The Monuments Men von George Clooney
Während des 2. Weltkrieges beginnen die Nazis Kunst aller Art einzusammeln und zu horten. Was nicht im Wohnzimmer einer wichtigen Persönlichkeit landet, wird eingebunkert oder gar verbrannt.
Betroffen sind Kunstwerke aus dem Besitz deportierter und geflüchteter Familien, aber auch aus den besetzten Gebieten. Egal, ob Nationalkunst aus Kirche, Museum oder Ausstellung oder Privatsammlung, Hitlers Helfer greifen alles ab.
1943, Lt. Commander Frank Stokes sieht die Ausmaße und die Konsequenzen, die das Vorgehen der Nazis für die Nationen hat und drängt den Präsidenten der Vereinigten Staaten dazu etwas zum Schutz der Kunst der westlichen Zivilisation zu unternehmen.
Kurze Zeit später gründet Stokes eine Spezialeinheit „die Monuments Men“, bestehend aus einer Hand voll schon etwas älterer Experten, die nach Frankreich übersetzten und versuchen die gestohlene Kunst zu finden und sicherzustellen sowie vor möglicher Zerstörung durch die Nazis zu retten.
Ja gut, innerhalb der Berlinale war „The Monuments Men“ eine Enttäuschung.
Zu viel Hollywood, zu glattgebügelt kommen George Clooney, der Regie und Hauptrolle inne hatte und seine Mitspieler daher und passten so gar nicht ins Programm.
Im Nachhinein sehe ich das etwas gnädiger.
Man merkt Clooneys Film über die sieben vergessenen Helden des 2. Weltkrieges, eine Geschichte mit wahrem Kern übrigens, an alle Ecken die Hommage an die alten Kriegsklamotten mit oder ohne John Wayne an. Ein ernster Hintergrund, auf der Grundlage einer wahren Geschichte, wird zum netten Buddyfilm mit klaren Feindbildern, Aufopferung, Gags, Tränchen und Happy End.
Die Nazis kriegen auf die Mütze, den Russkies kommen sie zuvor.
Lt. Stokes bekommt mit Mühe und Not eine Gruppe Spezialisten zusammen, die mit ihm nach Europa geht, um Beutekunst zu finden, identifizieren und für die Welt zu retten. Ein bunter Haufen findet sich da zusammen, jeder mit eigener Intention und Spezialgebiet und schnell kommt man den Nazis auf die Spur. Die akribisch eingesammelten Kunstwerke wurden Richtung Deutschland abtransportiert und in verschiedene Lager gebracht, sofern kein Bonze daran Interesse hat. Natürlich bleibt die Spezialtruppe nicht unbemerkt und so kommt aus Berlin die Order: bevor was an den Feind geht, lieber alles verbrennen, was man nicht wegschleppen kann.
So geraten die Monuments Men unter echten Zeitdruck, denn die Kunst soll erhalten bleiben und Werke des Weltkulturerbes sind darunter.
Da bleibt dann auch der ein oder andere der Crew auf der Strecke, doch das Mitleid des Zuschauers hält sich in Grenzen, denn genaue Figurenzeichnung ist kein Bestandteil dieses Films. So wirkt eine sentimentale Duschszene mit Weihnachtslied durch die Lagerlautsprecher dann auch nur bedingt herzerweichend.
Eine Frau macht auch mit, als Nebennebenrolle und ja, auch eine Cate Blanchet kann nicht gut sein und mehr wie in „Indiana Jones“ als wie in „Elisabeth“. Sie ist die einsame Schlüsselfigur zu den Kunstwerken und dient Matt Damon/James Granger dazu sein nicht vorhandenes Französisch unter die Leute zu bringen, ein Running Gag.
Natürlich wird am Schluss alles gut und bleibt sauber, die Kunst wurde gerettet, soweit nicht heimtückisch verbrannt und der geneigte Interessent könnte zufrieden sein, sofern er nur eine Kriegskomödie alter Couleur erwartet hat, ansonsten langweilt man sich schon und ist auch etwas abgenervt, den eigentlich passt ein Film dieser Machart und trotzdem neu, so nicht mehr in unsere Zeit.
The Monuments Men Directed by George Clooney Produced by George Clooney Grant Heslov Screenplay by George Clooney Grant Heslov Based on The Monuments Men by Robert M. Edsel Starring George Clooney Matt Damon Bill Murray John Goodman Jean Dujardin Bob Balaban Hugh Bonneville Cate Blanchett Music by Alexandre Desplat Cinematography Phedon Papamichael Editing by Stephen Mirrione Studio Columbia Pictures Fox 2000 Pictures Smokehouse Pictures Studio Babelsberg Distributed by Sony Pictures Entertainment (US) 20th Century Fox (International) Release dates February 5, 2014 (Jamaica) February 7, 2014 (United States) February 20, 2014 (Germany) February 14, 2014 (United Kingdom) Running time 118 minutes[1] Country United States Germany Language English (some German, French, Russian) Budget $70 million[2][3] Box office $104,590,000
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Huhu!
Hab neulich eine kurze Doku (Produktion) gesehn.
Wie schon in in den letzten Kommentaren bemängelt:
Sehr viel Greenscreen – wenig Aussensets.
Mal ehrlich – solche Filme guckt man und hat sie nach relativ kurzer Zeit wieder vergessen.
Meiner Ansicht nach kam nach „The Red Thin Line“ und „Saving Private Ryan“ (’98‘) nichts annähernd nach,
was diese beiden wirklich guten Filme qualitativ überboten hätte. (Kriegsfilm-Genre)
Nenn mir mal einen Film der letzten 10 Jahre, der das Prädikat „Klassiker“ verdient hätte. Nada!
„Papillon / Apocalypse Now“ – Das sind z.B. wahre Klassiker. Solche Filme bleiben für immer in Erinnerung.
Ich vermisse auch wirklich gute Abenteuerfilme wie z.B. Indiana Jones.
Tja. Es war einmal… Filmstudios, die nicht von Private Equity-Ratten unterwandert waren, Filmkunst noch
finanziert wurde. Okay. Filme wurden schon immer produziert, um Kasse zu machen. Was aber die letzten
10 Jahre „abgeliefert wurde (durchschnittlich) ist im übertragenen Sinn nichts anderes als „Fast-Food-Fraß“.
„You-Tube-Häppchen“ zum schnellen Verzehr. Mit der Musik verhält es sich nicht anders. Hab vorgestern
interessehalber eine halbe Stunde die aktuellen Chartsongs mitverfolgt. (TV-Musiksender) Mir hats krass die
Zehennägl nach oben gebogen. Klangschrott ist noch eine untertriebene Bezeichnung dafür,
(Die Jugendlichen findens gut. Klar. Wie sollten sie auch ohne Referenz (70er/80er-Sound) bewerten.)
Naja… Nichts bleibt wie es war/ist.
Gruß aus der guten Stube! 😉
Gut, Du hast mit die besten Streifen rausgepickt, aber die alten Kriegsschmonzetten und -komödien waren auch früher schon Studio mit Bluescreen. Gab schon immer „sone und solche“.
Stimmt so – im Vergleich – nicht ganz.
Natürlich wurde „früher“ viel im Studiogelände bzw. in den riesigen Studiohallen gedreht.
Krimis aus den 40ern/50ern enhielten relativ viel Bluescreen-Szenen. (Auto-Verfolgungsjagten etc.)
Da aber die technische Entwicklung es jetzt zulässt, dass man auf Aussensets so gut wie ganz
verzichten kann, findet das meiste eben vor grünen Wänden statt. Die Qualität der Filme lässt sich
aber damit nicht relativieren. Ich könnte jetzt hier massig Filme (50/60/70/80/90) auflisten, die man
getrost als Klassiker bezeichnen kann, würde aber den Rahmen sprengen. (Die auch von Filmkritikern
als solche betrachtet werden.) Und 2000er-Filme? Siehe oben.
Ja, du bist etwas gnädiger, aber für mich wird der im Nachhinein wirklich immer schlechter. Liegt möglicherweise an den hohen Erwartungen, die ich hatte und die vielen guten Beispiele für ähnliche gelagerte Stoffe in der Filmgeschichte, die allesamt besser waren.
So hoch waren meine Erwartungen nicht, aber anders. Mal sehen, vielleicht gucke ich ihn noch mal, wenn er auf DVD rauskommt, am Besten mit M. dem Oberkritiker :))