UnterHeißerSonne

Let the Corpses Tan von Hélène Cattet und Bruno Forzani

Toronto Film Festival (Midnight Madness), Sept. 9, 2017.
Running time: 92 MIN. (Original title: „Laissez Bronzer les Cadavres.“)
PRODUCTION: (Belgium-France) An Ahoymes Films and Tobiha Film presentation. (International sales: BAC Films, Paris.) Producers: Eve Commenge, Francois Cognard. Co-producers: Doug Headline, David Claikens, Alex Verbaere, Philippe Logie.
CREW: Directors, writers: Helene Cattet, Bruno Forzani, based on the novel by Jean-Patrick Manchette and Jean-Pierre Bastid. Camera (color, super-16mm to HD): Manu Dacosse. Editor: Bernard Beets.
WITH: Elina Lowensohn, Stephane Ferrara, Bernie Bonvoisin, Herve Sogne, Michelangelo Marchese, Marc Barbe, Pierre Nisse, Marine Sainsily, Dorilya Calmel, Aline Stevens, Dominique Troyes, Bamba.

 

Ein großer Coup: Rhino und seine Kumpanen haben 250kg Gold gestohlen und das perfekte Versteck: ein verlassenes Dörfchen, in dem nur eine Künstlerin mit ihren beiden Liebhabern wohnt und auf Inspiration sinnt. Doch erst taucht die Ehefrau des einen Liebhabers auf und dann zwei Polizisten und so verwandelt sich das friedliche Plätzchen in ein Schlachtfeld, auf dem schnell verpufft wer hier auf welcher Seite kämpft.

Nach „Amer“ und „The Strange Color Of Your Body’s Tears“ ist „Let the Corpses Tan“ der dritte Film des Paares Hélène Cattet und Bruno Forzani.  Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman „Laissez Bronzer Les Cadavres“ aus der FederJean-Patrick Manchettes und Jean-Pierre Bastids. Die Story ist wie oben beschrieben sehr knapp, aber darauf kommt es den beiden in diesem Film nicht an, denn es ist eine Hommage an den alten Italo-Western für die die beiden auch nicht die Mühen gescheut haben, die Rechte für einige ihrer liebsten Ennio Morricone Songs zu bekommen.
In super-16mm grobkörnig gedreht mit extremen Nahaufnahmen und nur dem natürlichen gleißenden Licht der Örtlichkeit (so der Regisseur) ist den beiden ein sehr authentischer Spaghettiwestern-Look gelungen. Natürlich endet die Geschichte wie es sich gehört über kurz oder lang in einem mörderische blutigen Schusswechsel, den nicht viele überleben, hat aber zwischendurch auch so seine Momente des Rückblicks und der fleischlichen Entspannung.
Man könnte fast von einem Fiebertraum sprechen, der eine Weile wirklich gut zitiert und anzusehen ist und selbst einem Kunstmuffel wie mir Spaß macht, irgendwann jedoch auch etwas langweilt.
Aber auch wenn ich herummäkele, haben sich die Bilder und vor allem das Gesicht der außergewöhnlichen Elina Löwensohn fest in mein Gedächtnis eingebrannt und das keinesfalls in negativer Hinsicht. Ich weiß nicht an welcher Stelle man Film hätte einsparen sollen, beschleunigen auf keinen Fall und jede Szene hatte etwas, dennoch ein bisschen weniger wäre mehr gewesen.


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