DerKinderwunsch

Shelley von Ali Abbasi

Die junge Rumänin Elena sucht ihr finanzielles Glück in Dänemark. Sie hat einen kleinen Jungen, der bei seinen Großeltern in Bukarest lebt und möchte genug Geld verdienen, um für sich und ihr Kind ein Appartement zu kaufen.
Abseits der Zivilisation hat sie bei Louise und Kasper eine Stelle als Hausmädchen angenommen. Das Haus am See hat keinen Strom und kein fließend Wasser, aber nach Ansicht der Eigentümer alles was man braucht.

Shelley von Ali Abbasi

 

ShelleyFilm: ‚Shelley‘
Berlinale (Panorama), Feb. 16, 2016.
Running time: 92 MIN.
Production A Profile Pictures production in co-production with Solid Entertainment, with support from New Danish Screen, Film i Skane in association with B Media Global, Backup Media. (International sales: Indie Sales, Paris.)
Produced by Jacob Jarek. Executive producers, David Atlan-Jackson, Ditte Milsted, Thor Sigurjonsson.
Co-producers, Magnus Paulsson, Anders Banke.
Crew Directed by Ali Abbasi.
Screenplay, Maren Louise Kaehne, Abbasi, based on an original story by Abbasi.
Camera (Color, HD, 16:9/widescreen), Sturla Brandth Grovlen, Nadim Carlsen;
editor, Olivia Neergaard-Holm;
music, Martin Dirkov;
production designers, Sabine Hviid, Kristine Koster;
costume designer, Camilla Nordbjerg Olsen;
visual effects supervisor, Peter Hjorth;
special effects makeup, Morten Jacobsen, Thomas Foldberg;
sound (5.1), Rune Bjerre Sand.
With Cosmina Stratan, Ellen Dorrit Petersen, Peter Christoffersen, Kenneth M. Christensen, Patricia Schumann, Bjorn Andresen, Marianne Mortensen, Marlon Kindberg Bach. (Danish, English, Romanian dialogue)

 

Die junge Rumänin Elena sucht ihr finanzielles Glück in Dänemark. Sie hat einen kleinen Jungen, der bei seinen Großeltern in Bukarest lebt und möchte genug Geld verdienen, um für sich und ihr Kind ein Appartement zu kaufen.
Abseits der Zivilisation hat sie bei Louise und Kasper eine Stelle als Hausmädchen angenommen. Das Haus am See hat keinen Strom und kein fließendes Wasser, aber nach Ansicht der Eigentümer alles was man braucht.
Louise ist eine empfindliche Person, so scheint es. Als Elena eintrifft schläft die lichtempfindliche Louise noch und ist ziemlich antriebslos.
Aber die beiden Frauen nähern sich und Louise tut die Gesellschaft gut, denn Kasper ist immer unterwegs.
Als Louise Elena erzählt, dass sie etliche Fehl- und Totgeburten hatte und keine Kinder bekommen kann, erklärt sich Elena bereit als Leihmutter zu fungieren. Das Geld würde sie auf einen Schlag in die Lage versetzen wieder nach Hause zu fahren.
Doch schon nach kurzer Zeit merkt Elena, dass mit ihrer Schwangerschaft etwas nicht stimmt. Sie wird schwächer und hat Schmerzen, doch die Kontrolle sagt, es ist alles in Ordnung.

„Shelley“ ist der erste Langfilm des iranischstämmigen Dänen Ali Abbasi. Der Gute hat nach eigenen Aussagen in seinem Leben nur eine Hand voll Horrorfilme gesehen, aber die Richtigen, denke ich.
„Shelley“ ist zwar noch kein Masterpiece des Horrors, hat aber echte Gänsehautmomente.
Die Geschichte eines Hausmädchens, dass aus finanziellen Gründen in die Ferne geht, um ihrem Kind ein besseres Leben zu bieten wird hier mit Isolations- und Bodyhorror vermischt.
Unsere arme Rumänin landet in einem Haus ohne alles, so muss man das in unserer Zeit schon sagen. Kein Strom, kein Wasser und welchen Lebenssinn die Hausherrin hat bleibt auch weitgehend im Dunkeln. Der Gastgeber ist viel unterwegs und Hausmädchen und Arbeitgeberin sind auf sich gestellt und  arrangieren sich mit dem kargen Leben. Die beiden freunden sich an und es werden sehr private Dinge ausgetauscht, so auch der unerfüllte Kinderwunsch. Das Hausmädchen ist ein guter Mensch und Mutter und es lockt der schnöde Mammon und so gibt sie sich als Leihmutter her. Doch die Schwangerschaft läuft nicht wirklich wie sie es kennt. Während das Hausmädchen immer schwächer wird, blüht die Hausherrin zunehmend auf und scheint sich mehr um das ungeborene Leben zu sorgen, als um den Zustand ihrer Leihmutter und es kommt im Laufe der Zeit zu, besonders für uns Frauen, sehr unschönen Verzweiflungs-Szenen.
Das Leiden der Leihmutter ist groß und sie weiß, was in ihr wächst ist böse und wir wissen es auch.
Für mich ist „Shelley“ eine extrem entschleunigte Mischung aus „Das Omen“, vielleicht „Rosmaries Baby“ und einem Hammerfilm. Der Film ist wirklich sehr ruhig und das gefiel nicht allen. Auch hat das Drehbuch sicherlich einige Mängel, dennoch habe ich es nicht bereut, bis zum Schluss durchgehalten zu haben, denn trotz des Wenigen, das passiert, zieht der Streifen zum Ende hin mächtig an was den Gänsehautfaktor angeht.
Für einen so spartanischen Independent-Film ist er wirklich ganz ordentlich geworden und cute_msn_onions-6-253A10Cosmina Stratan als Elena und Ellen Dorrit Petersen als Louise haben mir in den Hauptrollen richtig gut gefallen.
Ob „Shelly“ tatsächlich als reiner Horrorfilm gedacht ist weiß ich nicht, meiner Natur gegeben, gehe ich davon aus.


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