StreiflichterBerlinale2016

Gestern hatte ich zwei Termine: „The Night Manager“ und „Shelley“, wobei ich bei letzterem fast gekniffen hätte, weil er erst um 22.30 Uhr anfing und im Cubix lief.

„The Night Manager“ lief in der Sektion Berlinale Special Series und war die Welturaufführung der ersten beiden Folgen der Miniserie von Susanne Bier nach einer Geschichte von John le Carré. Natürlich handelt es sich um Spionage, wenngleich es um die Entlarvung eines Waffenhändlers geht.
Die Darsteller sind hochkarätig, neben Tom Hiddleston spielen Hugh Laurie, Olivia Coleman, Elisabeth Debicki und Tom Holländer mit, von denen Frau Coleman die Geheimdienstlerin Burr spielt, eine Figur, die im Buch ursprünglich männlich war. Und sie setzt noch einen drauf, denn sie ist, ja großartig, aber auch sehr dickbäuchig. Coleman drehte im zunehmend schwangerem Zustand, was ihrer Rolle aber auch was Witziges gab.
Natürlich waren alle oben genannten Schauspieler gestern anwesend und neben den Produzenten und der Regisseurin war auch John le Carré am Mikrofon und alle in bester Laune.
Die Serie ist wirklich was für die große Leinwand und einer der Produzenten sagte auch, sie werde auch im Kino gezeigt werden. Ansonsten läuft sie über BBC, AMC und hier bei uns auf Netflix.
Nach den zwei Folgen gab es ein kurzes Q&A, das irre komisch wurde, denn ein paar Australier waren der Meinung, sie müssten Hiddleston nach seinem allerersten Film fragen, den sie seinerzeit nicht verstanden hätten. Als dann eine weitere Frage ebenfalls einen alten Film Hiddleston beinhaltete zog der mit Hilfe des Komödianten Laurie die Reißleine. Während Tom sagte, das wäre eine Frage für eine andere Gelegenheit, ließ Laurie das Mikrofon fallen und machte faxen. Ich glaube die haben sich alle vor Lachen in die Hosen gemacht. Was denken sich manche Leute nur so unpassende Fragen zu stellen?
Natürlich war Laurie mit dem Buch sehr vertraut und erzählte, er hätte auch gerne Toms Rolle übernommen, aber auch Debickis Charakter gemeistert.
Also es war sehr lustig und locker und ja, es wurden auch ernsthafte Fragen seriös beantwortet.
Frau Colman sah im Übrigen sehr schick in ihren Louboutins aus, allerdings schienen sie nicht sehr bequem zu sein. Und Frau Debicki überragte das gesamte Team um eine Kopflänge und wirkte wie ein Fremdkörper. Nichtsdestotrotz eine flotte Puppe, die auch spielen kann.

NightManager1

NightManager3 NightManager2

Danach ging es dann in „Shelley“, einer für mich dänischen Version von „Das Omen“ – irgendwie. Es passiert sehr wenig und manchmal denkt man zu langatmig, dennoch fand ich ihn zum Schluss hin zunehmend gruselig. Ich hatte nur noch Gänsehaut, auch gab es ein paar, insbesondere für Frauen, ungemütliche Szenen.
Stiller Grusel. Nett und vorhersehbar, aber ich habe es nicht bereut.


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2 Gedanken zu „StreiflichterBerlinale2016“

  1. Bei „Night Manager“ hatte ich tatsächlich auch überlegt. Mal sehen, was Du über die Serie schreibst, aber die Besetzung ist verlockend. Mir ist aufgefallen, dass Q & As auf der Berlinale immer Fremdschäm-Potenzial haben. Aber dieses scheint ja auch irgendwie sehr lustig gewesen zu sein. Die Sitze im Haus der Festspiele sind aber sehr unbequem. 🙂

    1. Ja, bei diesem Q&A haben sie das Beste aus den dummen Fragen herausgeholt. Laurie ist ein echt spaßiger Typ und hat alle angesteckt. Hätte auch nicht gedacht, dass jemand wie Le Carré so locker ist.
      Und stimmt, die Sitze im Festspielhaus sind eine Katastrophe- unbequem und eng.

NurZuTrauDich!

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