Nadie Quiere La Noche von Isabel Coixet – der Eröffnungsfilm Berlinale
Original title Nadie quiere la noche (Nobody Wants the Night)
Year 2015
Running Time 118 min.
Country Spain Spain
Director Isabel Coixet
Screenwriter Miguel Barros
Music Lucas Vidal
Cinematography Jean-Claude Larrieu
Cast Juliette Binoche, Rinko Kikuchi, Gabriel Byrne, Matt Salinger, Velizar Binev, Ciro Miró, Reed Brody
Production Co.
Co-production Spain-France-Bulgary; New Art Productions / Noodles Production / One More Movie
Genre Adventure. Drama | Survival Film. The 10s (1910-1919). Based on a true story
2015: Berlin Film Festival: Official Selection
Kanada, Ellesmere Island 1908, 1000km vom Nordpol entfernt reist Josephine Peary an, die Ehefrau Robert Pearys, der bereits zum Pol unterwegs ist. Sie hat ihren Mann in den letzten Jahren wenig gesehen und möchte ihm so nahe wie möglich sein, wenn er vom Pol zurückkehrt, ihn überraschen. Doch die Polarnacht naht und alle warnen die Frau zur Basisstation zu reisen, Kälte und Hunger würden sie umbringen. Doch Josephine beharrt darauf loszufahren und sie schafft es zur Hütte; doch dann kommt die Nacht und eine weitere Überraschung, die ihr das Warten nicht leicht machen.
Mehr Frauen an die Kamera wünschte sich Kulturstaatsministerin Grütters und erntete dafür Applaus.
Wohl wahr. Auch wahr, dass ebenso viele Männer schlechte Filme machen wie Frauen, doch besonders enttäuschend, wenn der Eröffnungsfilm zur Berlinale von einer Frau gedreht wurde und die dann so in die Kitschtonne greift, eine Biografie verwurstet und in unerträglichem Maß verzuckert, dass man schreiend aus dem Kino rennen möchte. Sicher hat Coixet das Frauenbild des beginnenden 20. Jahrhundert irgendwie eingefangen, dabei aber so lächerlich verherrlicht, dass man sprachlos dasaß und viel Zeit hatte sich über die schlechte Musik zu ärgern.
Nicht das einzige Ärgernis. Warum musste eine der ersten Szenen die begeisterte Erschießung eines Eisbären zeigen? Sollte gezeigt werden wie tough Frau Peary war oder dass das Schießen von Tieren zum reinen Vergnügen damals en vogue war?
Aber das sind natürlich nur Lappalien, schließlich werden später vor Hunger sogar Felle gekocht und gekaut, nachdem Frau Peary erfahren hat, dass sie ihr Mann nach Strich und Faden betrogen hat, natürlich nur mit einer Inuit, ein Glück. Und Zeit sie mit auf den Schlitten zu nehmen hatte er auch nicht, da musste dann ein Helfer von ihm zurück und sie retten, aber sie liebt ihn eben, für seine forsche Art oder was auch immer.
Natürlich macht uns hartgesottenen Trashfilmguckern eine blöde Geschichte, die noch schlechter erzählt wird nichts aus, leider konnte sich zudem die Hauptdarstellerin Juliette Binoche hier nicht gerade mit Ruhm bekleckern. Besonders gut war sie nicht und der durchgehende Greenscreen war da sicherlich auch nicht förderlich der Diva so etwas wie ein authentisches Kältegefühl zu vermitteln und sich total in ihre Rolle fallen zu lassen.
Leichter ging das Rinko Kikuchi von der Hand, die dann auch weite Strecken der Zweisamkeit in der Plastikkulisse erträglich machte und die einzige war, mit der man wirklich Mitleid hatte.
Insgesamt bleibt von „Nadie Quiere La Noche“ oder „Nobody Wants the Night“ wie er hier heißt ein ganz fader Nachgeschmack übrig. Ein Film über eine erhofft starke Frau, der nur eine dümmliche Zicke porträtierte und das auch noch ziemlich schlecht.
Nach dem Frauenfilmflopp vom letzten Jahr „Aloft“ von Diesjahres-Jurymitglied Claudia Llosa nun eine weitere Enttäuschung.
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