Hotel Mumbai von Anthony Maras
Directed by Anthony Maras
Produced by Basil Iwanyk, Gary Hamilton, Andrew Ogilvie, Jomon Thomas, Mike Gabrawy, Julie Ryan, Brian Hayes
Screenplay by John Collee, Anthony Maras
Starring Dev Patel, Armie Hammer, Nazanin Boniadi, Tilda Cobham-Hervey, Anupam Kher, Jason Isaacs
Music by Volker Bertelmann
Cinematography Nick Remy Matthews
Edited by Peter McNulty, Anthony Maras
Production company: Thunder Road Pictures, Arclight Films, Electric Pictures, Xeitgeist Entertainment Group
Distributed by Bleecker Street (US), ShivHans Pictures (US), Icon Film Distribution (Australia)
Release date 7 September 2018 (TIFF), 14 March 2019 (Australia), 22 March 2019 (United States)
Running time 125 minutes
Country Australia, India, United States
Language English
Budget $17.3 million ($25 million AUD)
Box office $21.2 million ($31.02 million AUD)
Am 26. November 2008 erschüttert ein Anschlagsserie, verübt von 10 islamistischen Terroristen der Lashkar-e-Taiba-Gruppe, die Stadt Mumbai. Die Männer gehen dabei koordiniert an 12 Plätzen vor und beenden ihre Serie im Taj Mahal Palace Hotel in Mumbai, wo sie während der 3 Tage Belagerung viele Gäste und Angestellte töten sowie zahlreiche Geiseln nehmen. Die Polizei Mumbais ist für so einen Vorfall nicht vorbereitet und muss drei Tage hilflos zusehen wie die Menschen sterben und das Hotel in Rauch aufgeht bis Sondereinsatzkommandos aus der Hauptstadt kommt.
Nun ja, auf der einen Seite haben wir die harten dramatischen Fakten, auf der anderen Seite haben wir diesen Film, das Erstlingswerk Anthony Maras‘. Ich würde nicht sagen, dass der Streifen misslungen wäre, im Gegenteil, „Hotel Mumbai“ ist richtig guter Mainstream, in dem ein echtes Drama mit großen Namen und viel Schmu zu einem tränenreichen Hochglanzprodukt verwurstet wurde.
Zunächst sehen wir eine der Hauptfiguren, den Sikh Arjun, gespielt von Dev Patel, der im Slum lebt hochschwangere Frau plus Kind hat, seine Schuhe verliert und vom gestrengen Chefkoch und Restaurantleiter Hemant Oberoi (Anupam Kher) fast rausgeworfen und dann mit ein paar Ersatzschuhen ausgestattet wird. Sein Schicksal soll es sein, am Abend nicht den begehrten Job bei einer Millionärsparty zu übernehmen, der ihn das Leben gekostet hätte, sondern um die 50 Luxusgäste in Sicherheit zu bringen.
Daneben wird die tränendrüsige Geschichte einer reichen britischen und muslimischen Erbin erzählt, die mit ihrem Baby, ihrem amerikanischen Ehemann (Armie Hammer) und Kindermädchen versucht zu überleben und ihr Kind zu retten. Das alles ist sehr anstrengend und berechnend, zumal die ganze Zeit die indische Mentalität zelebriert wird, die an Unterwürfigkeit den reichen Gästen gegenüber kaum zu überbieten und mir als Europäerin nicht nahe zu bringen ist.
Neben heldenhaften Angestellten, die ihr Leben für die Gäste geben, sehen wir auch ein paar Polizisten, die nicht darauf warten, dass Hilfe aus New Delhi kommt und natürlich sehen wir die verwirrten islamistischen Spinner, allesamt junge Männer aus Pakistan, deren Intentionen ohnehin niemand verstehen kann und hier auch nicht verstehen soll.
So bleibt für mich eine ungesunde Mischung aus großem Kino-Drama und geschürten Hass auf die Attentäter, Islamisten und überhaupt.
Neben mir flossen die Tränen, mich macht sowas sauer, weil ich es hasse so manipuliert zu werden.
Eines muss ich dennoch loben: Jason Isaacs. Der Mann gab den perfekten russischen Snob und konnte so manche Szene retten, bis er auf
unerklärliche Weise weich wie Pudding wurde und sein Leben gab.
„Hotel Mumbai“ kam beim Publikum erstaunlicherweise sehr gut an und gewann fast den Fresh Blood Wettbewerb in Berlin, aber eben nur fast.
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Habe ich mir fast gedacht, dass die einen noch manipulieren wollen. Ja, finde ich auch schwierig. Angucken werde ich ihn mir aber auf jeden Fall irgendwann, das war ja auch unser Crewhotel und – soweit ich weiß – ist bei dem Anschlag ein Ehemann einer Kollegin getötet worden.
Wie dramatisch.
Vielleicht habe ich das nur so extrem empfunden, aber irgendwie war mir das zu hollywoodmäßig Drama. Die Anschläg waren natürlich ein absoluter Albtraum. Ich erinnere mich wie entsetzt die Welt war, insbesondere, weil die Polizei nicht reagiert hat oder so spät reagieren konnte.