WerNichtLernenWillMussFühlen

The Lesson von Ruth Platt (Fresh Blood)

TheLessonREGIE Ruth Platt
DARSTELLER  Robert Hands, Evan Bendall, Dolya Gavanski, Michaela Prchalová, Rory Coltart, Tom Cox
DREHBUCH Ruth Platt
PRODUZENT  Darko Stavric
Grossbritannien 2015 / 97 min / englische OV
VERLEIH  MFA+ FilmDistribution

 

Teenager Fin lebt zusammen mit seinem älteren Bruder. Der Vater ist weg, die Mutter gestorben und sein Bruder unterdrückt und disst ihn wo er nur kann. 
Während Fin zu Hause stets schüchtern zurücksteckt, benimmt er sich mit seinen Freunden in der Schule wie in seiner Freizeit gerne daneben. So gehört es bei Fins Clique zum täglichen Geschäft ihre Lehrer zu malträtieren. Besonders angetan hat es ihnen ihr Englischlehrer und Mr. Gale ist mit dem Nerven am Ende.
Womit Fin nicht rechnet, ist, dass Mr. Gale eines Tages durchdreht, ihn und seinen Kumpel auf der Straße erwischt, niederschlägt und zu einer ganz besonderen Nachhilfe verschleppt.
Und siehe da, Fin kann lernen, wenn man mit genügend Anreiz nachhilft!
Gut die unterstützenden Maßnahmen des Mr. Gale sind nicht wirklich legal, aber so ein Nagel in der Hand lässt den Jungen in kürzester Zeit Gedichte rezitieren und Definitionen runterrasseln, dass jedem Pädagogen die Tränen rollen würden.

Dieser Film ließ mich zwiegespalten zurück. Einerseits könnte es eine Sozialstudie sein, denn es gibt solche Kinder und Jugendlichen zu Hauf und Pädagogen stehen ihnen hilflos gegenüber, andererseits lebt Ruth Platt hier ein „Konzept“ aus, dass vielleicht insgeheim der feuchte Traum eines gepeinigten Lehrers sein könnte, andererseits genauso Zurückschlägt wie seine Aggressoren und letztendlich nichts bewirkt, vielmehr noch Mitleid mit den gestörten gewalttätigen Kids hervorruft.
Der Gewalt- und Lehrexzess des Mr. Gale war mir zudem viel zu zäh, sich wiederholend und ausgedehnt und ich war sicherlich die einzige, die sich wünschte es wäre bald vorbei.
Dann kam am Schluss eine völlig unglaubwürdige schnelle Rettungsaktion dazu, um später in eine Romanze zu schwenken und zu zeigen, dass ohnehin alles umsonst war.
Insgesamt hatte der Film einen guten Anfang und tolle Ansätze, verzettelte sich dann aber 4-10und schien mir nicht genau zu wissen, ob er vielleicht doch in Richtung TorturePorn gehen soll oder nicht.
Die Schauspieler kannte ich alle nicht, aber wenigstens kann ich sagen, dass Evan Bendall seine Rolle recht gut gemeistert hat.


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