DerNaiveTraumVomErfolg

Marshland von Alberto Rodríguez

Marshland_(film)_POSTERLa isla mínima
Directed by Alberto Rodríguez
Written by Alberto Rodríguez Rafael Cobos
Starring Raúl Arévalo, Javier Gutiérrez, Nerea Barros, Antonio de la Torre
Music by Julio de la Rosa
Cinematography Álex Catalán
Edited by José M. G. Moyano
Production companies Atípica Films Sacromonte Films Atresmedia Cine
Distributed by Warner Bros. Pictures Intl.
Release dates September 26, 2014 (Spain)
Running time 105 minutes
Country Spain Language Spanish

 

1980 ermitteln zwei Polizisten der Mordkommission aus der Großstadt im tiefsten Süden Spaniens in einem Fall zweier verschwundener Teenagerinnen.
Als die Mädchen kurze Zeit später in Andalusiens Marsch im Straßengraben gefunden werden, gefoltert und vergewaltigt, ahnen Pedro und Juan, dass es sich nicht um Einzelfälle handelt. Doch die beiden stoßen auf Ablehnung und die Ermittlung gestalten sich als schwierig, zudem gibt es Spannungen zwischen den Kollegen, denn Juan gehörte zu  Francos Killerbrigade und Pedro ist das alte Regime verhasst.

„Marshland“ war für mich neben „Tusk“ der beste Beitrag der diesjährigen FF-Nights, auch wenn es sich weder um Mystery, Horror oder Fantasy handelt.
Die Story spielt genau im der Übergangsphase Spaniens zur Demokratie fünf Jahre nach dem Tod Francos. Die brutalen Übergriffe der faschistischen Schergen stecken den Menschen noch in den Knochen wie auch das Misstrauen gegenüber den Ordnungshütern. Keine leichte Sache in dieser Atmosphäre im Süden Andalusiens, sprich auf dem Lande nach zwei verschwundenen Mädchen zu suchen, vor allem, wenn nicht einmal der Vater der Teenager Interesse an den Untersuchungen hat. Die beiden ungleichen Ermittler müssen somit Puzzleteilchen für Puzzleteilchen zusammenklauben und kommen letztendlich einem Serientäter auf die Spur, der die jungen Frauen vom Land mit dem Versprechen auf einträgliche Jobs und einer neue Zukunft in der Stadt in die Falle lockt. Daneben gibt es nicht unerhebliche Spannungen zwischen Pedro und Juan, denn während der eine schon voll auf dem Demokratietrip ist, verdrängt der andere seine Vergangenheit als Killer Francos und spielt nicht mit offenen Karten.
„Marshland“ ist sensationell gedreht. Schon zu beginn beeindruckt der Film durch die Ballonaufnahmen der Sumpfgebiete Guadalquivirs und hat zu Recht einen von zehn Goyas für seine Kamera bekommen wie auch die anderen Auszeichnungen total gerechtfertigt sind. Hier stimmt praktisch alles. Von den Darstellern bis hin zum Score, die Handlung, das Drehbuch…eigentlich ist „Marshland“ die spanische Variante von „True Detective“, ausgefeilt, ruhig, zielorientiert mit ungekünstelten Figuren, Opfern, die es nicht besser wissen und gewissenlosen Tätern, die sich an den Schwächsten vergreifen.cute_msn_onions-9-253A10
Insgesamt ein bewegender, authentischer Thriller mit zwei großartigen Hauptdarstellern und dem unbedingten Willen Franco nicht länger totzuschweigen.


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