Freak Show von Trudie Styler
Directed by Trudie Styler
Produced by Jeffrey Coulter, Chris Miller, Bryan Rabin, Celine Rattray, Trudie Styler, Ember Truesdell, Charlotte Ubben
Written by Patrick J. Clifton, Beth Rigazio
Based on Freak Show by James St. James
Starring Alex Lawther, Abigail Breslin, Bette Midler, AnnaSophia Robb, Ian Nelson, Lorraine Toussaint, Laverne Cox
Music by Dan Romer
Cinematography Dante Spinotti
Edited by Sarah Flack
Production company Flower Films, Maven Pictures
Release date February 13, 2017 (Berlinale)
Running time 95 minutes
Country United States
Language English
Budget $2 million
Billy Bloom führte bislang ein glamouröses Leben. Als Sohn einer exaltierten Künstlerin, ist er immer unterwegs, begleitet seine Mutter bei Auftritten und unterstützt ihren Ego. Vater William stört die Zweisamkeit der beiden eigentlich nur, doch dann verlässt Mutter Muv die beiden und Billy muss ins väterliche Anwesen ziehen und auf eine konservative Schule gehen.
Billy weiß, es wird nicht leicht werden, doch mehr ist mehr und so scheut sich der Teenager nicht in Glamourklamotten und voller Kriegsbemalung in die Schule zu gehen, nicht ohne Folgen, denn Billy wird schwer gemobbt.
Doch ganz alleine steht Billy Bloom nicht da, denn das Mädchen“Blah Blah Blah“ steht ihm als Freundin zur Seite und dann ist da noch der extrem gut aussehende Footballer Flip, der ihm sehr wohl gesonnen ist.
„Freak Show“ von Trudie Styler war einer der Filme der diesjährigen Berlinale, die ich in meiner kleinen Auswahl hatte und ich muss sagen, dass ich die Sektion Generation 14plus mittlerweile wirklich mag.
Erzählt wird die Geschichte eines ungewöhnlichen Teenagers, Billy Bloom, der von seiner Künstlermutter beeinflusst, seine Kreativität und Ungewöhnlichkeit voll auslebt. Billy liebt den großen Auftritt, MakeUp, Glitzer und Jungs. Warum auch nicht? Wäre da nur nicht die stocksteife High School, besser gesagt die Mitschüler, die das Anderssein keinesfalls akzeptieren wollen.
Gleichförmigkeit und verkrustete Lebensbilder werden vererbt und so stößt Billy schnell an die Grenzen der Toleranz und aus Häme wird pure Gewalt.
Aber Billy wäre nicht Billy würde er nicht aus dem Koma erwachen und gleich nach einem Lipgloss fragen und er bekommt Unterstützung.
Da taucht auf einmal ein Mädchen auf, dass so viel und schnell spricht, dass Billy über Wochen nicht mal weiß wie ihr Name ist und die die Schattenmenschen aktiviert, die Schüler, die sich unauffällig durch die Schulzeit lavieren sowie der schöne Flip, in den sich Billy selbstredend sofort verliebt und zähneknirschend „nur Freundschaft“ mit ihm akzeptieren muss.
Und so lässt sich Billy als i-Tüpfelchen auch noch zur Wahl der Homecoming Queen aufstellen und muss gegen die Durchschnittsblondine antreten.
„Freak Show“ erfindet das Rad nicht neu, ist aber trotz eines fast nicht vorhandenen Budgets alleine wegen des überragenden Hauptdarstellers, Alex Lawther, ein Spektakel.
Trudie Styler hat zudem ein Auge für große Auftritte und Zwischentöne und so kann man ihrem Film auch das cheesy Ende verzeihen und so manche Anleihen bei „Harold und Maude“ (ohne Maude).
Das junge Publikum war zurecht begeistert, auch wenn es Jung-Fräuleins gab, die der Meinung waren, Mobbing sei eine Legende und an Berliner Schulen lebte man in trautem Miteinander. Keine Ahnung, auf was für eine Schule sie geht, aber etwas weltfremd schien das nicht nur für Frau Styler und den ebenfalls anwesenden Drehbuchautoren schon zu sein.
„Freak Show“ ist ein gelungener Jugendfilm über Mobbing, das Recht auf Anderssein und den normalen Teenageralltagswahnsinn.
Neben dem wunderbaren Alex Lawther, sehen wir Bette Midler als Mom Muv, Miss Abigail Breslin als gerundetes blondes Gift und John McEnroe als Sportlehrer (passend).
„Freak Show“ ist Stylers Regiedebüt, das in gerade einmal 22 Drehtagen abgedreht und von Flower Films und Maven Pictures produziert wurde. Die Produktionsfirmen setzen sich dafür ein, mehr Frauen zu wichtigen Postionen im Filmgeschäft zu verhelfen.
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Man sollte wirklich bei bestimmten Sektionen innerhalb der Berlinale einen intensiveren Blick riskieren. Generation 14plus haben scheinbar öfter kleine Schätze. Also definitiv möchte ich „Freak Show“ sehen, auch wenn ich die Midler schwierig finde. Auf der anderen Seite habe ich die auch schon ewig nicht mehr gesehen.
Ja stimmt in der Sektion lauert immer ein guter Film. Letztes Jahr mochte ich ja „Girl Asleep“ so sehr.
Richtig Bette Midler stand wohl seit 5 Jahren nicht mehr vor der Kamera und war mit ihrem Kollegen ein schon absurd zu altes Elternpaar, aber die trunksüchtige Diva kann sie im Schlaf :))