Brand New Cherry Flavor Miniserie von Nick Antosca & Lenore Zion
Lisa Nova ist eine ambitionierte junge Filmemacherin, deren independent Kurzfilm „Lucy’s Eye“ die Aufmerksamkeit des Starproduzenten Lou Burke geweckt hat. So reist sie nach Hollywood, um sich von ihm hofieren zu lassen und stimmt einer Langverfilmung ihrer Idee zu, sofern sie Regie führen darf. Doch Burke zieht sie über den Tisch und als sie seinen Avancen nicht nachkommt, bedient er sich einer Klausel im Vertrag, mit deren Hilfe er die Regie anderweitig vergeben darf. Lisa ist außer sich, schließlich ist das ihre Story und ihr Film; dann trifft sie auf die seltsame Boro, die ihr zu verstehen gibt wie man sich an diesem Mann rächen kann. Lisa will ihn verfluchen, doch das hat extreme Konsequenzen für Burke, aber auch für Lisa und ihr Umfeld.
„Brand New Cherry Flavor“ gehört zu den Serien, die mir wegen ihres provozierenden Covers aufgefallen sind. Nicht selten hält das Deckblatt nicht was es verspricht und ich beende die Staffel weit vor dem Abspann der ersten Folge. Warum das bei dieser Miniserie nicht so war, lag sicherlich nicht daran, dass sie besonders gut war, aber sie hatte einen durchaus anarchischen Charakter, der mich teilweise amüsierte und dazu bewog dran zu bleiben. Dabei erinnerte mich die Mischung aus Hollywoodkritik und Horror an „Coldheart Canyon“ von Clive Barker, der auch so eine seltsame Stimmung hatte. Schon die Hauptfigur Lisa Nova ist seltsam. Ich meine eine kleine Regisseurin, die gerade mal einen Kurzfilm gedreht hat, von dem hier viel gesprochen wird, dessen zentrale Szene jedoch erst ganz am Schluss gezeigt wird, kommt nach Hollywood, ist selbstsicher und will alles, angelt sich sofort den begehrtesten Schauspieler-Typ der Szene und rächt sich trotzig, weil es nicht so läuft, was auch ihre eigene Schuld ist. Wichtige Verträge sollte man schon vom Rechtsanwalt checken lassen. Sie schreckt nicht davor zurück, den Mann, der sie betrogen hat so richtig fertig zu machen und geht dabei sehr weit, teilweise auch zwangsweise, da sie sich auf eine Hexe einlässt, die ihr die Lösung gibt, dafür aber auch viel will. So ist eine der Nebenwirkungen des Fluches, das regelmäßige Erbrechen kleiner Kätzchen (ja genau der Verlust ihrer Unschuld), eklige Smoothies trinken und die ein oder andere Zombiefizierung des unbeteiligten Umfeldes. Währenddessen Produzent Lou Burke so langsam den Bach runtergeht, dreht die Geschichte dann rund. Es gibt eine mystische Backgroundstory, die Hexe Boro und Lisas unbekannte Mutter in Verbindung bringt. Es passieren seltsame Sachen, von denen selbst Lisa nicht weiß, ob sie wahr oder Traum sind und obwohl die Frau dann alles bekommt, sie das Land verlässt. Eine Prinzipienreiterin also? Auf jeden Fall stellt sich Lisa Nova nicht unbedingt als Sympathieträgerin und Unschuldslamm heraus, schon gar nicht als Opfer.
Ich mochte Rosa Salazar als Lisa Nova wirklich gerne, enttäuscht hat mich Catherine Keener als Boro. Sie war komisch.
„Brand New Cherry Flavor“ ist nun keine Serie, die man gesehen haben muss, sie ist aber eine Erfahrung.
• Created by Nick Antosca, Lenore Zion • Based on Brand New Cherry Flavor by Todd Grimson • Starring: Rosa Salazar, Catherine Keener, Eric Lange, Manny Jacinto, Jeff Ward • Composer Jeff Russo •Country of origin United States • Original language English • No. of episodes 8 • Executive producers: Nick Antosca, Lenore Zion • Camera setup Single-camera • Running time 36–52 minutes • Production companies: Eat the Cat, Universal Content Productions ± Original release Network Netflix •Release August 13, 2021 •
• Netflix • 02.12.-04.12.2024 •
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