LoveWon’tTearUsApart

Love Lies Bleeding von Rose Glass

Directed by Rose Glass
Written by Rose Glass, Weronika Tofilska
Produced by Andrea Cornwell, Oliver Kassman
Starring Kristen Stewart, Katy O’Brian
Jena Malone, Anna Baryshnikov, Dave Franco
Ed Harris
Cinematography Ben Fordesman
Edited by Mark Towns
Music by Clint Mansell
Production companies
A24, Film4, Escape Plan, Lobo Films
Distributed by
A24 (United States), Lionsgate (United Kingdom)
Release dates
January 20, 2024 (Sundance), March 8, 2024 (United States)
May 3, 2024 (United Kingdom)
Running time 104 minutes
Countries
United Kingdom, United States
Language English
Box office $8.8 million

Die Bodybuilderin Jackie ist auf dem Weg nach Las Vegas, wo sie an einem Bodybuilder-Wettbewerb teilnehmen möchte. Jackie ist ehrgeizig, trainiert aber sauber, bis sie in einer Kleinstadt einen Zwischenstopp einlegt und auf Lou trifft, der Fitnessstudio Managerin. Zwischen den beiden funkt es sofort und Lou gibt Jackie Anabolika, um Jackie schneller für Vegas in Form zu bringen. Die beiden wollen zusammen weg, doch so einfach gestaltet es sich dann doch nicht. Ohne die Familienverhältnisse zu kennen, hatte Jackie was mit Lous gewalttätigem Schwager, durch den sie an einen Job im Schießstand von Lous verhassten Vater Lou sr. gekommen ist, hinter dem das FBI seit Jahren her ist. Als JJ Lous Schwester krankenhausreif prügelt, gerät alles außer Kontrolle, zwischen den beiden Frauen und innerhalb der Familie Lous.

„Love Lies Bleeding“ war der diesjährige Eröffnungsfilm der Fantasy Filmfest Nights und lief vorher bereits auf dem Sundance Festival und der Berlinale. Festivalchef Rainer Stefan lobte den Film vorab über alle Maßen als den besten Liebesfilm ever, nun ja, das würde ich so nicht unterschreiben, gut gefallen hat er mir trotzdem. Dabei trägt Rose Glass dick auf. Angesiedelt 1989, genau zum Mauerfall, tauchen wir in eine schwitzige Kleinstadtwelt ein, in der sich alles um einen kriminellen Patriarchen und dessen Handlanger dreht. Welche dunklen Geschäfte Lou sr. Genau macht, werden wir nicht erfahren, aber dass er Leute über die Klinge springen lässt, seine Töchter eingeschlossen. Bei der einen sieht er zu wie sie von ihrem Mann fast tot geprügelt wird, die andere versuchte er für seine Machenschaften zu missbrauchen. In diesen Klüngel platzt eigentlich nur auf der Durchreise die hübschen Bodybuilderin Jackie, die genau weiß wie man sich durchs Leben schlägt. So lässt sie erst einen Typen ran, der ihr einen Job vermittelt und bändelt dann mit der Fitnessstudio-Chefin an. Man weiß nicht so recht wie ernst es ihr ist, was der Lovestory zwischen Jackie und Lou keinen Abbruch tut, auch wenn ich so manches Detail lieber nicht gesehen hätte. Kristen Stewart und Katy O’Brian sind einfach ein tolles Paar und beide spielen ganz großartig. O’Brian kannte ich bislang nur bewusst aus dem Mandalorian, dass sie Kampfsportlerin ist sah man ihr damals gar nicht so an, aber meine Güte, was ein Körper. Daneben ist der Film auch unbedingt Pflicht, um Ed Harris zu sehen. Ich meine in Westworld war er ja auch so ein Stinktier, aber hier mit der Willie-Nelson-Möchtergern-Gedenkfrisur-für-Halbglatzen…das kann nur Ed. 
Ein guter Film, mit starken Frauen im Zentrum der Handlung, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen und ein sehr besonderes Verhältnis zur Gewalt haben, was ich nicht untypisch für Filme, die in den  Achtzigern spielen finde. Dazu der gute Score Clint Mansells (ja der Pop will Eat Itself Mansell), was will man mehr? Ja gut, DNS Test gab es damals ja nicht, sonst hätte der Thrill ein jähes oder anderes Ende gefunden.

• 22. Fantasy Filmfest Nights • Berlin • Zoo Palast • Kino 2 • 19.30 Uhr •