei und seine Apfelplantage verliert, weil er geschlafen hat, als ein paar Biber die Halterungen seiner Fässer zerstört haben. Die bringen damit eine Kaskade an Ereignissen ins Rollen, die Jean an den Rand seiner Existenz bringen. Doch wieder nüchtern rappelt sich der Mann auf, verliebt sich in die Pelzjägertochter, deckt eine Wolfverschwörung, eine Biberverschwörung und so einiges anderes auf, angelt Fische mit blutigen Fingern, jagd erfolgloser Kaninchen und killt letztendlich alles was sich bewegt. Die Machart ist ein schwarz-weiß-Mischmasch aus realen Personen mit und ohne schlechtem Biberkostüm sowie ruppigem Zeichentrickfilm mit schlechter Musik, ohne Sprache.
„Hundreds of Beavers“ war der hoch angepriesene Abschlussbeitrag der letztjährigen Fantasy Filmfest White Nights und ich hätte ihn nicht angesehen; wohlweislich habe ich einen Instinkt für schlechte Filme, aber ein gutes Herz und so blieb ich für den Kinofreund, damit wir gemeinsam die Heimfahrt antreten konnten. Letztes Jahr waren wir uns ziemlich einig, dass das nichts war. Ich bin keine große Freundin dieser Art von Retro-schwarz-weiß-Slapstick, der zudem nicht die Bohne zeitgemäß ist und sich daran ergötzt Tiere abzuschlachten, auch wenn sie zwischendurch recht wehrhaft sind. Dabei ist es für mich nicht relevant wie realistisch das Ganze aufgemacht ist. Für mich war der Streifen eine Qual und ich wollte nur, dass es schnell vorbei ist, gefühlt dauert er aber 3 Stunden. Ich dachte bis vor ein paar Wochen, dass mein Mantel des Schweigens darüber verbleiben könnte, als ich auf einmal hörte, dass ausgerechnet dieses Machwerk bei uns in die Kinos kommt. Nicht nur das kolportiert wurde, dass es sich um einen erfolgreichen Kultstreifen handle, gingen die Leute tatsächlich rein und waren angetan. Ich weiß nicht, ob sie einen anderen Film gesehen haben oder ob es noch einen Zaubercut gibt, aber ehrlich, das ist richtiger Schrott. Dennoch gönne ich dem Team den sicher auch finanziellen Erfolg und vielleicht bekommen sie mit dem verdienten Geld irgendwann was Ansehbares zustande. Wie gesagt, ich fand den Streifen weder gut gemacht, noch unterhaltsam oder witzig, die Geschichte infantil und rückständig. Sollte man sich gut überlegen.

Directed by Mike Cheslik • Written by Mike Cheslik, Ryland Tews • Produced by
Kurt Ravenwood, Matt Sabljak, Ryland Tews, Sam Hogerton • Starring: Ryland Tews, Olivia Graves, Wes Tank, Doug Mancheski, Luis Rico • Cinematography Quinn Hester • Edited by Mike Cheslik • Music by Chris Ryan • Distributed by Cineverse, Vinegar Syndrome • Release dates: September 29, 2022 (Fantastic Fest), April 15, 2024 (VOD) • Running time 108 minutes • Country United States • Language English • Budget $150,000 • Box office $983,708
• 28.01.2024 • Fantasy Filmfest White Nights • Berlin• Zoo Palast • Kino 2 • 21.00 Uhr •
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