38.FantasyFilmfestBerlin

Eröffnungstag

Urlaubsbekanntschaften und geheime militärische Killerhunde inmitten einer NebelbrückenkatastrophenVaterTochterKonfliktsituation

Ich wiederhole mich: Die Zeit vergeht, unglaublich, das 38. Fantasy Filmfest und ich bin etwas skeptisch, was das Programm angeht, rein vom lockeren Überfliegen her. Gestern, am Eröffnungstag, war ich wirklich am Schwanken, ob ich mir das Remake des dänischen Films von Christian Tafdrup, „Speak No Evil“, ansehen sollte. Das Original war in Ordnung, auch wenn ich mich über den ein oder anderen Punkt aufregen konnte, war zumindest der Schluss eines Fantasy Filmfests würdig. Was das Remake angeht war der Aufreger vorab bereits der Trailer, der praktisch den wesentlichen Inhalt spoilert und einen so ziemlich überraschungsfrei zurücklässt, aber auch die US-Langfassung des Eden Lake Machers James Watkins hat mich nicht gänzlich erreicht, womit ich ziemlich alleine dastehe. McAvoy sieht spätestens seit „Split“ für mich immer gleich (aufgepumpt) aus und so geht es mir auch mit seine Darstellungen. Natürlich kam es wie es kommen muss, die Geschichte um zwei Paare mit Kind, die sich während eines Urlaubes kennenlernen und trotzdem sich die einen schon seltsam verhalten, die anderen zurückhaltenden einen weiten Weg auf sich nehmen die seltsamen zu Besuchen und irgendwo in der Pampas stranden, wird am Schluss komplett auf den Kopf gestellt. Urlaubsbekanntschaften sollte man nicht mal mit der Kneifzange anfassen, zumindest, wenn der Urlaub vorbei ist, aber es gibt unbelehrbare Menschen. So machen sich die braven Spießer mit Paarproblemen und einer angstgestörten Tochter auf nach Irland, landen weit weg auf dem Lande und sind wenig begeistert vom Umgang miteinander und mit dem stummen Gastgebersohn. Dann driftet die Geschichte vom Original weg und macht sich Richtung „so ist der Schluss aber gefälliger“ auf und das Publikum johlte, ich fand es sehr schade, weil der Film dadurch das Besondere verlor. Insgesamt ein ordentlich durchgetakteter Hollywoodstreifen, der mir zu glatt war, ohne Ecken und Kanten, sauber und gut gespielt, aber mit einem Ende, das mindestens genauso unglaubwürdig war wie das seiner Vorlage.

• 38. Fantasy Filmfest • 04.09.2024 • 19.00 Uhr • Zoo Palast • Kino 1 •

Directed by James Watkins • Screenplay by James Watkins • Based on Speak No Evil by Christian Tafdrup, Mads Tafdrup • Produced by Jason Blum, Paul Ritchie • Starring James McAvoy, Mackenzie Davis, Aisling Franciosi • Alix West Lefler, Dan Hough, Scoot McNairy • Edited by Jon Harris • Music by Danny Bensi, Saunder Jurriaans • Production company Blumhouse Productions • Distributed by Universal Pictures
Release date September 13, 2024 • Running time 110 minutes • Country United States • Language English


Der Eröffnungstag Spätfilm, bei dem wir eigentlich klassischerweise eine Gurke erwarten, war auch dieses Jahr überraschend erträglich, wenn auch nicht wirklich gut: Project Silence von Kim Tae-gon; ein klassischer Katastrophenthriller mit SF Einlagen. Wie Das Rosebud-Team sagte: Ein No-Brainer. Hier darf man keine Höchstleistungen erwarten, denn es ist ein wirrer Mix aus Familiendrama, Tierhorror und reinem Katastrophenfilm. Während einer schweren Nebelwetterlage verschwindet die Sicht auf der Incheon-Brücke, wodurch es zu einer Massenkaramboulage kommt. Mittendrin der Berater des Präsidenten, der seine Tochter zum Flughafen bringen wollte, ein lustiger Abschlepper mit Hund, eine Golfspielerin und ein paar Kampfhunde, die vom Militär unter größter Geheimhaltung manipuliert wurden auf Sprachziele loszugehen und die nicht mehr im Käfig bleiben wollten. Nach einer gescheiterten Rettungsaktion und nachdem praktisch alle Anwesenden anderen Menschen von den Kläffern niedergemacht wurden, ist die Brücke auf einer Seite am zusammenbrechen, die andere ist durch eine Tankwagengiftgasexplosion blockiert. Dann gibt es viel Hin- und Hergerede, Bisswunden, eine Hundemutter, mit der man wirklich Mitleid hat, eine Vater-Tochter Beziehung, die sich auf dem Weg der Besserung befindet und ein Chef, der alles riskiert und verliert und ach ja, der kleine Hund und der lustige Mann vom Abschleppdienst überleben. Das CGI ist wirklich schlecht, das Szenario nicht abstruser als bei irgendeinem anderen Popkornstreifen auf Tele5 und alles gut.

• 38. Fantasy Filmfest • 04.09.2024 • 21.45 Uhr • Zoo Palast • Kino 2 •

Hangul 탈출: 프로젝트 사일런스 • Hanja 脫出: 프로젝트 사일런스• Literal meaning Escape: Project Silence • Revised Romanization Talchul: Peulojegteu Sailleonseu • Directed by Kim Tae-gon • Written by Kim Tae-gon Kim Yong-hwa, Park Joo-suk • Produced by Kim Yong-hwa • Starring Lee Sun-kyun, Ju Ji-hoon, Kim Hee-won • Cinematography Hong Kyung-pyo • Edited by Heo Seon-mi, Lee Geon-moon • Music by Shim Hyun-jung, Alan Tyler • Production company Blaad Studio • Distributed by CJ ENM • Release dates May 21, 2023 (Cannes), July 12, 2024 (South Korea) • Running time 96 minutes • Country South Korea • Budget ₩18.5 billion • Box office US$4.9 million



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Ein Gedanke zu „38.FantasyFilmfestBerlin“

  1. Ah sehr gut – Berlin ist dieses Jahr mal wieder eine Woche früher dran. Vielleicht kann ich mir dann bei dir nocht Tipps holen für den Kartenkauf. Allerdings ist für Project Silence das Ticket schon gekauft.

NurZuTrauDich!

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