VierzigTage

The Man Standing Next von Woo Min-ho

남산의 부장들

Directed by Woo Min-ho
Starring Lee Sung-min as President Park: based on Park Chung-hee, the 3rd President of South Korea and father to Park Geun-hye, the 11th President of South Korea; Lee Byung-hun as Kim Gyu-pyeong: the fictional lead character based on Kim Jae-gyu; Kwak Do-won as Park Yong-gak: former KCIA director based on Kim Hyong-uk; Lee Hee-joon as the head of the president’s security team, inspired by Park’s loyal bodyguard Cha Ji-chul; Eric Bernard as The French Henchman
DREHBUCH Kim Choong-Sik (Buchvorlage) / Lee Ji-Min / Woo Min-Ho
PRODUZENT Kim Jin-Woo
VERLEIH Capelight Pictures
Distributed by Showbox
Release date 22 January 2020
Running time 114 min
Language Korean
Box office $32,893,764

Park Chung-lee ist nunmehr 18 Jahre Präsident der Republik Korea. Dank eines Militärputsches gelangt er an die Macht, unterdrückt alle demokratischen Ansätze, bringt das Land jedoch wirtschaftlich auf Vordermann. 
Präsident Park wird am 26. Oktober 1979 von seinem eigenen Geheimdienstchef erschossen. Die Geschichte berichtet von den letzten 40 Tagen vor dem Attentat.

Der erste Beitrag der FF-Nights 2020 ist diesmal etwas Genrefremd, nichtsdestotrotz interessant und gelungen.
„The Man Standing Next“ beruht auf wahren Begebenheiten, nämlich der Ermordung Präsidents Park Chung-lee am 26. Oktober 1979 und erzählt mit mehr oder weniger künstlerischer Freiheit von den 40 Tagen vor dem Attentat verübt durch seinen eigenen Geheimdienstchef Kim Gyu-pyeong.
Als Ausgangssituation dient hier die Abschiebung Park Yong-gak, des ehemaligen KCIA Chefs vor der Amtszeit Kims und dessen Veröffentlichung seiner Memoiren. Park Yong-gak sowie Kim Gyu-pyeong  waren Kriegskameraden Präsident Parks, doch in seinen Memoiren beschuldigt Park Yong-gak den Präsidenten des Verrates der Revolution. Mit seinem vom Militär gestützten totalitären Stil, unterdrückte er das Volk und alles worum sie gekämpft hatten. Dazu kommt, dass Park Yong-gak die Details von Koreagate kannte und genau wusste, dass sich Präsident Park nicht nur selbst bereicherte, sondern über den KCIA auch massiv versuchte US-amerikanische Kongressabgeordnete zu beeinflussen. Der Vorstoß Nixons, die US-Truppen aus  Südkorea abzuziehen sollten unbedingt verhindert werden, wollte man doch deren Unterstützung. Während es Park Yong-gak gerade noch schafft vor dem Kongress angehört zu werden, ist sein Todesurteil bereits gesprochen. 
Kim Gyu-pyeong glaubt zunächst noch an Präsident Park, aber dessen brutales Vorgehen gegen zivile Demonstranten für mehr Demokratie und die Ausführungen Park Yong-gaks ließen ihn umdenken und als einzige Option die Tötung des Präsidenten in Erwägung ziehen.
Auch wenn es zunächst sehr schwer war in die Handlung zu kommen, insbesondere, weil ich mit der Historie nicht ganz so vertraut war und die Untertitel nur so dahinflogen, gefiel mir Woo Min-hos Film wirklich gut.
Er hatte so etwas strukturiertes, wenn auch der Zeit geschuldetes Farbloses und Lee Byung-hun war als Kim Gyu-pyeong mal wieder richtig gut. Ich mag den Kerl wie auch Kwak Do-won, der mir auch in „The Wailing“gut gefiel.
Woo schafft es in seiner Geschichte, die ja nur über den Zeitraum vom 40 Tagen geht, schlüssig zu erklären, warum sich ein Freund, Vertrauter und Kriegskamerad gegen seinen Präsidenten stellt und ihn sogar tötet, mit allen Konsequenzen. Dass es danach noch eine Weile gedauert hat, bis die Republik Korea wirklich demokratisch wurde, ist eine andere Sache, er hat es aber versucht.
Ein guter Auftakt und durchaus zu empfehlen.

 


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Ein Gedanke zu „VierzigTage“

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