Die Königin der Blogparaden, die Singende Lehrerin, ruft wieder zur Blogparade und wer bin ich, würde mir nicht dazu was einfallen.
Das Thema:
Welche Filme mögt ihr, die sonst kaum jemand kennt oder die viele eher ablehnen? Erstellt eure persönliche Top 10.
Okay, nichts leichter als das…hust, wenn man sich entscheiden kann, denn wenn man als Filmliebhaberin ein gewisses Alter erreicht hat und nicht unbedingt auf die üblichen Gassenhauer steht, kommen schon gut und gerne mehr als 10 Filme zusammen, die entweder niemand mag, außer einem selbst oder, die heute noch kaum jemand kennt.
So gesehen ist das Schwere an dieser Liste eine Auswahl zu treffen.
Hier nun meine Wahl:
1. „A Chinese Ghost Story“ 1987 von Siu-Tung Ching
Ich gehe mal davon aus, das Alter und Thema des Filmes eine nur begrenzte Zuschauerzahl anspricht, zumindest hierzulande. Als der Film seinerzeit herauskam, waren die Kritiken unter uns Fans positiv und für mich ist es einer der romantischsten Streifen überhaupt. Bezaubernd gemacht, flatternde Kleider, Schwertkämpfe, eine böse Dämonin und ein über beide Ohren verliebter Kerl. Was will man mehr?
2.“Legend“ 1985 von Ridley Scott
Zuerst hatte ich nicht verstanden, warum „Legende“ so gefloppt ist. Selbst mein Bruder fand ihn im höchsten Maße albern und vom letzten Einhorn abgekupfert – einer Geschichte, die ich persönlich immer hasste.
Dann erfuhr ich, dass der Streifen in den USA mit einer völlig anderen Filmmusik lief (Tangerine Deam) was für mich ein wichtiger Punkt für seinen Fehlschlag war. Dazu wurde er total verschnitten und die Handlung dadurch nicht mehr nachvollziehbar. So schlecht lief es hier in Deutschland nicht, trotzdem war er kein großer Wurf und heute kennt ihn kaum noch jemand.
Bei „Legende“ kommt bei mir total das Mädchen durch. Prinzessin Lili darf im Chiffonkleidchen durch den Wald laufen, alles glitzert und Blüten schweben durch die Luft…mir kommen die ersten Tränchen…das ist so schön!
Nein im ernst, ich halte „Legende“ für einen der besten Märchenfilme ever, der nicht nur fluffy ist, sondern auch richtig gemein und dazu super besetzt. Tim Curry als Teufel ist perfekt, die Elfen und Zwerge putzig und David Bennent hat sich sogar noch selbst synchronisiert, der Gump der.
3.“Event Horizon“ 1997 von Paul W.S. Anderson
SF-Horror ist ein Genre, das naturgemäß ein begrenztes Publikum hat oder nur selten ins Kino kommt, bzw. lange läuft. Früher noch eher als heute. Entsprechend wenig bekannt ist dieser Film, der zudem die Geister schied.
Es gibt große Fans und große Hasser.
Für mich trift er genau den Nerv. Ich bin großer Lovecraft-Fan, liebe Hellraiser und alles was die Dimensionen sprengt, was dieser Film macht. Experimentelle Gravitationsantriebe, die Paralleluniversen öffnen und die Hölle zu uns holen…ja das gefällt mir. Dazu die persönlichen Dramen der Protagonisten, ein gut aufgelegter Sam Neill und Lawrence Fishburne.
4.“Five Graves to Cairo“ 1943 von Billy Wilder
Einer der großartigsten Propagandafilme aller Zeiten mit meinen persönlichen Filmhelden Erich von Stroheim und Peter van Eyck, die auch der Grund waren, warum ich den Film bereits in jungen Jahren geliebt habe.
Ich mag bis heute Filme, die im zweiten Weltkrieg spielten oder kurz danach und dieser Bily Wilder schießt nicht nur Hasstiraden gegen die Deutschen oder stellt sie als Deppen dar, sondern zeigt einen respektablen und gewitzten Generalfeldmarschall Rommel.
Natürlich kriegen die Deutschen dann auf die Mütze, aber irgendwie ist der Film auch fair, soweit man das unter diesen Umständen sagen kann.
5.“A Prayer for the Dying“ 1987 von Mike Hodges
Seinerzeit noch schwerer Mickey Rourke-Fan, konnte ich diesen nicht übergehen. Aber es war/ist nicht nur meine Liebe zum Hauptdarsteller, die Geschichte des traurigen IRA Soldaten, der aussteigen will hat mir einfach gefallen. Daneben gibt der wunderbare Bob Hoskins den verständnisvollen Pfarrer, Liam Neeson und Alan Bates sind das Feindbild.
Damals durchaus politisch aktuell und dazu gut gespielt.
6.“Homeboy“ 1988 von Michael Seresin
Wieder Mickey Rourke und zudem noch Christopher Walken. So einen Film musste ich lieben und die Geschichte eines abgehalfterten Boxer, mit Schädeltrauma hat mich einfach berührt. Rourke konnte wirklich, wenn er wollte und liefert hier eine großartige Performance ab.
Im Kino lief der Streifen mit mäßigem Erfolg, leider und ich kenne auch kaum jemanden, der ihn gesehen hätte.
7.“Palabras encadenadas“ 2003 von Laura Mañá
Dieser spanische Film lief im Original auf dem Fantasy Filmfest 2004 oder 2005, glaube ich. Ich kam kaum mit den Untertiteln mit, denn dieses Kammerspiel ist nicht nur extrem spannend, sondern auch sehr textlastig. Diese abgrundtief böse Geschichte hat mich voll erwischt: Ramón hält seine Exfrau Laura in einem Kellerraum gefangen. Er erzählt ihr er hätte achtzehn Menschen umgebracht und sie werde sein neunzehntes Opfer sein. Er beweist die Morde durch inszenierte Werkzeuge und Bilder. Laura gerät an den Rand des Wahnsinns, bis zu einem Punkt, an dem sie zu durchschauen glaubt, dass ihr Ramón nur einen Schreck einjagen wollte.
Doch spielt er wirklich nur mit ihr? Man muss sich seinen eigenen Reim darauf machen, aber Darío Grandinetti, steht seitdem ganz oben auf meiner Lieblingsdarstellerliste.
Ich liebe, liebe, liebe solche Geschichten, erst recht, wenn sie gut inszeniert sind.
Ich glaube der Film lief hier nie im Kino, von daher wird der Verbreitungsgrad beschränkt sein.
8.“Planet der Affen“ 2001 von Tim Burton
Ganz eindeutig ein Film, den fast alle hassten und der richtig floppte.
Das verstehe ich bis heute nicht, denn die Story ist mehr als okay, die Maske der Wahnsinn und die Musik einmalig gut. Kein dämliches CGI mit dem Dauerbrennergesicht Andy Serkis, sondern kompliziertes Latex-Fell-Gemisch, dass um 4.00 Uhr früh auf die Gesichter der dann schwitzenden Darsteller gebracht wurde. Und man erkannte trotzdem jeden einzelnen. Ganz wunderbar und für mich im Geiste der alten Filme gedreht.
Kann ich immer wieder ansehen.
9.“John Dies at The End 2012 von Don Coscarelli
Diese Verfilmung Coscarellis von James Wongs gleichnamigen Buches, ist nicht nur unbekannt, sondern gemeinhin auch recht unbeliebt. Einerseits gibt es Anseher, die das Buch sehr mochten und den Film im Vergleich schwach fanden, andererseits Leute, die ihn einfach nur dämlich fanden und einige fanden ihn okay infantil.
Mein Humorzentrum hat er auf jeden Fall getroffen.
„Coscarelli ist trashy und kann selten so etwas wie Kontinuität in seine Filme bringen, aber auch das macht mir nichts, denn „John Dies At The End“ ist schnell, verdreht, spacig und spaßig, sprich eine klassische WirRettenDasUniversumAufDrogenUndWechselnDabei-ZeitUndRaumSterbenVielleichtAuch-Geschichte und es ist ein echter Coscarelli.“
Manchmal mag ist lustigen Trash und weiß, ich werde in dieser Beziehung niemals erwachsen.
10.“Abraham Lincoln: Vampire Hunter“ 2012 von Timur Bekmambetov
Oh man, auch ein Film, der völlig durchgefallen ist und schlechte Kritiken bekam.
Ausnahmsweise kannte ich bereits das Buch und liebte es, war entsprechend skeptisch dem Film gegenüber, muss aber sagen: ich liebe auch diesen Streifen.
Die Geschichte Abraham Lincolns und seine bislang unbekannte Seite als Vampirjäger :))
An sich finde ich die Geschichte schon echt schräg im positiven Sinn, aber Bekmambetov hat das Buch richtig gut umgesetzt, da stört es auch nicht, dass sich Benjamin Walker außerhalb dieses Streifens bei mir auch nicht größter Beliebtheit erfreut. Hier passte er auf jeden Fall. Bekmambetovs Werke haben zudem immer schöne Effekte und tolles Licht; das hat mir hier wirklich gut gefallen.
Toller CGI-Trash.
NurZuTrauDich!