DerDefragmentierteFrenchToast

Pig von Michael Sarnoski

Directed by Michael Sarnoski
Screenplay by Michael Sarnoski
Story by Michael Sarnoski, Vanessa Block
Produced by Vanessa Block, Dimitra Tsingou, Nicolas Cage
Steve Tisch, David Carrico, Adam Paulsen, Thomas Benski
Ben Giladi, Dori Rath, Joseph Restanio
Starring  Nicolas Cage, Alex Wolff, Adam Arkin
Cinematography Patrick Scola
Edited by Brett W. Bachman
Music by  Alexis Grapsas, Philip Klein
Production companies : AI Film, Endeavor Content, Pulse Films, BlockBox Entertainment, Valparaiso Pictures, Saturn Films
Distributed by Neon
Release date
July 16, 2021
Running time 92 minutes
Country United States
Language English
Box office $3.6 million

Rob lebt weitab von Portland in den Wäldern. Er ist bescheiden, braucht nicht viel zum Leben, nicht einmal Strom. Er teilt sich seine kleine Holzhütte mit seinem Schwein, mit dem er auch auf Trüffelsuche geht. Die beiden sind unzertrennlich und die Trüffel werden gewinnbringend an seinen Kontaktmann Amir gekauft, der Rob wiederum mit dem Nötigsten versorgt.
Doch eines Nachts brechen Fremde in die Hütte ein und ehe Rob reagieren kann, wird sein Schein entführt und er niedergeschlagen. Keine Frage, das kann er nicht auf sich sitzen lassen, sein Schwein ist alles, was er hat. Er liebt das Tier wie sein Kind und so macht er sich mit Amirs Hilfe auf die Suche nach dem Entführer und er hat keine gute Laune.


Für mich war „Pig“ eines der Highlights des diesjährigen Fantasy Filmfestes  und ich habe mich extrem darauf gefreut, nicht nur weil ich Nicolas Cage einfach mal gerne sehe.
Die Geschichte erzählt von einem gebrochenen Mann, der sich praktisch völlig von seinem alten Leben und der Zivilisation losgesagt hat. Er lebt mit seinem Hausschwein irgendwo in den Wäldern Oregons und sucht mit seiner Sau nach Trüffeln, die er dann an Amir verkauft, dem Sprössling seines vorherigen Trüffeldealers. Der will in der Szene groß rauskommen und wird nach der Entführung Robs Schweins nun zu seinem Sozius, denn Rob liebt sein Schwein und will es zurück, um jeden Preis. Es folgt eine Odyssee durch die Gourmetszene, besser gesagt durch die Szene, die die selbsternannten Feinschmecker versorgt. Amir und Rob folgen den Spuren der ruchlosen Entführer in die Wälder, wo die heruntergekommenen Außenseiter leben und sich ebenfalls ihr Geld mit der Trüffelsuche verdingen. Natürlich gibt es viele Verdächtige, denn ein Trüffelschwein ist unbezahlbar. So hatte bereits Amirs Vater Rob 25.000 Dollars für seinen Liebling geboten. Unverrichteter Dinge fahren beide nach Portland, in dem sie Robs „alte“ Stationen abklappern, die aus seinem früheren Leben, denn er war nicht immer dieser „Mann aus den Bergen“ und wir lernen diesen Einsiedler kennen. Es gab bessere Zeiten, eine Frau, eine Karriere, Rob hat ein fotografisches Gedächtnis und noch mehr Talente. Rob ist besonnen, talentiert, ein Virtuose, kann sich an jedes Detail seines früheren Lebens erinnern, an jeden Menschen und dessen Wünsche wie jede Zutat jeder Speise, die er jemals gekocht hat; er steht mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen und weiß, was Verlust ist. 
Sarnoski hat ein Gespür für seine Darsteller und für die Natur. Der Wald ist so beruhigend und ich hätte Cage stundenlang bei der Trüffelsuche zusehen können und sich dann ein Pilzgericht in seiner bescheidenen Hütte zubereitet. In der Stadt weht dann ein rauerer Wind, dem seine Hauptfigur dennoch mit Gelassenheit und Zielstrebigkeit entgegensteht. Ein intelligenter Tausendsassa. Daneben setzt Sarnoski Amir, Alex Wolff, ein Außenseiter, der sich trotz des vielen Geldes minderwertig fühlt, sich hinterfragt und versucht sich aufzuwerten und zu behaupten, der von seinem Vater ignoriert und herablassend behandelt wird. Amir sieht, lernt und versteht.
 „Pig“ ist ein entschleunigter  Film. Wer hier einen Rachethriller erwartet, ist völlig falsch. Cage rennt nicht herum, schlägt um sich und meuchelt Leute, nein, es geht hier darum einen Menschen kennenzulernen, eigentlich irgendwie drei Menschen, die miteinander verbunden sind. Natürlich gibt es auch die ein oder andere Spitze, gerade was die High-End-Gastronomie angeht, aber im Fokus steht Cages Filmcharakter und da ist er genau der Richtige und man weiß bereits in den ersten Minuten, warum er diese Rolle annehmen musste.
Ein paar Sachen habe ich ausgelassen, schließlich will ich nicht den ganzen Film erzählen; es gibt interessante Details und Offenbarungen, die hier ungenannt bleiben sollen.
Insgesamt ein Film mit kleinen Fehlern, aber ein absolut sehenswerter!


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7 Gedanken zu „DerDefragmentierteFrenchToast“

  1. Ich dachte schon, ich hätte einige Deiner Filmkritiken vom FFF übersehen. Jetzt kommt also doch noch was. 👍„Pig“ ist wirklich ein sehenswerter Film, sogar Nicolas Cage hat mir mal wieder gezeigt, dass er auch in guten Film spielen kann.

    1. Ja, ich hinke etwas hinterher 😁
      Ich weiss immer nicht, ob er den ganzen Schrott macht, um Geld zu verdienen oder überhaupt nur um zu arbeiten. Ich steig da nicht durch, aber er kanns, das beweist er ja immer wieder. Ich könnte mir hier im Augenblick auch niemand anderen in der Rolle vorstellen.

NurZuTrauDich!

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