Broadchurch von Chris Chibnall für ITV
Deutscher Titel Broadchurch (Deutschland/Österreich)
Broadchurch – Ein Dorf unter Verdacht (Schweiz)
Originaltitel Broadchurch
Produktionsland Vereinigtes Königreich
Originalsprache Englisch
Jahr(e) seit 2013
Produktionsunternehmen Kudos Television and Film, Shine America, Imaginary Friends
Länge 44–50 Minuten
Episoden 16 in 2+ Staffeln
Genre Krimi, Drama
Produktion Chris Chibnall, Louise Fox, Richard Stokes
Idee Chris Chibnall
Musik Ólafur Arnalds
Kamera Matt Gray
Erstausstrahlung 4. März 2013 (UK) auf ITV
Deutschsprachige Erstausstrahlung 10. März 2014 auf Puls 4
Besetzung David Tennant: Alec Hardy, Olivia Colman : Ellie Miller, Jodie Whittaker : Beth Latimer, Andrew Buchan: Mark Latimer, Adam Wilson: Tom Miller, Charlotte Beaumont: Chloe Latimer, Jonathan Bailey : Olli Stevens, Arthur Darvill: Rev. Paul Coates, Matthew Gravelle: Joe Miller, Carolyn Pickles: Maggie Radcliff, Pauline Quirke : Susan Wright, Joe Sims: Nigel Carter, Susan Brown: Liz Roper
Es ist ein schwarzer Tag für Broadchurch als der elfjährige Danny Latimer Tod am Fuß einer Klippe am Strand aufgefunden wird, denn wie sich schnell herausstellt, ist Danny keines natürlichen oder selbstmörderischen Todes gestorben.
Und wäre das nicht schon schlimm genug, handelt es sich bei Danny um den Sohn einer Freundin und den besten Freund des Sohnes von DS Ellie Miller, die in diesem Fall ermitteln muss und gerade noch daran zu knabbern hat bei der Beförderung übergangen worden zu sein. Ihr neuer Vorgesetzter ist zudem ein überheblicher Kerl aus der Stadt, DI Alec Hardy, der bereits in einigen Kindermorden ermittelt hat, leider mit furchtbaren Ergebnissen.
Broadchurch ist die wirklich bewegende und absolut gut erzählte Geschichte eines Kindsmordes.
Ein elfjähriger Junge fällt einem Mord zum Opfer und alle Anzeichen deuten darauf hin, dass er seinen Mörder gut kannte und ihm vertraute. Doch die Ermittler stoßen auf eine Wand aus Ablehnung und Lügen.
Alle Lügen, selbst der Vater des ermordeten Jungen. Jeder hat seine eigenen Gründe, warum er nicht die Wahrheit sagt und jeder hat seine Geheimnisse, die er zunächst über den Tod des Kindes stellt. Zwischen den Fronten steht DS Miller, die Mutter zweier Söhne ist, von denen der große Dannys bester Freund war. Ein problematischer Fall, denn so sehr sie sich um Neutralität bemüht, ganz unbefangen ist sie nie, doch irgendwann ist einfach jeder verdächtig. Daneben ermittelt als ihr neuer Vorgesetzter DI Hardy, der Broadchurch hasst, Stadt wie Menschen und eigentlich nur seiner vorherigen Niederlage entkommen will. Zudem ist Hardy sehr krank, was er versucht vor allen zu verheimlichen.
So pfriemeln die beiden den Fall auf, wühlen in der Vergangenheit der Stadtbewohner und stehen vor dem ein oder anderen Rätsel, das besser nicht ans Licht gekommen wäre bis hin zum dramatischen Ende.
Ein tragischer Mord, eine Frau zwischen Befangenheit, Entsetzen und professioneller Arbeit. Dazu kommt der Verdacht des Kindesmissbrauchs und der Möglichkeit, dass es so gut wie jeder gewesen sein könnte, da alle möglichen Verdächtigen, deren Kreis sich täglich erweitert, praktisch keine Alibis haben. Vom Pfarrer bis zum eigenen Vater, niemand ist außen vor. Und natürlich steht dann auch noch die Presse bei Fuß und bläst zu einer fürchterlichen Hetzjagd.
Zu meinem Glück habe ich, wenn ich mich dazu aufraffe eine zu sehen, bei englischen Serien meist ein gutes Händchen, so auch bei Broadchurch. Die Serie hat nicht nur eine gute Geschichte zu erzählen, sondern ist auch durch weg gut besetzt, wobei natürlich Olivia Coleman hervorzuheben ist, die ich sonst nur aus ihren Filmen kenne und die mich immer begeistern konnte.
Mit ruhiger Hand wird hier ein Mordfall belichtet, der womöglich aufgrund pädophiler Übergriffe heraus begangen wurde. Coleman hat dabei die schwere Rolle eines DS, die selbst Mutter eines Sohnes, Freundin und Ermittlerin in diesem Fall ist und versucht so objektiv wie möglich zu ermitteln. Daneben muss sie mit ihrem unmöglichen Chef zurechtkommen, der überheblich und ablehnend daherkommt, aber auch sehr professionell arbeitet.
Die Serie wurde in vier Doppelfolgen ausgestrahlt, wobei in den einzelnen Folgen immer ein Schwerpunkt auf einem Verdächtigen war. Die Hauptfiguren waren sehr realitätsnah. Manche hatten echt traurige Hintergundstorys, andere waren einfach nur mit sich selbst und ihrer fragilen Lebenslüge beschäftigt.
„Broadchurch“ hat mir wirklich gut gefallen und am Schluss war ich sicher nicht weniger perplex Als Ellie Miller.
Wer allerdings mehr auf temporeiche Schnellschnitttechnik, flotte Mucke und Ballereien steht, sollte bei „Lethal Weapon“ bleiben, „Broadchurch“ ist da nicht die richtige Empfehlung.
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