38.FantasyFilmfestBerlin

8. Tag DerLetzteAbendAbschied,HighlightsUndGewinner

Jugendsünden•BunteBrüheUndPusteblumen•DerErstgeborene

Finaler Tag des diesjährigen Fantasy Filmfests. Ich kann es kaum glauben, nun ist es schon wieder fast vorbei. Aufgrund meiner gedämpften Stimmungslage heute, habe ich „Elsa“ ausgelassen. Verschmelzende Körper musste ich mir heute nicht antun und ich habe wohl auch nicht besonders viel verpasst.

Mein erster Film des Abschlusstages war somit „The Wasp“ von Guillem Morales. Ein Psychodrama, das gut ankam, mich persönlich aber nur schwer wachhalten konnte. Naomi Harris und Natalie Dormer spielen hier zwei ehemalige Schulkameradinnen, die sich über die Jahre aus den Augen verloren haben. Heather ist vermögend, aber nicht glücklich, Carla erwartet ihr viertes Kind, arbeitet als Kassiererin in einem Supermarkt und prostituiert sich gelegentlich, um das Geld für ihre Familie zusammen zu bekommen. Als Heather sie anspricht versteht die pragmatische Carla nicht was sie will, aber Heather kommt schnell auf den Punkt: Wer als Kind Tauben erschlägt, kann auch einen Menschen, sprich ihren Ehemann töten. Doch was als ein verlockendes Angebot daherkommt, entpuppt sich als Psychoterror und es wird viel und ermüdend geredet. Für meinen Geschmack hielt sich Heather etwas zu sehr an ihrem Teenagermobbing hoch, das war nichts, was ein durchschnittlicher Therapeut nicht schnell hinbekommen hätte, aber natürlich hatte sie einen perfiden Plan, auf den die eigentlich tragische Person in diesem Theaterspiel, Carla, auch noch hineintappt und uns zeigt, wie ungerecht die Welt doch ist. Kein Film für müde Tage und ein Schluss, den es so im wahren Leben eher nicht gibt, aber eine tolle Natalie Dormer. Ich sehe sie ja nicht immer gerne, aber hier war sie großartig.

• 38. Fantasy Filmfest • 11.09.2024 • 16.00 Uhr • Zoo Palast • Kino 2 •

Directed by Guillem Morales • Screenplay by Morgan Lloyd Malcolm •Produced by Nate Bolotin, Maxime Cottray, James Harris, Leonora Darby, Matthew B. Schmidt, Sean Sorensen • Starring Naomie Harris, Natalie Dormer • Cinematography John Sorapure • Edited by Joe Randall-Cutler •Music by Adam Janota Bzowski • Production companies: XYZ Films, IPR.VC, Royal Viking, Entertainment, Paradise City Films, Tea Shop Productions • Distributed by Shout! Studios • Release dates: June 13, 2024 (Tribeca), August 30, 2024 (United States) • Countries: United Kingdom, United States • Language English • Box office $44,789


Mein zweiter Film war „ESCAPE FROM THE 21st CENTURY“ – eine durchgeknallte Mischung aus Echtfilm und Animation-SF-Actioner mit frischen Ideen, süßen Darstellern und einer lustigen, zuweilen auch nachdenklichen Handlung. Für manche war das zwar kein Film, sondern nur eine Aneinanderreihung von Gags und zu Sprunghaft, um wahre Begeisterung hervorzurufen, für mich jedoch ein schon geniales Werk mit viel künstlerischer Freiheit.
Die Story erzählt von drei Kumpels, der coole Chengyong, der lustige Wang Zha und der etwas pummelige Pao Pao, allesammt gerade mal 18 und nur Flausen im Kopf, die auf dem Planeten K leben, der aber der Erde sehr ähnelt. Nachdem sie mal wieder vor einer Prügelei flüchteten, fallen die drei in einen See, in dem sich eine seltsame Mischung aus Chemikalien verbreitet hat. Fortan katapultiert sie ein Niesen 20 Jahr in die Zukunft oder auch wieder in die Gegenwart. Doch als Erwachsene ist das Leben der Drei nicht wirklich so wie erhofft und Ereignisse aus der Vergangenheit zu steuern bringen diese oder jene Überraschung mit sich. Und dann ist da noch diese Weltherrschaftsverschwörung einer Geheimorganisation, die es zu stoppen gilt sowie die Frage, warum Pao Pao in der Zukunft mit der Freundin Chengyongs zusammen lebt und einen Fahrradunfall zu verhindern, verrückte Folgen hat.
Wie gesagt, das bildliche DrunterundDrüber ist nicht jedermanns Sache und den roten Faden zu finden, um eine schlüssige Handlung in Händen zu halten war nicht jedem gegeben. Nichtsdestotrotz darf man sich von den zugegebenermaßen schlechten Trailer nicht verunsichern lassen und wer das Chaos liebt, wird es bekommen und seinen Spaß haben. Mich hat der Film wirklich erreicht und begeistert.

• 38. Fantasy Filmfest • 11.09.2024 • 18.15 Uhr • Zoo Palast • Kino 2 •

film Escape from the 21st Century (China 2024) • regie: Li Yang • darsteller: Zhang Ruoyun, Zhong Chuxi, Song Yang, Li Chenhao, Wu Xioaliang • drehbuch: Li Yang • produzent: Hu Lizhou • verleih: Atlas Film • dauer: 98 min • sprachfassung: mandarin OmeU •


Der letzte Film des diesjährigen Fantasy Filmfest, kam aus Hongkong „Twilight of the Warriors: Walled In“ und spielte in der mittlerweile abgerissenen „Walled City“ auf der Halbinsel Kowloon bei Hongkong. In den 80iger war das der am dichtest besiedelte Stadtteil der Welt und Soi Cheang hat das Unmögliche Geschafft und hier in klaustrophobischer Enge ein herausragendes Action-Drama auf die Leinwand gebracht.
Erzählt wird die Geschichte des illegalen Einwanderes Chan Lok-kwuns, der in HongKong versucht Papiere zu bekommen und dafür in Triaden Clubs an Untergrundfights teilnimmt. Lok-kwun gewinnt, doch Platzhirsch Mr. Big gibt ihm kein Geld und will ihn zwingen weiter zu kämpfen. Lok-kwun lässt das nicht auf sich sitzen und stiehlt eine Tasche aus Mr. Bigs Fabrik, im Glauben darin befindet sich Geld. Leider ist dem nicht so und die Tasche ist voll mit Drogen, Bigs Leute Lok-kwun auf den Fersen. Der kann sich nach Walled City retten, wo andere das Sagen haben und es beginnt ein Kampf zwischen den Gangs, mittendrin Lok-kwun, der sich aber in der Stadt durch harte Arbeit und einen warmherzigen Charakter integrieren kann.
Ja, der Mann gibt uns auch was fürs Herz und so menschelt es sehr zwischen den genialen Fights der Fraktionen und nicht jeder Bösewicht ist so schlecht wie zunächst angenommen. Innerhalb von Walled City gibt es natürlich auch Banden, die sich nicht Grün sind und Lok-kwun trägt noch ein paar Überraschungen mit sich und damit meine ich nicht die Kunst Haare zu schneiden.
„Twilight of the Warriors: Walled In“ ist ein Erfolgsstreifen, der soweit ich weiß, so nicht stehen bleibt, sondern wenigstens noch ein Prequel bekommt. Auf jeden Fall ist der Film ein Muss für Martial Arts Fans, vor allem, wenn man KingHumäßige Schwebekämpfe und fast schon unmenschliche Skills liebt und für alle, die diesen kaputten Look wie wir ihn in BuyBust und Limbo gesehen haben, mögen. Ich weiß nicht, ich hatte die ganz seit diesen abgeranzten Geruch in der Nase, aus alten Klamotten und Dreck und ein Glück gibt es kein Geruchskino. Das sah alles schon echt authentisch aus.
Unbedingte Sehempfehlung.



• 38. Fantasy Filmfest • 11.09.2024 • 20.30 Uhr • Zoo Palast • Kino 2 •

film: Twilight of the Warriors: Walled In (Hongkong 2024) • regie: Soi Cheang • darsteller: Louis Koo, Sammo Kam-Bo Hung, Richie Jen, Raymond Lam • drehbuch: Kin-Yee Au, Tai-Lee Chan, Li Jun, Kwan-Sin Shum, Yi Yu (Comic) • produzent: John Chong, Peter Lam, Wilson Yip Wai-Shun • verleih: Plaion Pictures • dauer: 126 min • sprachfassung kantonesische OmeU


Fresh Blood Berlin
Platz 1 Humanist Vampire Seeking Consenting Suicidal Person
Platz 2 The Substance
Platz 3 Sleep


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