The Birth of a Nation von Nate Parker
Directed by Nate Parker
Produced by Nate Parker, Kevin Turen, Jason Michael Berman, Aaron L. Gilbert, Preston L. Holmes
Screenplay by Nate Parker
Story by Jean McGianni Celestin, Nate Parker
Starring Nate Parker, Armie Hammer, Colman Domingo, Aja Naomi King, Jackie Earle Haley, Penelope Ann Miller, Gabrielle Union
Music by Henry Jackman
Cinematography Elliot Davis
Edited by Steven Rosenblum
Production companies: Bron Studios, Mandalay Pictures, Phantom Four, Tiny Giant Entertainment
Distributed by Fox Searchlight Pictures
Release date January 25, 2016 (Sundance), October 7, 2016 (United States)
Running time 120 minutes
Country United States, Canada
Language English
Budget $8.5 million
Box office $16.5 million
30 Jahre vor dem Bürgerkrieg folgt die Geschichte dem Sklaven Nat Turner im Süden der Vereinigten Staaten von Amerika.
Nat wächst als Sklave bei Baumwollfarmern auf, die man guten Gewissens als gemässigt ansehen kann. Er hat ein gutes Verhältnis zum ältesten Sohn der Familie, Samuel, und Mutter Elisabeth unterstützt ihn beim Lesen, aber nur der Bibel. Als Nat heranwächst, übernimmt er die Aufgabe als Prediger für die Sklaven seines Verwalters und gibt ihnen Ruhe und Hoffnung.
Das bekommen auch Farmer der Umgegend mit und wollen Nat als Prediger für ihre Sklaven, natürlich nur, um ihnen zu erzählen, dass sie nicht aufmüpfen sollen.
Samuel Turner, der die Ländereien mittlerweile alleine verwaltet und wegen seiner Trinksucht in finanzielle Nöte geraten ist, geht darauf ein und zieht mit Nat durch die Lande, Sklaven zu beruhigen. Ein einträgliches Geschäft, doch Nat erträgt es nicht mehr die Grausamkeit der anderen Sklavenhalter hinzunehmen.
Als Nats Ehefrau vergewaltigt wird und die eines Sklaven auf Turners Hof an einen weißen Gast zum Vergnügen zur Verfügung gestellt wird, beschließt Nat mit Gewalt gegen die weißen Peiniger vorzugehen und zettelt einen Aufstand der Sklaven an, in der Hoffnung auf Freiheit.
„The Birth of a Nation“ ereilte mich letzte Woche in der Sneak und hat mich kalt erwischt.
Ehrlich, ich bin keine Freundin von Sklavendramen, schätze aber durchaus Filme, die einen kritischen, objektiven Blick auf dieses dunkle Kapitel der US Amerikanischen Geschichte werfen. Was ich überhaupt nicht mag, sind Filme, die den Anspruch erheben authentisch zu sein und dabei Tatsachen durch dazudichten verdrehen und einen Mann als demütigen Christen und Helden darstellen, der dann Frauen und Kinder dahinmetzelt.
„Gewalt erzeugt Gegengewalt“ und erschafft einen Helden, Nat Turner?
Nein, das hat mit christlichem Glauben so wenig zu tun wie die Sklaverei selbst und die Hauptfigur dieses Films als gebildet zu bezeichnen, weil sie die Bibel auswendig konnte ist so anmaßend wie es gutzuheißen Menschen mit der Axt zu erschlagen.
Ich weiß nicht was mir Nate Parker mit diesem Machwerk erzählen wollte und was seine seltsamen „künstlerischen“ Anwandlungen bemalter Darsteller in SloMo und schöner Lichtspiele im Wald sollten; dachte er was Steve McQueen kann, kann ich auch? Oder sieht er sich, bzw. seine Figur als Engel und Heilsbringer für die schwarzen Sklaven?
Hätte Parker die Geschichte Nat Turners einfach erzählt wie sie war, wäre in meinen Augen nichts daran auszusetzen gewesen, doch hier wurde nur manipuliert: schöne saubere Schwarze, die misshandelt, gefoltert und vergewaltigt wurden im Gegensatz dazu dreckige, versoffene und/oder degenerierte Weiße, die nichts Besseres verdient haben.
Natürlich kann man sich die Welt in schwarz-weiß malen, für meinen Geschmack ist „The Birth of a Nation“ aber weder ein gutes Biopic, noch ein guter Film über Sklaverei.
Ein Mann wie Nat Turner war kein Held und er hat die Sklavenbefreiung sicherlich keinen Schritt weiter gebracht. Die Konsequenz aus der von ihm angezettelten Abschlachterei war die Hinrichtung und Tötung von über 100 Sklaven und es starben insgesamt über 200 Menschen aller Couleur völlig sinnlos.
Ja, der Film hat mich verärgert, hatte aber nichtsdestotrotz auch glaubhafte Momente. Letztendlich muss jeder für sich entscheiden was er mit diesem Werk anfängt. Die Ovationen für den Film auf dem Sundance Film Festival machen mich wirklich stutzig.
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Schön, dass Du Dir Deine Wut noch bewahren konntest. :))
Ich finde es ja – nach wie vor – unglaublich, dass sie den Film in der Sneak gezeigt haben. Was hattet ihr den für Mitzuschauer? Ich stelle mir ein Popcorn-mampfenden, Cola-schlürfenden, dickbäuchigen Mitte 20-Jährigen vor, der sich auf den neuesten Actionfilm freut und dann dieses Werk zu sehen bekommt.
Ja, so ungefähr war es :))