Ghost in the Shell von Rupert Sanders
Directed by Rupert Sanders
Produced by Avi Arad, Ari Arad, Steven Paul, Michael Costigan
Screenplay by Jamie Moss, William Wheeler, Ehren Kruger
Based on Ghost in the Shell, by Masamune Shirow
Starring Scarlett Johansson, Michael Carmen Pitt, Pilou Asbæk, Chin Han, Juliette Binoche
Music by Clint Mansell, Lorne Balfe
Cinematography Jess Hall
Edited by Neil Smith, Billy Rich
Production companies DreamWorks Pictures, Reliance Entertainment, Arad Productions, Shanghai Film Group Corporation, Huahua Media
Distributed by Paramount Pictures
Release date March 16, 2017 (Shinjuku), March 31, 2017 (United States)
Running time 106 minutes
Country United States
Language English, Japanese
Budget $110 million
Box office $168.7 million
In einer nahen Zukunft gehört es zur Normalität, dass sich Menschen „verbessern“ lassen. Nicht Schönheits-Ops, sondern kybernetisches Aufpimpen liegt im Trend. Ob eine optimierte Leber, künstliche Augen oder einen stärkeren Bewegungsapparat, es sind keine Grenzen mehr gesetzt.
Doch Hanka Robotics können noch einen draufsetzen: mit Major Mira Killian gelingt ihnen das Einmalige: ein komplett künstlicher Körper, in dem nur noch ein menschliches Gehirn, den Unterschied zum Roboter macht. Das macht Major natürlich einmalig; sie ist ja ein Mensch, irgendwie, wenn auch ohne Erinnerungen und frühere Erfahrungen. Das macht Major zur perfekten Waffe, denn dank des menschlichen Gehirns kann sie viel unabhängiger agieren, als Roboter und bleibt dabei jedoch ebenso gefühllos.
Doch als Major bei einem cyberterroristischen Anschlag auf einen Hacker namens Kuze trifft, fängt sie an ihre Arbeitgeber und Erschaffer in Frage zu stellen und kommt einer unangenehmen Verschwörung auf die Schliche.
Fast wieder in letzter Sekunde, nun also „Ghost in the Shell“, vor dem ich mit etwas gemischten Gefühlen stand. Als die ersten Trailer liefen, dachte ich: geht gar nicht. Scarlet Johansson als Motoko Kusanagi ist Blasphemie. Aber andererseits hat sie was und keine kann diese scheinbar emotionslosen Haudrauf-Typen so gut darstellen wie sie, das muss ich ihr lassen.
Und richtig, so mit schwarzhaariger Perücke schlüpfte die Johansson problemlos auch in diese Rolle und machte ihre Sache richtig gut.
Die Story um die Mensch-Maschine Motoko Kusanagi wurde hier mit internationaler bunter Besetzung erzählt. In einer Zukunft, die es den Menschen ermöglicht sich kybernetisch aufbessern zu lassen, versucht ein Unternehmen, dass eigentlich im Regierungsauftrag stand, den perfekten Soldaten zu erschaffen. Dafür sind sie nicht zimperlich und bedienen sich an Ausreißern, Jugendlichen, die niemand vermisst. Einziges Erfolgsmodell ist zunächst Major Mira Killian, die ohne Erinnerung an ihre Vergangenheit erfolgreich in der Sektion 9 der Spezial AntiTerror-Einheit arbeitet. Dem Mädel wurde eingetrichtert, dass ihre Eltern bei einem Terroranschlag ums Leben kamen und nur ihr Gehirn gerettet werden konnte, dass nun in einem kybernetischen Körper lebt.
Major ist ein recht emotionsloser Typ, die sich nach einem Anschlag eines gewissen Kuze und der Verbindung zu einer mechanischen Geisha Halluzinationen ausgesetzt sieht und nach und nach herausbekommt, woher sie tatsächlich stammt und in welchen Machenschaften Hanka Robotics steckt. Tatkräftig unterstützt wird sie dabei von ihrem Team aus Sektion 9 und ihrem Chef Daisuke Aramaki, der von dem mir sehr verehrten Takeshi Kitano verkörpert wird.
Seltsamerweise ist er der einzige, der hier in seiner Muttersprache Japanisch spricht und ich hätte mir gewünscht bei so einem bunten Haufen mehr in ihrer Sprache sprechen, was die Diversität und die Aufhebung von Sprachbarrieren in einer Cyberzukunft unterstrichen hätte.
Ansonsten wurde ich an vielen Stellen an Scotts „Blade Runner“ erinnert. Alleine die Darstellung dieser „multikulturellen“ Großstadt, die Mischung aus Technik und Slums, der Umgang mit den künstlichen Wesen…Natürlich hat man in dieser modernen Verfilmung noch einen draufgesetzt, nichtsdestotrotz gab es da einige Deja Vus.
Ich liebe die Robotergeishas und Batou, der nachher wie Boris aus MIB3 aussieht, ich mag den Look des Films, vor allem Majors und fand die Rolle Dr. Ouélets offensichtlich. Mich ärgerte es etwas, dass der Film so blutleer überarbeitet wurde, aber dafür gabs noch etwas Michael Pitt.
Insgesamt hats mir wirklich gut gefallen und selbst das 3D fand ich schön.
Natürlich kann ich die Kritiken der Manga- und Animefreunde der Serie verstehen, aber für den Einsteiger ist „Ghost in the Shell“ durchaus sehenswert.
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Na gab es nicht die meiste Kritik hinsichtlich des Whitewashings? Ich fand den Trailer, glaube ich, ganz cool, habe mir ihn aber dann doch nicht im Kino angeschaut.
Takeshi Kitano liebe ich auch, habe ihn gefühlt ewig nicht mehr gesehen, unvergessen natürlich in „Hana-Bi“ und „Brother“ 🙂
Ja natürlich, da war die Johansson der wohl größte Angriffspunkt. Gut, ich hätte auch gerne eine Rinko Kikuchi in dieser Rolle gesehen, nichtsdestotrotz macht sie ihre Sache gut und vor allem bringt sie dem Film die notwendige Aufmerksamkeit und Einspieler, was ich in diesem Fall legitim finde. Ich fand, dass die Herkunft der Protagonisten keine so große Rolle spielte.
Sehr schön. Endlich mal jemand, der nicht so über diesen Film flucht. Ich verstehe selbst als Fan des Originals die Kritik nicht so wirklich. Ja, dieser Film ist nicht perfekt, aber er ist jetzt auch kein Teufelswerk. Rupert Sanders kann zwar nur Optik, aber die kann er dafür so richtig gut. Die Story hätte allerdings echt ein bisschen weniger „RoboCop“ können 😀
Ja, diesen Robocop-lookalike hätte man sich sparen können, aber davon abgesehen war ich angenehm überrascht, hatte ich ja mit dem Schlimmsten gerechnet :))