Gestern leider zu nichts gekommen und das Fantasy Filmfest laugt aus, darum heute die beiden letzten Tage in einem Rutsch:
Fantasy Filmfest 11. Tag:
Der Tag begann mit einem japanischen Remake des koreanischen Films „Confession of Murder“: „Memoirs Of A Murderer“ von Yû Irie, in dem sich ein Serienkiller nach der Verjährung seiner Morde mit einem Buch über sich ins Rampenlicht stellt. Ein echter Hochglanzfilm mit ordentlichem Cast und modernem Look, der mir ganz gut gefiel.
Als Nummer zwei lief der gut besuchte „Jungle“ von Greg McLean, der in Deutschland nicht in die Kinos kommen wird, aber einige ausgewählte Screenings in den USA und GB erhält.
Der Streifen beruht auf der wahren Geschichte des israelischen Weltenbummlers Yossi Ghinsbergs, der sich in Bolivien mit ein paar Freunden auf einen Urwaldtrip mit einem undurchsichtigen Typ als Führer einließ und gut 3 Wochen alleine um sein Überleben kämpfte. Leider mit Daniel Radcliffe in der Hauptrolle, den ich gar nicht gut sehen kann, sonst wäre er sogar ganz ansehbar.
Dritter Film des Tages war „Playground“ von Bartosz M. Kowalski, ein Film, den ich eigentlich nicht sehen wollte, da ich bislang nicht nie einen polnischen Film mochte und diese Jugendproblemfilme wirklich überhand nehmen. So muss ich leider sagen, dass mich auch dieser Film überhaupt nicht berührt hat, selbst wenn er dokumentarisch gedreht wurde. Was hier politisch sein soll oder sagen wir ein zynisches Abbild der heutigen polnischen Gesellschaft, lehnt sich eher an einen tatsächlichen Fall in GB an, der allerdings schon etwas her ist. Dass unsere Jugend verroht ist nichts Neues und dass auch Polen da nicht besser ist, als jedes andere europäische Land, ist auch klar; nichtsdestotrotz konnte ich dem Film nichts anfangen. Hut ab allerdings vor den Laiendarstellern, denn hier gab es keine Profis vor der Kamera.
Wenigstens konnte dann der letzte Film noch etwas rausreißen: „Double Date“ von Benjamin Barfoot. Blut, Okkultismus, zwei schnieke tödliche Mädels, zwei jeder auf seine Art looserige Boys und tolle Musik machen sich in diesem Fall wirklich gut und unterhaltsam. Nicht perfekt, aber lustig.
Fantasy Filmfest 12. Tag:
Der heutige letzte Tag des Fantasy Filmfests fing mit dem vielversprechenden norwegischen Beitrag „Vidar The Vampire“ von Thomas Aske Berg und Fredrik Waldeland an, zu dem überraschenderweise auch einer der Regisseure und der Schreiber kamen. Die Geschichte über einen Bauern, der mit 33 noch immer jüngfräulich bei Muddi wohnt und zu Jesus findet, der allerdings ein Vampir ist und auch ihn dazu macht, fing gut an, verlief sich dann aber etwas in Wiederholungen. Wäre als Kurzfilm perfekt gewesen.
Danach kam ein spanischer Geisterfilm, den ich auch nicht sehen wollte, letztendlich aber froh war drin gewesen zu sein: „Veronica“ von Paco Plaza. Ein bisschen Drama, etwas Coming of Age gepaart mit Ouja-BöseGeister-Grusel und viel Héroes del Silencio, war schon wegen der Kinder sehenswert. Nicht supergruselig, aber dennoch gut.
Wie alle meine Filme an diesem Tag beginnt auch der dritte Streifen mit einem „V“: „The Vault“ von Dan Bush. Ein Heist Movie kombiniert mit Geisterstory hat man nicht häufig und wer dieses Werk mit James Franco ansieht, weiß auch warum. Schlafende Hunde sollte man nicht wecken oder mehr Drive in die Geschichte bringen. So war alles etwas langatmig und irgendwie auch ungruselig aber wieder mit Francesca Eastwood und Clifton Collins Jr., die jedoch nichts retten konnten.
Der Abschlussfilm des Fantasy Filmfest kam dieses Jahr aus Südkorea: „The Villainess“ von Jung Byung-gil. Diese wesentlich ausführlichere „Nikita“-Variante, war zwar etwas lang, aber dafür gefiel mir hier so ziemlich alles. Wilde Kamerafahrten, wildere Action mit hohem Bodycount und Unmengen Blut und keiner richtigen Seite, dafür hübsche Frauen, süße Kids und keine Gendergnade.
Ein guter Abschluss.
NurZuTrauDich!