Midnight Special von Jeff Nicols
Directed by Jeff Nichols
Produced by Sarah Green, Brian Kavanaugh-Jones
Written by Jeff Nichols
Starring Michael Shannon, Joel Edgerton, Kirsten Dunst, Adam Driver, Sam Shepard
Music by David Wingo
Cinematography Adam Stone
Edited by Julie Monroe
Production company Faliro House Productions, Tri-State Pictures
Distributed by Warner Bros. Pictures
Release dates February 12, 2016 (Berlin), March 18, 2016 (US)
Running time 111 minutes
Country United States
Language English
Budget $18 million
Box office $13,574
Roy und Lucas sind auf der Flucht, wobei eine bundesweite Suche gegen Roy läuft.
Doch was haben die beiden bewaffneten und angeblich so gefährlichen Männer getan?
Roy hat seinen Sohn aus den Fängen einer Sekte entführt, denn Alton ist anders.
Für die Sekte ist er der Überbringer der Apokalypse, aber auch FBI und die Geheimdienste jagen dem achtjährigen Jungen hinterher, denn er weiß Dinge, die Geheim sind und das darf nicht sein.
So sind alle auf der Hatz nach der kleinen Familie, die zwar den schmerzlichen Sprung aus ihrer Sekte geschafft hat, jedoch der staatlichen Gewalt davon zu jagen versucht.
Ich muss sagen, ich mochte „Mud“ und „Take Shelter“ und ich hegte keinen Zweifel, das auch diesmal die Kombination Michael Shannon und Jeff Nichols wieder funktionieren würde. Leider war das für meinen Geschmack nur eingeschränkt der Fall.
In „Midnight Special“ erzählt Nichols die Geschichte eines ungewöhnlichen Kindes.
Der Junge ist anders, hat übersinnliche Kräfte und weiß Dinge, von denen die Regierung der Meinung ist, dass er sie nicht wissen dürfte und ihn wie einen Erwachsenen verfolgt. Doch nicht nur der Staat will den Jungen, sondern auch die Sekte, in der er mit seinen Eltern gelebt hat.
Längst hat sich die Mutter aus deren Mitte verabschiedet und auch Altons Vater ist schweren Herzen gegangen, denn die Sekte hat das Kind für sich benutzt, ohne das seine Eltern etwas dagegen tun konnten. Die Gier nach Erlösung hat alle verändert und niemand dachte mehr an das Familien- oder Kindeswohl.
So hetzen Vater und Sohn durch Texas und versuchen seine Bestimmung zu verwirklichen.
Eine Familientragödie, die durchaus funktioniert und richtig gut gespielt ist. Glaubhaft zeigen Kirsten Dunst und Michael Shannon als Eltern, dass ihnen das Wohl des Kindes über alles geht und wie schwer für die beiden die Lösung aus der Geborgenheit der Sekte war. Daneben spielt Joel Edgerton den Freund Roys, der völlig uneigennützig dem alten Schulfreund hilft und alles dafür aufs Spiel setzt.
Soweit funktioniert Geschichte und Film gut. Familie, Sekte, staatliche Gewalt.
Doch die Sache kippt. Nicht dass ich SF-Elemente nicht mögen würden, doch irgendwann war ein Punkt erreicht, an dem ich nur noch Fremdschämmomente hatte.
Während die Gier nach den Fähigkeiten des Kindes durch die Sekte noch nachvollziehbar war, der Kampf der Eltern um das Kindeswohl herzzerreißend gut inszeniert wurde, wurden FBI und Geheimdienst wieder einmal radikal menschenverachtend in Szene gesetzt. Ohne Blick auf das Alter des Jungen, wurde er seinen Eltern entzogen und isoliert. Hier wurde allen Verschwörungstheoretikern voll in die Hand gespielt, was für eine Akte X Folge total legitim ist, aber will ich das zum 1000sten Mal im Kino sehen?
Die Geschichte wurde zunehmend albern und hatte so ihre „E.T.“-Gedenkeinheiten, bis hin zum ich weiß nich, „The World Beyond“-Abschluss.
Das funktionierte für mich überhaupt nicht mehr, ebenso wenig wie die verklärten, zu Tränen gerührten Gesichter am Ende.
So hatte ich dann auch keine Lust mehr auf die „Stars auf der Bühne“ und bin beim Abspann gegangen.
Ein Film, der eine hervorragende erste Hälfte hat, ambitionierte tolle Schauspieler, dessen Story auf Grund einer seltsamen SF-Fantasie aber dann voll in die Hose geht und zu einem Hollywoodtränchenende führt.
NurZuTrauDich!