Sa-nyang-eui-si-gan von Yoon Sung-hyun
PRODUCTION:
Producer: Rhee Handae.
Co-producers: Yoon Sung-hyun, Lee Chang-ho.
Executive producers: Lee Jea-woo, Kwon Ji-won, Kim Hyungsoon, Hong Sung-ho.
CREW:
(S. Korea) A Union Investment Partners, Littlebig Pictures, Sidus presentation of a Sidus production. (Int’l sales: Contents Panda, Seoul.) Director, writer: Yoon Sung-hyun.
Camera: Lim Won-geun.
Editors; Yoon Sung-hyun, Wang Sung-ik.
Sound Design Lee Seung-yup, Kim Young-rok
Ton Ahn Seong-ir
Production Design Kim Bo-mook
Kostüm Choi Eui-young
Maske Sung So-won
Music: Primary.
WITH: Lee Je-hoon, Ahn Jae-hong, Choi Woo-shik, Park Jeong-min, Park Hae-soo(Korean dialogue)
Running time: 134 MIN
Republik Korea 2020
Farbe, 2K DCP
Weltpremiere Berlinale 22.2.2020
Nach drei Jahren hat sich dank der Finanzkrise einiges in Südkorea getan. Der Won ist ins Bodenlose gefallen und somit hat sich auch die Beute aus dem letzten Heist der drei Freunde Jun-seok, Ki-hoon und Jang-ho in Luft aufgelöst. Als Jun-seok endlich aus dem Knast kommt, stehen die Drei wieder vor dem Nichts.
Doch Jun-seok hat einen neben dem Traum nach Taiwan zu ziehen und dort den ganzen Tag zu angeln, auch einen todsicheren Tipp mitgebracht: eine illegale Spielbank soll das nötige Kleingeld fürs Auswandern bringen. Schnell rein und schnell raus und dann ab ans blaue Meer.
Doch wie das Leben so spielt läuft der Überfall nicht ganz perfekt, aber die Freunde entkommen mit der Beute und den Festplatten für die Kameras, so denken sie und wissen nicht, was sie da tatsächlich geklaut haben.
Und auf einmal sehen sie sich von einem mysteriösen Killer verfolgt, der vor allem Spaß an der Jagd hat.
„Sa-nyang-eui-si-gan“ war der letzte der läppischen drei Filme, die ich auf der Berlinale gesehen habe. Südkoreanische Thriller gehen immer, dachte ich und bin nicht enttäuscht worden.
Die Geschichte „Sa-nyang-eui-si-gan“s spielt in einer dystopischen nahen Zukunft in Südkorea, die das blühende bunte Land in einen Abfallhaufen verwandelt hat. Die Städte verwahrlosen, die Geschäfte sind zu und es gibt nahezu keine Perspektiven für die Jugend, denn das Geld ist nichts mehr Wert und ehrliche Arbeit ist aus.
In diesem Szenario versuchen drei Freunde einem Wunschtraum nachzueifern, einem behaglichen Leben auf Taiwan, wo das Meer viel türkiser ist als in Korea, die Sonne immer scheint und ein Geschäft auf sie wartet.
Der Plan ist simpel und die Drei naiv und der Heist läuft extrem knapp über die Bühne und nur weil die Jungs mehr Glück als Verstand haben, kommen sie davon. Natürlich nicht ohne Haken, denn die vermeintlichen Festplatten der Kameras enthalten kostbare Mafiadaten, was die Freunde nicht wissen und auch nie erfahren werden. Der Mafiaboss fackelt nicht lange und ordert einen Spezialisten, Han, der nicht nur viel Freude am Töten, sondern vor allem an der Hatz hat und da ist er bei unseren drei Dummies genau richtig, denn die haben zwar richtig gut aufgerüstet, verhalten sich aber nicht unbedingt immer geradlinig und geben eine fesche Beute ab.
Nun kann man an „Sa-nyang-eui-si-gan“ herummäkeln, wenn man möchte. Eine vielleicht nicht ganz so dichte Geschichte, die Einfältigkeit unserer drei Protagonisten, die lange Jagd. Für mich funktioniert der Film dennoch ganz hervorragend.
„Drogen und Waffen! Was zur Hölle ist passiert?“
Südkorea hat sich in dieser Dystopie verändert. Keine extrem strengen Waffengesetzte mehr, Massenproteste und politische Unruhen, eine moderne aber schmutzige Stadt, eine nicht wiederzuerkennende Metropole.
Yoon Sung-hyun entwirft ein interessantes Szenario aus verlassenen Gebäuden, bunten Werbetafeln und polizeilicher Überwachung und bietet uns viel Atmosphärisches, ob verödete Krankenhäuser, verlassene Straßen im Regen oder der leere Laden der verstorbenen Mutter.
Inmitten dessen üben sich Jun-seok, Ki-hoon und Jang-ho in Freundschaft und Loyalität, denn es geht weniger um Geld und Reichtum, als vielmehr um den Zusammenhalt der Freunde, von denen zwei Waisen sind und nur sich gegenseitig haben. Natürlich sind die jungen Männer keine sonderlichen Leuchten, ihre Naivität hat teilweise schon komische Züge, nichtsdestotrotz bieten sie dem Killer Han genau so viel Gegenwehr, um ihn selbst in Bedrängnis kommen zu lassen. Han selbst scheint unzerstörbar zu sein und bietet uns schöne Momente.
Was mir an diesem Film zudem gut gefallen hat, war der Sound. Oh man, selten war ein Geballer klarer und lauter und die Dame neben mir zog sich regelmäßig den Mantel übers Gesicht und zuckte.
Ingesamt hat mir der Film wirklich gut gefallen, an die klassischen
Überlängen und „Ruhephasen“ der Koreaner habe ich mich mittlerweile gewöhnt und sie gehören einfach dazu.
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