DasNotfalltelefon

The Guilty von Gustav Möller

Directed by Gustav Möller
Produced by Lina Flint
Screenplay by Gustav Möller, Emil Nygaard Albertsen
Starring Jakob Cedergren, Jessica Dinnage, Johan Olsen, Omar Shargawi, Katinka Evers-Jahnsen
Music by Carl Coleman, Caspar Hesselager
Cinematography Jasper J. Spanning
Edited by Carla Luff
Production companies: Nordisk Film Spring, New Danish Screen
Distributed by Magnolia Pictures
Release date 21 January 2018 (Sundance), 14 June 2018 (Denmark)
Running time 85 minutes
Country Denmark
Language Danish

Polizist Asger Holm schiebt Strafdienst. Bis zu seiner Anhörung muss er in der Notrufzentrale Anrufe annehmen und an die Polizei weiterleiten. Ein Anrufer hat zu viel Speed genommen, ein anderer wurde bestohlen, eine Frau hat sich beim Fahrradfahren am Knie wehgetan; die Palette der unnötigen Anrufe ist weit gefächert. Doch sein letzter Anruf dieser Schicht hat es in sich, denn auf einmal ist eine Frau am Telefon, die so tut als ob sie mit ihrem Kind spricht. Man hört Motorengeräusche und einen Mann sprechen. Asgars Alarmglocken läuten und nun ist sein ganzes Feingefühl verlangt, denn er vermutet, die Frau wurde entführt und es wird von nun an seine Aufgabe sein herauszufinden von wem, warum und wohin die Reise geht, ohne dass die Unbekannte zu Schaden kommt.

Sicher, ich war zunächst mal wieder enttäuscht, dass nicht der Film in der Sneak lief, den ich mir an jenem Abend vor vier Wochen gewünscht hätte, aber wie so oft wurde ich eines besseren belehrt und wieder mal in den Genuss eines Filmes gekommen, den ich so niemals angesehen hätte.
Tatsächlich lief Gustav Möllers „The Guilty“ mit großem Erfolg auf dem Sundance Film Festival und wer ihn sieht wird auch verstehen warum.
Ohne Effekte mit minimalem Set setzt Möller seinen Protagonisten in Szene. Nur das dunkle Büro der Notrufzentrale und Ansgar Holm aka Jakob Cedergren am Telefon. Viel mehr braucht es nicht. Natürlich noch den Anrufer, aber die sieht man nicht und alles was von nun an passiert, müssen wir uns in unserem Kopf selbst ausmalen. Fast schon ein Hörspiel und doch anders und auch irgendwie spannender, denn wir versetzen uns in diesen Polizisten, der versucht einer Frau in einer ausweglosen Situation zu helfen, die selbst nur wenig dazu beitragen kann.
Die Kamera wechselt dabei geschickt von Ansgars Gesicht zu seinen Händen, in verschiedenen Stresszuständen, blinkenden Anzeigen oder auch mal ins Nebenbüro, so dass es dem Zuschauer nie langweilig wird. Wir sehen Ansgar dabei zu wie er tief betroffen alles daran setzt diese Frau zu retten und mehr oder weniger korrekt zu ermitteln.
Ich weiß nicht woher ich Jakob Cedergren kenne, aber das Gesicht kam mir sehr vertraut vor.
Ich muss sagen, die 85 Minuten vergingen wie im Flug und dieser spannende Thriller beweist das auch im Kino gilt: weniger ist manchmal mehr. Mehr möchte ich dazu nicht verraten.