Tag 7 des Fantasy Filmfest 2016 sollte eigentlich vollgepackt von 14.30 Uhr bis fast 01.00 Uhr gehen, aber wozu bin ich Dauerkartenbesitzerin, wenn ich Pläne nicht umwerfen könnte, also habe ich mich entschieden „War on Everyone Dirty Cops“ nicht noch einmal anzusehen und entsprechend auch auf „Follow“ zu verzichten. Fiel mir schwer, aber ich brauche schlaf.
Eine nette Überraschung war heute die Anwesenheit von Frederike Dellert, was der Mehrheit sehr gefiel, denn die Gute hat zu jedem Film was zu sagen und das ist gut so.
Angefangen habe ich heute mit:
Toro von Kike Maíllo
Dieser testosterongeladene Mafiathriller spielt in Südspanien und erzählt von Toro, einem Kriminellen, der für den örtlichen Paten Rafael Romano so etwas wie Schutzgelderpresser ist. Doch Toro möchte nach einem letzten Job aufhören und „kündigt“ bei Romano, aber die Polizei ist viel zu schnell da, Bruder Lopez hält sich nicht an den Plan und bleibt zurück und dann wird Toros bester Freund Antonio auf der Flucht erschossen. Toro bekommt 5 Jahre Knast und ist nun Freigänger, hat alle Kontakte abgebrochen, doch Bruder Lopez hat wieder Probleme mit Romano, zudem erfährt Toro, dass Romano hinter dem Tod von Antonios steckt und es geht rund.
Ein unglaublich guter Vorspann, tolle Kamera und zwei Top Darsteller (Mario Casas und Luis Tosar) sind schon die halbe Miete, dieses wirklich guten Rachethrillers. Die Geschichte ist zwar recht simpel, die Ausführung aber top. Von Details wie der Ikonenverehrung des Paten über Schwanentapete oder Satinanzug, hier sitzt keine Fliege ohne Regieanweisung an der Wand. Dann geht es natürlich ordentlich zur Sache und wir lernen wozu man einen Wagenheber tatsächlich gebrauchen kann.
Sehr sehenswerter Film. (8/10)
Im starken Kontrast dazu stand dann:
Another Evil von Carson D. Mell
Maler Dan muss feststellen, dass es im Wochenendhaus der Familie spukt. Zwei echt unheimliche Kreaturen halten die Familie wach, doch der von Ehefrau Mary engagierte Geisterjäger Joey Lee, bestätigt zwar die Unruhestifter, meint jedoch sie seien harmlos und geht. Da bekommt Dan von seinem Galeristen einen Tipp und holt sich den Profi Os ins Haus, doch leider hat Os so seine Probleme, die zu einer seltsamen Dämonenhatz bis hin zur versuchten Teufelsaustreibung führen.
Zu gutgefilmten Film vorher, wirkte diese Horrorkomödie echt grobkörnig, nichtsdestotrotz war der Streifen wirklich lustig und lebte vor allem von der Mimik Steve Zissis, die unbezahlbar war. Davon abgesehen, dass im Haus tatsächlich Geister herumliefen, fokussiert sich der Film auf die Beziehung des Geisterjäger Os und Maler Dans auf erschreckende und humorvolle Weise.
Wirklich netter Mumblecore. (7/10)
Abschluss des heutigen Tages war dann:
Desierto von Jonás Cuarón
„Desierto“ erzählt die Geschichte einer Gruppe Mexikaner, die über die US-Grenze gehen. Ihr Truck hat mitten in der Wüste einen Vollschaden und so müssen sie zu Fuß weiter. Doch die Gruppe hat Pech gehabt, denn an der Grenze patrouilliert ein Rassist mit Gewehr, der die Gruppe unverzüglich auf fünf Leute dezimiert. Diese Nachzügler rennen nun um ihr Leben.
Wenig Geschichte, wenig Worte und doch kann ich sagen, dass die gut 100 Minuten spannend und beängstigend sind. Jeffrey Dean Morgan spielt mal nicht den Schmusebär und Gael García Bernal muss Fersengeld geben. Wahnsinnig gut gefilmt und einen Supersound, Jonas Cuaron ist ganz der Papa würde ich sagen, mit dem er diesen Film auch produziert hat. (8/10)
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Na das war doch wohl mal ein guter Tag. 🙂 Bei dem zweiten bin ich mir nicht sicher, ist wahrscheinlich nichts für mich, aber der erste hört sich gut an und „Desierto“ muss ich auf jeden Fall sehen.
Another Evil ist wirklich nicht schlecht, auf seine Art auch ein Drama, denn der Geisterjäger ist echt ein armes Schwein 🙂
Desierto wird Dir gefallen, ist einfach ein gut gemachter Film.