Pfeiffen,MafiaUndMillionen

La Gomera von Corneliu Porumboiu

Directed by Corneliu Porumboiu
Produced by Marcela Ursu
Written by Corneliu Porumboiu
Starring Vlad Ivanov and Catrinel Menghia
Cinematography Tudor Mircea
Edited by Roxana Szel
Production company
42 Km Film
Komplizen Film
Les Films du Worso
mk2
Release date
18 May 2019 (Cannes)
13 September 2019 (Romania)
Running time
97 minutes
Country Romania, France, Germany
Language Romanian, Deutsch, El Silbo

Cristi ist ein Polizist mittleren Alters aus Bukarest und ja Cristi ist korrupt. So begibt es sich, dass ihn „seine“ Mafiosis nach La Gomera verfrachten um die dort beheimatete Pfeifsprache „Silbo Gomero“ zu lernen, denn Cristi soll ihnen helfen den Gauner Zsolt aus dem Gefängnis zu holen. Der hat nämlich um die 20 Millionen Euro versteckt, die ihnen gehören und die Pfeifsprache soll ihnen helfen in Bukarest unentdeckt miteinander zu kommunizieren um Zsolt zu befreien.

Wirklich zufällig bin ich auf diese rumänisch-französisch-deutsche Koproduktion gestoßen, dessen Trailer mich sofort angesprochen hat.
„La Gomera“, ein Thriller mit zwei wesentlichen Schauplätzen, La Gomera und Bukarest, vielen Verwirblungen, Korruption, Verrat und Loyalität.
Im Mittelpunkt steht Cristi, der Polizist, der sein Gehalt von der rumänischen Mafia aufbessern lässt. Die wäscht Millionen über die Matratzenfabrik von Zsolt, der jedoch im Visier der Einheit Cristis steht und prompt hop genommen wird. Doch die Millionen sind weg und weder Magda, Cristis Chefin, noch die Mafia wissen wo das Geld geblieben ist, wollen es aber haben.
So wird Cristi kurzerhand nach La Gomera geschickt, um Zsolts Befreiung aus dem Knast vorzubereiten. Hier, auf dieser Insel wird nämlich noch gepfiffen, das „Silbo Gomero“ gepflegt und das soll Cristi lernen, damit er an der Polizei vorbei mit den Mafiosis kommunizieren kann.
So lernt Cristi auf die mehr oder weniger harte Tour das Pfeifen, verliebt sich in die schöne Gilda, deren Name Programm ist und die vom großen Boss Paco auf Zsolt angesetzt wurde und dann auf Cristi und muss den Mann aus dem Knast holen und die Millionen retten. 
Doch Chefin Magda weiß, dass Cristi nicht sauber spielt, ist selbst aber auch nicht zimperlich, wenn es darum geht illegale Mittel einzusetzen, um zum Ziel zu kommen.
Corneliu Porumboiu hat in „La Gomera“ einfach alles richtig gemacht. Ein gut aufeinander abgestimmtes Cast, gute Musik, interessante Locations und eine originelle Geschichte verbinden sich zu einem stimmigen sehr unterhaltsamen Ganzen.
Mit flottem Tempo folgen wir dem Irgendwasünfziger Polizisten Cristi, der vom Weg abgekommen ist, jedoch ziemlich unreuig wirkt, in einem System, das nie wirklich sauber spielt. Gut, er nimmt Geld von der Mafia, jedoch verschließt er sich den illegalen Methoden seiner Chefin Magda und weiß ihre Überwachung auszutricksen. Es gibt doppelte Böden und Porumboiu weiß uns formschön mit Backgroundstories zu versorgen, in dem er in die Rahmenhandlung zu jeder der wichtigen Figuren eine Rückblende einfügt, die durchaus schmunzelige Momente zu Tage fördern. Irgendwann fließt alles zusammen und mündet in einem Finale, das nicht für jeden wirklich gut ausgeht, aber das Pfeifen überlebt alles.
„La Gomera“ unterhält ganz großartig, ist toll gefilmt und hat ganz nebenbei ein unglaublich guten Sound, der nicht nur beim Pfeifen über Berg und Tal zu bestechen weiß.
Insgesamt ein sehr sehenswerter Film, für den wir extra nach Babelsberg ins dortige Programmkino fahren mussten, weil er in Berlin nur in OffOff-Kinos läuft, aber das war okay so.

 


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