DieAndereSeiteOderDasKätzchenBleibtAmLeben

Stranger Things von Matt Duffer und Ross Duffer für Netflix

stranger*thingsGenre Science fiction, Supernatural, Period drama, Horror, Mystery
Created by The Duffer Brothers
Starring Winona Ryder, David Harbour, Finn Wolfhard, Millie Bobby Brown, Gaten Matarazzo, Caleb McLaughlin, Natalia Dyer, Charlie Heaton, Cara Buono, Matthew Modine
Composer(s) Kyle Dixon, Michael Stein
Country of origin United States
Original language(s) English
No. of seasons 1 No. of episodes 8
Production Executive producer(s) The Duffer Brothers, Shawn Levy, Dan Cohen
Location(s) Jackson, Georgia
Running time 42-55 minutes
Production company(s) 21 Laps Entertainment, Monkey Massacre
Distributor Netflix
Release Original network Netflix
Picture format 4K
Original release July 15, 2016

 

November 1983 in irgendeiner Kleinstadt in Indiana: Mike, Dustin, Lucas und Will sind beste Freunde, aber machen wir uns nichts vor, sie sind auch die Außenseiter der Schule. Die vier Technikfreaks sind eben etwas anders, aber was soll, wozu gibt es Rollenspiele und einen Physiklehrer, den man löchern kann?
Doch das kindliche Idyll der Jungs wird jäh zerstört, als Will nach einer 10 stündigen Spielsession verschwindet. Zwar schafft er es nach Hause, doch dann verliert sich seine Spur. Mutter Joyce ist außer sich. Mit dem Leben als alleinerziehenden Mutter ohnehin schon überfordert, ist nun ihr Jüngster weg und lässt sie vollständig als Versagerin dastehen.
Zeitgleich taucht ein Mädchen im Krankenhauskittel in der Stadt auf. Sie ist ausgehungert, verängstigt und auf der Flucht. Wie der Zufall es will, läuft sie Mike und den Jungs in die Arme und findet Unterschlupf in Mikes Spielkeller.
Doch was ist mit ihr los? Sie kann kaum sprechen, hat keinen richtigen Namen und sie kann besondere Dinge.
Lucas ist misstrauisch, doch dann gibt das Mädchen zu verstehen, dass Will lebt und sie helfen könnte ihn zu finden, unterdes auch Mutter Joyce festen Glaubens ist, dass Will lebt und über Telefon und die Lichter in ihrer Wohnung Kontakt zu ihr aufnimmt.
Ganz nebenbei passieren auch merkwürdige Dinge im ortsansässigen Hawkins Labor des US Ministeriums für Energie.

Ganz ohne Zweifel ist Netflix Serie „Stranger Things“ eigentlich nur etwas für 80iger Nostalgiker. Wer nicht mit den Filmen von Spielberg, Reiner, Badham oder Carpenter aufgewachsen ist oder sie mindestens nachgeholt hat und liebt, wird auch mit dieser Serie nicht viel anfangen können.
Die Duffer Brüder verwandeln die besten Achtzigerjahre Filmzitate zu einer aufregenden und düsteren Abenteuergeschichte, deren Hautdarsteller eigentlich Kinder und Jugendliche sind, die aber eher was für die Größeren ist.
Eine Gruppe vorpubertierender Jungs, allesamt Außenseiter und Rollenspiel- und Technikfreaks, verliert ein Mitglied auf mysteriöse Weise. Doch der verschwundene Freund muss gesucht werden, dabei stoßen sie auf ein geheimnisvolles Mädchen mit sehr besonderen Fähigkeiten, das bislang von der Regierung in einer Forschungsanstalt versteckt gehalten wurde. Die Kinder helfen sich, streiten sich, raufen sich zusammen und egal was kommt, sie bleiben Freunde. Ob „Stand by me“, „Explorers“ oder „Goonies“, das Rezept ist das gleiche, dennoch oder vielleicht deshalb macht die Gruppe Spaß, auch dank des hervorragenden Casts. Besonders der durch seine Zahnspange sprachlich gehandycapte Dustin hat es mir angetan: blitzgescheit, gerecht und immer einen tollen Spruch auf den Lippen. Auffällig dabei ist, dass wir hier nicht diese schmierigen altklugen oder nervigen Bengel sehen, sondern Problemlöser durch aufmerksames Zuhören (heute ja eher eine Seltenheit), die nicht bei jeder Schramme nach Mamma schreien.
So stellen sich die Kinder den kommenden Aufgaben: Will finden, mit unheimlichen übersinnlichen Fähigkeiten klarkommen, sich den Schulmobbern stellen, Beziehungskonflikte lösen, möglichst alles vor Muddi verbergen und langsam erwachsen werden.
Doch damit nicht genug, bleiben auch die Teenager in dieser Serie nicht auf der Strecke. Die bislang verachtete große Schwester (Mikes), die auf einmal mit dem Schönling der Schule geht, ihre beste Freundin verliert (nicht zuletzt aufgrund ihres Fehlverhaltens) und vom Außenseiter und großen Bruder des verschwundenen Jungen angeschmachtet wird und sich ebenfalls auf die Verfolgung des Mysteriösen begibt, nicht ohne vorher das „The Sure Thing“- Zitat durchlaufen zu haben. Die Konstellation um besagtes Mädel im pastelligem Flanellrock und brilliger rothaariger Freundin zwischen reichen Beau und armen Außenseiter erinnert natürlich schwer an „Pretty in Pink“ und „Ist sie nicht wunderbar?“.
Und dann die Erwachsenenebene.
Die Mutter Joyce, alles andere als perfekt (gespielt von bereits Teene-Star Winona Ryder), aber zäh wie Juchtenleder, stellt sich dem Übersinnlichen und lässt sich von niemanden von ihrem Weg abbringen (Poltergeist lässt grüßen). Sie findet einen Weg mit ihrem verschwundenen Sohn zu kommunizieren und setzt alles daran ihn zurückzubringen. Dabei hilft ihr Polizeichef Jim Hopper, der anfängt die gefundenen Spuren unter die Lupe zu nehmen und zu recherchieren. Dabei stößt er auf die richtigen Antworten, und auch mal mit dem Gesicht auf eine Faust.
Und dann ist das die Regierung mitsamt skrupellosem Wissenschaftler die geheime unethische Experimente machen, um einen Supersoldaten zu erschaffen. Natürlich geht hier mächtig was schief, aber der CIA gesteht sich und den anderen keine Fehler ein, im Gegenteil.
Aber nun streunert irgendein Ding durch die Wälder, doch was es ist…wer weiß, sah es nicht aus wie eine der Spielfiguren der Freunde?
„Strangers Things“ ist ein meinen Augen eine untadelige Serie, an der ich wirklich kein störendes Haar finde und dabei bin ich weder Fan von Winona Ryder, noch von Matthew Modine (der Verrückte böse Wissenschaftler) und hatte so meine Zweifel, erstens wegen der beiden und zweitens wegen des Hypes. Zum Glück war meine Neugier größer und der Score Kyle Dixons und Michael Steins konnte mich zudem sofort gewinnen (meine erste Assoziation war hier allerdings „The Neon Demon“, der dank Cliff Martinez ebenfalls diese sphärischen 80iger Synthieklänge hatte).
cute_msn_onions 10:10„Stranger Things“ ist eine gelungene Retro-SF-Mystery-ComingofAge-Drama-Serie mit tollen unverbrauchten Darstellern, detailverliebter Ausstattung und Maske, super Musik (außer dieser wirklich scheusslichen Peter-Gabriel-Heroes-Version) und trotz aller Anleihen, mit neuen Ideen, die ich nur weiterempfehlen kann.

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4 Gedanken zu „DieAndereSeiteOderDasKätzchenBleibtAmLeben“

  1. Die Serie wird ja im Moment auch wahnsinnig gehypt, aber scheint es wert zu sein. Ja klingt gut, 8 im Schnitt 50-Minütiger auch nicht zu lang. Mein Bedenken geht etwas in Richtung Übersinnliches…mmh. Ach und mit Winona Ryder kann man sich arrangieren? 🙂

  2. Ja, es ist schon eine tolle Serie. Ich find’s echt witzig, dass die Macher im Interview erzählt haben, dass viele Studios die Serie erst gar nicht haben wollten. Die waren alle verwirrt wegen der Kinder als Hauptdarsteller und dann ist es doch keine Serie für Kinder… aber zum Glück gibt’s ja Netflix und die Kinderdarsteller sind einfach nur toll…

    1. Ja und ich finde es toll, dass es trotz der unglaublichen Serienvielfalt (und der Menge an Sachen die wir schon gesehen haben), die zugegebenermaßen zum großen Teil Einheitsbrei ist, es immer wieder solche Schmankerl gibt, die einen total flashen.

NurZuTrauDich!

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