3. Festivaltag und ich bin schon müde, aber gut, vielleicht lag es auch an dem ein oder anderen Film, dass ich nicht wach wurde.
Etwas enttäuscht hat mich dann gleich mein erster Beitrag des Tages: Radius von Caroline Labrèche und Steeve Léonard. Die Idee an sich finde ich gut: Ein Mann steht nach einem Autounfall auf und alles was sich in einem bestimmten Radius nähert, stirbt. Dann trifft er auf eine Frau, in deren Nähe genau das nicht passiert und nun beginnt die Suche nach ihrer Vergangenheit und Gründen. Hätte man mehr draus machen können, aber leider zog sich der Film wie Kaugummi.
Danach kam ein Beitrag, den ich nicht sehen wollte, der Vermeidung einer zweistündigen Pause und Unterstützung deutschen Filmguts zu Liebe, habe ich ihn dann doch mitgenommen: Schneeflöckchen von Adolfo J. Kolmerer. Wer es mag… Jubelklatscher und -rufe, die nicht unbedingt die Begeisterungsstürme der Festivalbesucher waren, sondern der zahlreich angetretenen Filmcrew. Man muss und darf sich natürlich selbst feiern. Für mich nur wieder mal ein Versuch auf deutschen Tarantino zu machen, um dann in der üblichen Klamaukecke zu landen. Die Darsteller waren mittelmäßig, bis auf die beiden Rahmenhandlungsjungs, die Dialoge bilingual, und die Mädels ganz schlimme Sorte, aber gut, ich konnte mich fast die ganze Zeit wach halten. Der Film ist mindestens eine halbe Stunde zu lang und – ach was, lassen wir das.
Glücklicherweise lief als dritter Film Raw von Julia Ducournau, auf den ich nun schon über ein Jahr wartete. Raw ist ein wirklich gelungener Coming-of-Age Film, der uns auf eine ganz außergewöhnliche Art durch die Demütigungen und Versuchungen des Erwachsenwerdens führt. Er ist nicht so explizit wie angenommen, wofür ich dankbar bin und hat mich sehr berührt. Vielleicht hätte man sich den Schluss sparen sollen, aber gut, er bleibt trotzdem ein Highlight.
Der letzte Beitrag des Abends war 47 Meters Down von Johannes Roberts. Haihorrorthriller gehen immer und auch dieser Streifen mit Mandy Moore (gngn :)) ) hat mich nicht enttäuscht. Für mich gibt es nur wenig, was gruseliger ist als tiefes dunkles Meer und Haie, vorzugsweise weiße Haie. Gute Schockmomente und ein echter HelloWachFilm – wuaaah.
Ein sehr guter Ausklang für diesen durchwachsenen Filmtag.
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