KeinPlatzFürTierschützer

Year of the Shark von Ludovic Boukherma und Zoran Boukherma

film
Year of the Shark (Frankreich 2022)
regie
Ludovic Boukherma, Zoran Boukherma
darsteller
Marina Foïs, Jean-Pascal Zadi, Kad Merad, Christine Gautier
drehbuch
Ludovic Boukherma, Zoran Boukherma
produzent
Musique Amaury Chabauty, Pierre-Louis Garnon, Frédéric Jouve
verleih
Telepool
dauer
87 min
sprachfassung
französische OmeU

In einem kleinen beschaulichen Küstenstädtchen, in dem nie etwas los ist, niemand besonderes geboren wurde oder etwas extraordinäres geschaffen hat, sieht Maja, Gendarm der Küstenwache, ihrem schlimmsten Albtraum entgegen: vorzeitig in Rente gehen! Thierry, ihr Mann, hat bereits den Campingplatz und das Mobilheim geplant. Aber das Verschwinden eines Urlaubers bringt die ganze Küste in Alarmbereitschaft: Ein Hai lauert in der Bucht! Mit Hilfe ihrer jungen Kollegen Eugénie und Blaise ergreift sie die Gelegenheit, sich eine letzte Mission zu gönnen…


Tierhorror, Drama, Komödie und Ökothriller in einem? Ja, die Boukhermas wagten es und haben ein solides Tierhorror-Werk geschaffen, das einen ganz besonderen charmanten Humor hat, was vor allem Marina Foïs und Kad Merad geschuldet ist. Im Mittelpunkt der Story steht Küstengendarm Maja, die schwermütig ihren letzten Arbeitstag antritt. Während sich der bereits berentete Ehemann Thierry total auf ihren Ruhestand freut, will Maja eigentlich nicht so wirklich aufhören. Sie ist der übereifrige und genaue Typ und so kommt es ihr zupass, dass ausgerechnet just ein Hai die Küste dieses unbedeutenden französischen Städtchens unsicher macht. Also Maja ist sich da sicher, dass es ein Hai ist, der Klimawandel ganz klar, doch alle anderen lachen sie nur aus, bis es den ein oder anderen angebissenen Leichenfund gibt. Selbstredend legt sie ihre Pensionierung erstmal ein paar Tage auf Eis und dann will sie den Hai nicht töten, sondern fangen und im Indischen Ozean aussetzen, weil er zu einer gefährdeten Spezies gehört und landet auf der allgemeinen Hater-Liste, weil der Hai wieder ausbricht und es weitere Tote gibt. Natürlich läuft alles auf ein Showdown mit totem Hai hin und ja Maja muss sich auch einer Ehekrise stellen, denn ihr Mann ist verständnisvoll, hat aber auch seine Grenzen.
Die Chemie zwischen Foïs und Merad stimmt einfach und Merad spielt eine so grundsympathische Nebenfigur (was für so einen Star schon besonders ist), die im absoluten Kontrast zu seiner Partnerin steht, deren Rolle so rein gar nichts entspannt sehen kann, aber diesen gewissen Witz hat. Ein tolles Paar.  „Year of the Shark“ ist an diesem Punkt auch mehr Dramedy, als Haihorror, der sich dann selbst nicht so bierernst nimmt, sich an seinen klassischen Vorbildern orientiert und irgendwie auch Ökothriller ist, denn der Klimawandel bringt die Natur durcheinander und macht vielleicht auch mal einen Hai verrückt, jedoch haben die Brüder Boukherma Wert darauf gelegt, den Hai nicht zu natürlich aussehen zu lassen, damit der Monstereffekt erhalten bleibt. Zu guter Letzt erzählten die beiden, dass Foïs, obwohl sie totale Angst vor Wasser und Tauchen hatte, ohne Stuntdouble in den Wassertank gestiegen ist, der zudem bitterkalt war. Ein Einsatz, der belohnt werden sollte.

• 36. Fantasy Filmfest  • Kino in der Kulturbrauerei • Kino 3 • 11.09.2022 •

 


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