Midnight von Kwon Oh-seung
Hangul 미드나이트
Revised Romanization Mideunaiteu
Directed by Kwon Oh-seung
Written by Kwon Oh-seung
Produced by Kim Hyun-woo
Starring Jin Ki-joo, Wi Ha-joon,Kim Hye-yoon, Gil Hae-yeon
Cinematography Cha Taek-gyun
Edited by Lee Gang-hui
Music by Hwang Sang-jun
Production companies : Peppermint & Company, CJ ENM
Distributed by CJ Entertainment, TVING
Release date June 30, 2021
Running time 103 minutes
Country South Korea
Language Korean
Box office est. US$814,018
Die gehörlose Kyeong-mi arbeitet als Gebärdensprach-Beraterin in einem Callcenter. Sie lebt bei ihrer Mutter. Als sie eines Tages aus einem unangenehmen Arbeitsessen flüchtet, holt sie ihre Mutter ab und fährt nach Hause. Während Kyeong-mi im Parkhaus einen Stellplatz sucht, wartet ihre Mutter draußen auf der Straße und gerät ins Visier des Serienmörders Do-sik. Doch er ändert sein Ziel, als er die junge So-jung entdeckt, die versunken in ihrem Telefongespräch an ihm vorbei läuft. Er ersticht sie in einer Seitengasse, doch Kyeong-mi entdeckt das Mädchen und versucht Hilfe zu holen. Sie ist zur falschen Zeit am falschen Ort und gerät mitsamt ihrer ebenfalls hörgeschädigten Mutter nun ins Visier des Killers.
Das nenne ich mal einen nervenaufreibenden Thriller. Gut, irgendwann will man ein Ende, denn das Katz- und Mausspiel zieht sich etwas, der Killer scheint nicht zu fassen und unzerstörbar zu sein und die beiden Protagonistinnen geben einfach nicht auf, andererseits lebt der Streifen auch von diesem Wahnsinn. Aber von Anfang an:
Die gehörlose Kim Kyeong-mi arbeitet in einem Callcenter als Beraterin für ebenfalls Gehörlose Kunden. Die sind allerdings auch nicht immer auf die Hände gefallen und so beendet sie einen nervigen Arbeitstag flüchtend von einem Arbeitsessen . Üblicherweise trifft sie sich mit ihrer ebenfalls gehörlosen Mutter zum Nachhausefahren und während Mutter auf der Straße wartet, sucht sie im Parkhaus nach einem Platz. Doch ein Serienkiller geht um und der hat ausgerechnet die alte wartende Mutter auf dem Kieker, lässt jedoch von ihr ab, als eine junge telefonierende Frau an ihm vorbei geht und ersticht stattdessen diese. Noch nicht ganz vollendet mit seinem Werk, entdeckt Kyeong-mi auf dem Weg zurück zur Mutter in einer Seitengasse die schwerverletzte Frau. Kyeong-mi ist in Panik, wie soll sie helfen? Die Notrufsäule ist nicht auf gehörlose Menschen abgestimmt und so vergeht die Zeit und die junge Frau gerät ins Visier des Täters, denn der kann keine Zeugin gebrauchen. So beschließt er auch Kyeong-mi samt Mutter zu beseitigen. Derweil ist auch es Marineoffizier Jong-tak in Aufruhr, denn seine kleine Schwester, um die er sich als Elternersatz kümmert und mit der er zusammen wohnt, ist verschwunden. Ja genau, die ist eben dieses Opfer, das Kyeong-mi entdeckt hat. Irgendwann kreuzen sich alle Wege, der Killer wird festgenommen, landet auf dem Polizeirevier, doch entkommt er immer wieder äußerst geschickt, in dem er die Menschen gegeneinander ausspielt.
Spannend und so anders als in anderen Thriller, insbesondere mit gehandikapten Menschen, ist hier die doch sehr authentisch wirkende Hilflosigkeit in der sich die beiden Protagonistinnen versuchen zu behaupten. In einer Gesellschaft, die zwar Gehörlosendolmetscher beschäftigt, nur eben nicht wirklich da wo es lebenswichtig sein kann, auf Behinderungen eingestellt ist. Diese Ohnmacht und Verzweiflung der Frauen sich verständlich zu machen, um Hilfe zu bitten, vergeblich auf sich und das Verbrechen aufmerksam zu machen, hat mich echt berührt und war extrem gut inszeniert. Daneben waren Details wie die Geräuschsensoren in der Wohnung der beiden Frauen, damit sie das Klingeln an der Tür oder Fremde im Haus wenigstens sehen können oder diese endlos weit verwinkelten und abseitigen Parkhäuser geschickt eingesetzt. Anders als in so vielen Thrillern mit Gehörlosen, hat Kyeong-mi nicht gemerkt, wenn sie ein Geräusch gemacht hat. Wie auch. Das war alles schon sehr stimmig. Im Kontrast dazu steht der perfekte Psychopath Do-sik. Er improvisiert, manipuliert und passt sich an und ist zutiefst empathielos, es sein denn sich in sein Opfer hineinzuversetzen, um seine Schwächen und Ängste auszunutzen. Er ist wie ein Maschine, die nichts überraschen kann und immer weiter macht ohne jegliche Moral. Zusammen ergibt das einen nervenzerreißenden Thriller, der die Protagonisten durch die nächtlichen Straßen von Seoul hetzt, uns mit ungleichen Gegner aufreibt und unsere Erwartungshaltung immer wieder untergräbt.
Ein wirklich packender Streifen, wenn auch sehr herausfordernd.
• 20.10.2021 • Kino in der Kulturbrauerei • Kino 2 • 35. Fantasy Filmfest •
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Klingt klasse, mag generell Thriller mit beeinträchtigten Opfern.
Ja hier bewegt die realistische Hilflosigkeit der beiden Frauen, die sich einfach nicht richtig mitteilen können. Sicher machen sie auch ihre Fehler, aber irgendwie fand ich das plausibel. Im Kontrast stand dieser unkaputtbare Serienkiller. Das hatte was.