DerRookieOderRocketRocketUSA

Civil War von Alex Garland

Directed by Alex Garland
Written by Alex Garland
Produced by Andrew Macdonald, Allon Reich
Gregory Goodman
Starring
Kirsten Dunst, Wagner Moura, Cailee Spaeny
Stephen McKinley Henderson, Sonoya Mizuno, Nick Offerman
Cinematography Rob Hardy
Edited by Jake Roberts
Music by Ben Salisbury, Geoff Barrow
Production companies
DNA Films, IPR.VC
Distributed by A24 (United States)
Entertainment Film Distributors (United Kingdom)
Release dates
March 14, 2024 (SXSW)
April 11, 2024 (BFI IMAX, London)
April 12, 2024 (United States)
Running time 109 minutes
Countries
United Kingdom
United States
Language English
Budget $50 million
Box office $109 million


In einer nahen Zukunft befindet sich die USA im Bürgerkrieg und ist in vier Fraktionen gespalten, die Loyalisten, die zum Präsidenten stehen, der sich bereits in seiner dritten Amtsperiode befindet und massiv mit dem US-Militär gegen sein Volk und gegnerische Fraktionen vorgegangen ist, die Western Forces (Texas und Californien), die Florida Alliance (die Südstaaten) und die sogenannte New People’s Army. 
Die Kriegsfotografin Lee Smith hat vor, mit ihrem Kollegen Joel für ein letztes Interview zum Präsidenten vorzudringen, denn die Westerns Forces stehen bereits vor Charlottesville und es steht nicht gut für die alte Regierung. Im Schlepptau der beiden befindet sich der in die Jahre gekommenen Mentor Lees, Sammy und eine junge Fotografin, der Lee in Brooklyn bei einem Selbstmordattentat das Leben gerettet hat und die wie Lee eine berühmte Kriegsfotografin werden will.

Genau genommen bin ich keine große Freundin von Kriegsfilmen und es gibt nur wenige, die ich wirklich mag und gerne auch mehrmals gesehen habe. „Under Fire“ ist einer davon; seinerzeit ein Pflichtfilm über einen Kriegsfotografen in Nicaragua, das sich seinerzeit im Bürgerkrieg gegen das von den USA gestützten korrupten Somoza Regimes befand. Keine Ahnung, aber „Civil War“ hat mich an diesen Film erinnert, auch wenn es sich hier um einen „internen“ Bürgerkrieg handelt und Garland eine andere Geschichte erzählt und völlig andere Stilmittel wählte. Nichtsdestotrotz halte ich „Civil War“ für einen ebenbürtigen Konkurrenten im Bereich der fiktiven Kriegsberichterstattung. Auch hier macht sich eine Gruppe Journalisten auf einen fast schon selbstmörderischen Trip zu einer sich im Untergang befindlichen Regierung auf und erlebt, zu welchen Grausamkeiten Menschen im Namen ihrer Gerechtigkeit fähig sind, wobei auf ihrem Weg hier ein Haufen einfach gestrickter Männer mit Waffen endlich Gott spielen konnten; ein realistisches Phänomen, wenn man die Augen nicht verschlossen hält. Natürlich weiß man, wohin uns die Geschichte führen wird; die berühmte Kriegsberichtserstatterin Lee Smith ist eine abgebrühte desillusionierte Frau, die die Kamera immer bereit hat und jedes noch so brutale Verbrechen festhält. Auf einer Demo in Brooklyn trifft sie auf die junge Fotografin Jessie, die ihr nacheifert und rettet ihr bei einem Anschlag das Leben. Fortan wird sie Jessie nicht mehr los, und während im Laufe des Roadtrips die Journalisten mit brutalen Übergriffen konfrontiert und fast getötet werden, nimmt Jessie nach und nach den Platz Lees ein, bis Lee in Washington angekommen fast einer Panikattacke erliegt.
Meiner Meinung nach hat Garland mit „Civil War“ sein bestes Werk gedreht. Unglaublich gut mit Kirstin Dunst in der Hauptrolle und Cailee Spaeny als Nachwuchsfotografin besetzt, die zwei ehrgeizige Frauen spielen, die für die Sache, aber vor allem für sich über Grenzen gehen. Die Ambivalenz der Kriegsberichtserstattung im Fokus, die Notwendigkeit uns zu zeigen, was Krieg und Verbrechen mit den Menschen macht und auf allen Seiten zu Leid und Zerstörung führt. Besonders gut gefiel mir Garlands Mittel, besonders schwierige Szenen mit scheinbar unpassender Musik zu unterlegen und dadurch dem Zuschauer Luft zu geben, ohne das Gesehene ins Lächerliche zu rücken. Hat mich schwer beeindruckt. Erwähnenswert fand ich daneben den Auftritt Jesse Plemons als militanten Nationalisten. Er ist für mich einer, der diesen völlig unberechenbaren Typus spielen kann, bei dem man nie weiß, was einen erwartet.
Was „Civil War“ nach Garlands eigenen Aussagen mit „Men“ zu tun hat, erschloss sich mir nicht. Über „Men“ sinniere ich nach drei Monaten noch immer und überlege, was ich dazu schreiben könnte.
Insgesamt ein wirklich großartiger Film, über Kriegsverbrechen, das Pulverfass USA, vor allem aber über den Verlust seines Selbst, ob Täter oder Beobachter von Gewalt.
Das einzige, das mich etwas irritierte, war die seltsame Route der Gruppe von New York City nach Washington DC, Richtung Süden, einmal um die Region herum und von Hinten durch die Mitte.

•UCI Luxe Potsdam • Kino 6 • 15.05.2024 • 20.30 Uhr •

Trailer:

Sting von Kiah Roache-Turner
Entzückender Spinnenhorror über ein Mädchen, dass eine außerirdische Spinne aufnimmt, sie füttert, bis sie ihr über den Kopf wächst. Bereits gesehen und für gut befunden.

Bad Boys 4: Ride Or Die von Adil El Arbi und Bilall Fallah
braucht kein Mensch, sieht auch nicht witzig aus.

I.S.S. von Gabriela Cowperthwaite
und noch eine Kriegsdystopie, diesmal erwischt es die russische und US-Amerikanische Besatzung der ISS, die die Zerstörung der Erde beobachten und gleichzeitig jeweils die Hoheitsgewalt über die Raumstation bekommen sollen.
Ich habe so meine Probleme mit Chris Messina. Mal sehen.

Furiosa von George Miller
Sieht gut aus, ich mag Anya Taylor-Joy.

A Quiet Place: Day One von Michael Sarnoski
Ja klar, wird angesehen. Ist das Prequel zu A Quiet Place.

Twisters von Lee Isaac Chung
Kenne weder Regisseur, noch den Cast und nein, braucht kein Mensch.

 


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