DerTraumVomRuhm

Goldie von Sam de Jong

Production companies: Twentieth Century Fox, Vice Films, AGX Production
Cast: Slick Woods, George Sample III, Danny Hoch, Marsha Stephanie Blake, Gbenga Akinnagbe, Khris Davis, Edwina Findley Dickerson, Alanna Renee Tyler-Tompkins, Jazmyn C. Dorsey, Shaquila Angela Griszell, Jose Fernandez, A$AP Ferg
Director-screenwriter: Sam de Jong
Producers: Luca Borghese, Ben Howe
Executive producers: Vincent Landay, Jim Czarnecki, Eddy Moretti, Shane Smith
Director of photography: Shawn Peters
Production designer: Nora Mendis
Costume designer: Miyako Bellizzi
Music: Nathan Halpern
Editor: Robert Grigsby Wilson
Aminations: Smith and Lee
Casting: Kate Antognini, Damian Bao
Venue: Berlin International Film Festival (Generation 14Plus)
Sales: Cercamon
USA 2019
89 minutes

Goldie ist gerade mal 18 und auf dem Weg ein Star zu werden, so denken zumindest ihre kleinen Schwestern Supreme und Sherrie. Die Drei leben zusammen mit ihrer Mutter und dessen Freund in einem Raum im Community Center. Geld haben sie keines, doch Goldie fällt stets etwas ein, um sich schicke Klamotten zu besorgen. Ihr größter Traum ist jedoch ein Videostar zu werden und da kommt die Möglichkeit bei ein paar Rappern im Hintergrund zu tanzen genau richtig. 
Goldie hat ein Image zu pflegen und sie ist Perfektionistin und da ist ein kanariengelber Pelzmantel unabdingbar. Doch dann verliert Goldie ihren Job und ihre Mutter wird festgenommen und lässt sie mit den Mädchen zurück. Für Goldie ist das jedoch kein Grund ihren Traum aufzugeben.

Ich denke, bei diesem Film ist es nicht unbedingt von Nachteil ihn ohne Backgroundkenntnisse zu sehen und ihn einfach mal so wirken zu lassen. Ich kannte weder Sam de Jongs Film „Prins, noch dessen jetzige Hauptdarstellerin Slick Woods und bin entsprechend unbeleckt in dieses Sozialdrama gerutscht.
De Jong erzählt hier die Geschichte einer gerade der Pubertät entsprungenen jungen Frau, die sich trotz oder vielleicht genau wegen ihrer einfachen Herkunft, erhofft ein großer Internetstar zu werden. Mit ihren kleinen Schwestern dreht sie Instastories und legt sich ein goldiges Image zu. Doch Goldie ist sehr eigenwillig und eckt an und so verliert sie ihren Job und steht kurz vor ihrem vermeintlichen Durchbruch ohne Geld da. Das braucht sie nämlich um sich einen echten Pelz in Goldgelb zu kaufen, um damit in einem Musikvideo aufzutreten. Nein, sie singt nicht, sondern soll im Hintergrund von ein paar Rappern tanzen, aber das muss gut aussehen.
Als dann noch ihre Mutter verhaftet wird und die Kinder auf der Straße landen, ist die Verzweiflung groß.
Für Goldie scheint es weniger die Angst zu sein, keine Unterkunft zu haben, als die Tatsache, dass nun ihr Traum vom Pelz und Video zerplatzen könnte und so kommt sie auf die Idee den Oxy-Vorrat ihrer Mutter zu verkaufen, nicht für das Wohlergehen ihrer Schwestern, sondern für ihren Mantel. 
Goldie will nicht, dass die Geschwister getrennt werden, doch sich zurücknehmen will sie auch nicht.
Eine Odysee durch die Stadt beginnt und was sie sich nicht leisten kann klaut Goldie. 
Doch als sie endlich das Geld zusammen gebracht und für den Pelz und Styling ausgegeben hat, muss sie den Mantel ablegen und still im Background auf dem Motorrad sitzen.
Kein Tanzen, kein Pelz und ein Image im Arsch. Goldies Traum ist zerplatzt und sie sieht ein, dass sie sich auch nicht um ihre Schwestern kümmern kann.
Zwei weinende Mädchen, die sie der Fürsorge übergibt sind wohl das harte Schlusswort dieses Sozialdramas, das sehr eigenwillig gefilmt wurde und kein großes Talent braucht. Die Mischung aus Laiendarstellern und Profis fiel für mich kaum auf und hatte etwas sehr authentisches, wenn auch Woods für meinen Geschmack zu durchgestylt war, was andererseits auch wieder zu ihrem Charakter passte.
Der Traum beliebt und reich zu werden ist dank Smartphone und Internet zum Greifen nah. Teure Styles klaut man sich zusammen, zur Not finanziert man sie auch mit Drogenhandel, aber letztendlich gehört auch eine Portion Talent, Glück und Beziehung dazu, wirklich zum Ziel zu kommen. Dass das nicht jedem vergönnt ist, erzählt dieser Film. Er urteilt auch nicht über seine Hauptfigur, die für mich verantwortungslos und egoistisch war.

Ein interessanter Beitrag allemal und das (junge) Publikum mochte den Film.

 


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