Jackpot von Magnus Martens
Die drei Twens haben heute wirklich Pech, denn ihr Ausflug ins „Pink Heaven“ endet bereits an der Eingangstür im Kugelhagel.
Kurze Zeit später steht die Polizei vor dem Massaker im Pornoschuppen, dem nicht nur die drei jungen Männer zum Opfer gefallen sind. Die Beamten staunen nicht schlecht als unter einer der toten Stripperinnen stöhnend ein Mann hervorkriecht, in der Hand eine Pumpgun.
Oscar heißt der Unglücksrabe, der keine Ahnung hat was eigentlich passiert ist, nur von seiner Unschuld ist er überzeugt. Normalerweise beaufsichtigt Oscar ein Ex-Sträflingsprogramm in einer Manufaktur, in der aus Altplastik künstliche Weihnachtsbäume hergestellt werden.
Beim Verhör im Revier setzt er nach und nach die Bruchstücke seiner Erinnerung zusammen und berichtet, dass alles ganz harmlos mit einem nichtsnutzigen System und einer Tippgemeinschaft mit drei Ex-Knackies anfing, mit denen er prompt den Jackpot von 1,7 Millionen Kronen gewann.
Doch irgendwann ist irgendwie die Freundschaft der vier etwas aus dem Gleichgewicht geraten und so dezimierten sich die Herren gegenseitig.
Ich muss gestehen, dass ich schon skeptisch war, denn ich hatte die Inhaltsangabe nur kurz überflogen und eigentlich keinen Plan was da auf mich zukommt. Umso angenehm überraschter war ich dann, denn „Jackpot“ ist nicht irgendein norwegischer Krimi, sondern eine echt spaßige schwarze Komödie, die mit ein paar Skurrilitäten aufwarten kann.
An sich ist die Lebenssituation unseres Protagonisten Oscars schon denkwürdig.
Der arbeitet nämlich als Betreuer einer Fabrik für Ex-Knackies, die Plastikweihnachtsbäume herstellt, wobei man an der einen Seite Altplastik reinfüllt und an der anderen auf magische Weise kleine Bäumchen herauskommen. Die einzigen drei Mitarbeiter, die ihn tolerieren, nötigen ihn dann sich an einer Tototippgemeinschaft zu beteiligen, die sich auf einem seltsamen Zeitungssystem begründet und bei der er alles vorschießen muss, weil seine Knackies ja gar kein Geld haben. So zahlt er dann den Tipp alleine, ändert auch noch mutig ein Spiel und gewinnt daraufhin den Jackpot.
Irgendwie kann man dann natürlich darauf warten, dass die Feier nicht mit einem Nickerchen nach zu viel Bier endet, nein Magnus Martens hat einen leichten Hang zum Blutigen und so wird hier ein Schädel eingeschlagen und dort ein so Dahingegangener zu Weihnachtsbäumen verarbeitet, was ganz schwer an eine Szene aus „Brust oder Keule“ in Tricatels Fabrik erinnerte.
Aber eine gute schwarze Komödie wäre neben Blut und Lachen nichts ohne eine heitere Wendung, aber ich möchte hier nicht zu viel verraten.
Magnus Martens hat einfach alles richtig gemacht und zusammen mit Jo Nesbø eine kleine fiese Geschichte geschrieben, bei der man allen Beteiligten den Spaß daran total ansieht und die durchaus auch mit einer rührenden Geschichte über Freundschaft aufwarten kann, wenn auch nur am Rande.
Zwar kommt der Film teilweise etwas skandinavisch rustikal rüber, konnte mich letztendlich aber
durchaus überzeugen und das nicht nur wegen Mads Ousdal, hier mal ohne seine Ninjatroppen :))
JACKPOT Originaltitel: Arme Riddere Regie: Magnus Martens Darsteller: Kyrre Hellum, Mads Ousdal, Henrik Mestad, Arthur Berning, Andreas Cappelen, Lena Kristin Ellingsen, Fridtjov Såheim, Peter Andersson, Jan Grønli, Marie Blokhus, Anne Marie Ottersen, Fredrik Petersson, Isidor Alcaide Backlund, Laban Eliasson, Margaretha Noole, Karolina Johansson, Niklas Brennsund, Jan Karnå, Daniel Lindman, Frank Skovrand, Ina Kosik, Samira Moon Lee Musik: Magnus Beite Buch: Magnus Martens Kamera: Trond Høines Schnitt: Jon Endre Mørk Produzent: Hugo Hagemann Føsker, Are Heidenstrom, Are Heidenstrom, Jan Eirik Langoen, Thomas Løberg, Elle-Beth Lønnestad, Pontus Sjöman, Martin Sundland, Fredrik Wikström, Audun Lyngholm Wittenberg Kinostart: 14.11.2013 (Noch 10 Tage) Produktionsjahr: 2012 Laufzeit: 82 min. Produktionsland: Norwegen Verleih: NFP
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