DerPerfekteMartiniOderWarum
KannDerBösewichtKeinBlutSehen?

Kingsman: The Secret Service von Matthew Vaughn

Harry Hart arbeitet seit nunmehr gut 20 Jahren bei einem der geheimsten Geheimdienste der Welt: The Kingsmen. Diese Organisation kann nicht nur mit perfekter Maßkleidung glänzen, sondern ist auch sonst die Nummer eins in der internationalen Verbrechensbekämpfung.

Kingsman: The Secret Service von Matthew Vaughn

imagesDirected by Matthew Vaughn
Produced by Adam Bohling, David Reid, Matthew Vaughn
Screenplay by Jane Goldman, Matthew Vaughn
Based on The Secret Service by Mark Millar, Dave Gibbons
Starring Colin Firth, Samuel L. Jackson, Mark Strong, Taron Egerton, Michael Caine
Music by Henry Jackman, Matthew Margeson
Cinematography George Richmond
Edited by Eddie Hamilton, Jon Harris
Production company Marv Films, Cloudy Productions
Distributed by 20th Century Fox
Release dates 13 December 2014 (Butt-Numb-A-Thon), 29 January 2015 (United Kingdom), 13 February 2015 (United States)
Running time 129 minutes
Country  United Kingdom, United States
Language English
Budget $81 million Box office $300.2 million

 

Harry Hart arbeitet seit nunmehr gut 20 Jahren bei einem der geheimsten Geheimdienste der Welt: The Kingsmen. Diese Organisation kann nicht nur mit perfekter Maßkleidung glänzen, sondern ist auch sonst die Nummer eins in der internationalen Verbrechensbekämpfung.
Doch in Harrys Vita ist ein schwarzer Fleck: vor vielen Jahren verlor er durch seine eigene Nachlässigkeit einen tapferen Rekruten. Die Witwe lehnte seine Hilfe ab, doch er behielt den Sohn im Auge. Mittlerweile hat dieser Sohn, genannt Eggsy, eine Bewegte Zeit durchgemacht. Vom Militär zum Kleinkriminellen, während seine Mutter heruntergekommen mit einem Schläger und Drogendealer zusammenlebt. 
Als Eggsy, der im Grunde ein guter Mensch ist, mal wieder ein Auto klaut und geschnappt wird, erbarmt sich Harry des jungen Mannes und bietet ihm die Ausbildung bei den Kingsmen an. Der schlägt ein und wird bereits vor seinem Abschluss mit einem äußerst schwierigen Fall von massenhafter Promientführung in Verbindung mit seltsamen Vorgängen bei ein Softwaregenie konfrontiert.

„I’ll have a Martini. Gin, not vodka, of course, stirred for 10 seconds while glancing at an unopened bottle of vermouth.“

Jo, da war er nun, der Film, den ich nie sehen wollte, weil ich die Trailer so unglaublich peinlich fand. Der lispelnde Samuel L. Jackson in Kombination mit den schlecht gezupften Augenbrauen Colin Firths waren einfach zu viel für mich und dennoch habe ich den Weg ins Kino auf mich genommen.
Bereut habe ich es nicht. „Kingsman“ ist eine recht unterhaltsame Bond-Persifllage, die vom Maßanzug, über die Gimmicks bis hin zum Martini den Geheimdienst ihrer Majestät ordentlich aufs Korn nimmt.
Im Fokus der Story steht ein „Einsteiger“, der Möchtegernnachrücker Eggsy, der einer unter vielen die langwierige Aufnahmeprüfung durchläuft.
Die Kingsmen sind ein elitärer versnobter Haufen alter und mittelalter Männer, die stets nur neue Mitarbeiter aufnehmen, wenn einer von ihnen ins Gras gebissen hat. Als sich die Gelegenheit ergibt, holt Agent Harry Hart sein „Mündel“ ins Boot. Der Junge ist etwas auf die schiefe Bahn geraten, allerdings hatte der Familienabstieg auch seinen Ursprung im viel zu frühen Ableben Eggsys Vater, was wiederum Harry Schuld war. Nun ja, Eggsy ist jedoch mehr als geeignet für diesen Job und konkurriert letztendlich nur noch mit einer Auszubildenden. Daneben baut sich eine riesige Verschwörung auf, die von Milliardär Richmond Valentine initiiert wird. Der Gute ist der Meinung, dass auf unserem geknechteten Planeten einfach zu viele Luftverpester und Schmarotzer leben, die es einzudampfen gilt. Um dieses hehre Ziel zu verwirklichen heckt er einen perfiden Plan aus, dem Eggsy auf die Spur kommt.
Matthew Vaughn kombiniert hier Agententhriller mit Komödie und Leichen pflastern seinen Weg, wenn auch manchmal eher bunt als blutig. Was den Bodycount angeht, lässt er sich nicht lumpen und gibt selbst Beinprothesen ganz neue Anwendungsmöglichkeiten natürlich in äußert attraktiv-tödlicher Verpackung. Am besten gefiel mir Mark Strong, Taron Egerton war gerade so okay, da hätte ich mir aber einen anderen Darsteller gewünscht, der den Jungmann glaubwürdiger repräsentiert; Colin Firth ist für mich kein Actionman, noch finde ich ihn attraktiv. Was die Maske mit seinen Augenbrauen angestellt hat, irritierte mich völlig, ich konnte seinen Anblick nur schwer ertragen. Wenigstens war er sonst gut in Form.
cute_msn_7-253A10Alles in allen eine total krude Geschichte, die mindestens genauso blödsinnig wie „Moonraker“ daherkommt, aber wenigstens hier mit Teilerfolgen.
„Kingsman: The Secret Service“ ist Albernheiten gepaart mit echtem Agententhriller und ein paar Geschmacklosigkeiten, die der Brite an und für sich einfach braucht sowie stimmiger musikalischer Untermalung, den man durchaus empfehlen kann.

 


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