Macht, IntrigenUndVisionen

Megalopolis von Francis Ford Coppola


Vier Tage vor dem enttäuschenden Joker Sequel war ich in einem ähnlich kontroversen Werk, Francis Ford Coppolas, „Megalopolis“. Ich war vorbereitet, dass der Film schwierig werden würde, aber Adam Driver zieht bei mir fast immer. In dieser Utopie geht es grob gesagt um Machterhalt, Intrigen und Visionen. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Architekt Cesar Catilina von der städtischen Design-Behörde, der für die Erfindung eines neuen ressourcenschonenden Baustoffes den Nobelpreis bekommen hat. Er ist der Neffe des reichsten Mannes vor Ort, Onkel Hamilton Crassus III und genießt dessen Unterstützung, während die städtische Macht vertreten durch Bürgermeister Franklyn Cicero lieber auf alte Baustoffe und wenig Veränderung setzt. Doch unerwarteterweise verlieben sich Cesar und Ciceros Tochter Julia ineinander, Ciceros ehemalige abgewiesene Geliebte Wow Platinum rächt sich, indem sie seinen reichen Onkel verführt und dessen Bank und Konten an sich reißt, alles mit der Hilfe von Crassus Sohn Clodio Pulcher, der so sein Erbe retten will. Doch die beiden haben den alten Crassus völlig falsch eingeschätzt. Und wäre das nicht schon römische Tragödie genug, stürzt auch noch ein alter verkrüppelter russischer (CCCP) Satellit über Megalopolis ab und zerstört die halbe Stadt, was Cicero ausnutzt, um seine Visionen umzusetzen. Dann gibt es noch einen Volksaufstand, Clodio wirkt als Demagoge und wiegelt das Volk auf und Cicero hasst seinen Schwiegersohn, bis sich am Schluss alles in Wohlgefallen und Liebe auflöst. Ich weiß nicht, was den alten Mann hier getrieben hat, aber die 138 Minuten (diese Länge scheint mittlerweile ein Standart zu sein) gingen mir nicht so gut von der Hand. Freundin konnte hier zwar etwas schlafen, aber wir waren dennoch erschöpft. Sicher trug dazu auch die anstrengende Inszenierung bei, die opulent war, aber eben wie Theaterbühne aussah, egal wo eine Szene stattfand. Die Anlehnung an römische Dramen, die altbackene Kleidung und die Dialoge, man, das war nicht der Francis Ford Coppola, den ich unbedingt erwartet hätte, aber nach einer so langen Drehpause und einer überlangen Garzeit dieses Stoffes muss man sich nicht wundern. Sicher, es ist nicht Tod, was ewig liegt, aber lebendig ist es auch nicht. Vielleicht war ich auch irritiert, dass der Schluss so bunt und kitschig war, letztendlich die Guten siegten und Adam Driver seine Frau nicht getötet hatte, wer weiß. Eine vielleicht unpopuläre Meinung dann noch am Schluss: Shia LaBoeuf hat für mich jede Szene gerettet, in der er anwesend war. Er mag ein Arschloch sein, aber er ist auch ein großartiger Schauspieler und sieht in Toga und High Heels einfach sensationell aus.
• 30.09.2024 • 16.30 Uhr • UCI Luxe Potsdam • Kino 5 •

Directed by Francis Ford Coppola • Written by Francis Ford Coppola • Produced by Barry Hirsch, Fred Roos, Michael Bederman, Francis Ford Coppola • Starring Adam Driver, Giancarlo Esposito, Nathalie Emmanuel, Aubrey Plaza, Shia LaBeouf, Jon Voight, Laurence Fishburne, Kathryn Hunter, Dustin Hoffman • Cinematography Mihai Mălaimare Jr. • Edited by Cam McLauchlin, Glen Scantlebury • Music by Osvaldo Golijov • Production companies: American Zoetrope, Caesar Film LLC: 43  • Distributed by Lionsgate • Release dates May 16, 2024 (Cannes), September 27, 2024 (United States) • Running time 138 minutes • Country United States • Language English • Budget $120–136 million • Box office $8.5 million


Trailer:
Konklave von Edward Berger
Der Papst ist tot Film mit Ralph Fiennes, Stanley Tucci und John Lithgow. Sensationell besetzt und verspricht einen guten Thriller.

Wolf Man von Leigh Whannell
Sieht eigentlich ganz gut aus. Worum es geht verrät ja der Titel.

A Complete Unknown von James Mangold
Ich weiß nicht. Noch ein Bob Dylan Film diesmal mit Timothy Chalamet?

„Hagen – Im Tal der Nibelungen“ von Cyrill Boss, Philipp Stennert
Deutsche Verfilmung der Nibelungen aus Sicht des Bösewichts. Jedes Mal wenn der seit gefühlt 3 Jahren laufende Trailer beginnt, freue ich mich, weil ich denke da kommt was mit Drachen und dann sehen wir den leidigen Deutschkram, der sich sein über 20 Jahren einfach nicht weiterentwickelt mit Dialogen, die in den 50igern nicht hölzerner waren. Ohne mich.

Venom: The Last Dance von Kelly Marcel
Ich mag Tom Hardy so gerne, aber die Venom Filme reißen mich nicht vom Hocker, auch wenn dieser erstmal nicht uninteressant aussieht, wird er mir wahrscheinlich nicht gefallen. Das Venom CGI ist einfach zu schlecht.

Gladiator II von Ridley Scott
Ich mochte den ersten nicht und diesen Teil braucht auch kein Mensch.

Joker 2 von Todd Phillips
Bereits gesehen.

Freud’s Last Session von Matthew Brown
Film über den alten Freud mit Anthony Hopkins als Sigmund Freud
Matthew Goode als C. S. Lewis und Liv Lisa Fries als Anna Freud. Ich weiß nicht, sieht jetzt nicht so attraktiv aus.


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