Under the Skin von Jonathan Glazer
Ein mysteriöser Motorradfahrer sammelt eine scheinbar tote Frau ein und bringt sie in einen weißen Raum. Dort wartet bereits eine andere hübsche nackte Frau, die die andere entkleidet und sich die Sachen anzieht. Dann geht sie in eine Shopping Mal, kleidet sich neu ein und fährt fortan durch die Straßen auf der Suche nach Männern.
Keine schwere Aufgabe, denn die Frau ist sehr hübsch und nett und es gibt viele Männer auf der Suche nach Abenteuer. Was die Opfer nicht ahnen, die Frau nimmt sie mit nach „Hause“ wo sie sie in eine flüssige Falle lockt; dort bleibt nur deren Haut übrig, denn sie werden zu Aliennahrung.
Doch die Frau beschließt nach einer Weile eigene Weg zu gehen, keine Männer mehr einzusammeln und sich die Menschen genauer anzusehen, mit schlimmen Folgen.
„Under The Skin“ lief bereits im letzten Jahr erfolgreich auf einigen Filmfestivals und erschien in diesem Jahr in GB und den USA im Kino. Hierzulande verließ dem Senator Verleih der Mut und der Film sollte eine Direct-to-DVD Veröffentlichung werden.
Wir hatten das Glück Jonathans Glazers Kunstfilm-SF-Drama auf dem Fantasy Filmfest sehen zu können und dank des lauten Aufschreis vieler Filmfreunde, entschlossen sich einige Kinos, auch Berliner, den Film ins Programm zu nehmen.
Meine Wenigkeit war bereits vor der Sichtung darauf vorbereitet hier keine leichte Kost vorgesetzt zu bekommen; gerade die Filmmusik scheidet die Geister. Viele sind vom Score begeistert, ich persönlich fand ihn die größte Schwäche des Streifens, nahezu unerträglich. Davon abgesehen fand ich das filmische Werk durchaus interessant. Ohne die literarische Vorlage zu kennen, was ich aber ausmerzen möchte, hat Glazer hier ein sehr ruhiges bewegendes Drama inszeniert, das zwar eigentlich eine SF Geschichte ist, die aber weit interpretiert werden kann. Ein hübscher weiblicher Lockvogel muss Männer fangen, ist die Tätigkeit jedoch irgendwann leid. Ob es damit zusammenhing, dass ein von ihr ausgewähltes Opfer eine körperliche Entstellung hatte und zum Verzehr abgelehnt wurde? Oder war sie die eintönige Beschäftigung nur Leid, wollte Land und Leute kennenlernen?
Auf jeden Fall macht die Frau Bekanntschaften. Mit netten und weniger netten Menschen, lernt etwas über Zwischenmenschlichkeit und Begehrlichkeiten und Machtausübung durch andere kennen.
So etwas wie einen Anflug von Gefühl kommt jedoch erst spät bei ihr auf und so bleibt uns eine echt grausame Familienstrandszene nicht erspart, bei der ein großer Teil nur im Hintergrund abläuft, während sie nur ihr Opfer fangen will.
Ich weiß nicht wirklich, ob ich den Film so richtig mag, aber er bleibt einfach haften. Jede Szene. Er geht mir nicht mehr aus dem Kopf und meine Gefühle dazu sind nicht negativ, auch wenn ich so künstlerischen Sachen nicht immer besonders gewogen bin.
Ich mag hier die Johansson. Sie kann so uneitel sein und so natürlich und sie ist so talentiert.
Der Film läuft, soweit ich weiß nur im Original, das sehr schottisch kauderwelschig daherkommt, aber zur Beruhigung: es wird sehr wenig gesprochen.
Fans des etwas anderen Films, kann ich einen Kinobesuch nur ans Herz legen, wenigstens aber eine Sichtung auf DVD.
Ob das nun Kunst oder heiße Luft ist, muss dann jeder für sich entscheiden.
Under The Skin Directed by Jonathan Glazer Produced by James Wilson Nick Wechsler Screenplay by Walter Campbell Jonathan Glazer Based on Under the Skin by Michel Faber Starring Scarlett Johansson Music by Mica Levi Cinematography Daniel Landin Edited by Paul Watts Production company Film4 BFI Distributed by StudioCanal (UK) A24 Films (US) Mongrel Media (CA) Release dates 29 August 2013 (Telluride Film Festival) 14 March 2014 (UK) 4 April 2014 (US) Running time 108 minutes Country United Kingdom United States Swizterland Language English Budget £8 million ($13.3 million) Box office $5,735,963
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Salve!
Hab ihn heute Vormittag gesehn..;-D
(Mit deutscher Synchro!)
Fand den Plot mal erfrischend „anders“. (Du hast sicher den männlichen
Nackedei genauer unter die Lupe genommen, gell! Ich kenn euch Frauen!..;-))
Man braucht kein 100-Millionen-Dollar-Budget, um einen ansehnlichen Film
zu machen.
Gruß aus dem Pantoffelkino!..;-)
Nana, synchronisiert? Da entgeht Dir doch der wunderbare schottische Dialekt :))
Und…da war ja nicht nur ein männlicher Nackedei ;-D …aber keiner mein Fall.
Ich mochte den Soundtrack gerade, weil er so unerträglich war. Hatte für mich gut ins Konzept des Films gepasst… ich war nur sehr erstaunt, was sie aus dem Buch gemacht haben. Denn das erkennt man nur noch in Ansätzen… was aber hier auch echt gut ist. eine richtige Adaption des Buches hätte irgendwann keiner mehr Ernst nehmen können (das Buch ist trotzdem gut, aber halt nur als Buch!). Von der Warte war’s schon ein sehr interessanter Film 😉
Das buch klingt etwas herkömmlicher für mich. Der Film lässt viel aus, das merkt man, aber dadurch kann er gut alleine stehen. Kunst eben ;-D
Die Musik mag ich trotzdem nicht. :))
Der Score war mir eigentlich auch fast durchweg ein Graus. Aber ansonsten ist der Film definitiv sehenswert. Wunderbare Bilder umgeben von diesem unglaublichen schottischen Akzent. Ich weiß noch immer nicht, was der Busfahrer eigentlich gesagt hat, aber egal. 😉
Manchmal braucht man auch den Mut zur Lücke :))