Son Of Cain von Jesús Monllaó Plana
Nico ist alles andere als ein durchschnittlicher Teenager.
Wie alle anderen hängt er zwar gerne vor seinen Games ab, und hat ein gespaltenes Verhältnis zu seinen Eltern, doch misstraut ihm Vater Carlos. Das Verhältnis der beiden ist auf einem Tiefpunkt, als der Familienhund zufällig unter einen Laster gerät, weil er nach einem Ball rannte und Nico meint, es wäre ein Unfall gewesen und ihn ins elterliche Ehebett schleppt. Während Carlos den Jungen am Liebsten sofort wegsperren lassen möchte, drängt Mutter Coral auf einen Psychologen, der von Carlos auch schnell gefunden wird. Die Zufallsbekanntschaft Julio lässt sich nach langem Hin und Her überreden mit Nico zu sprechen und entdeckt dessen Leidenschaft zu Schach. Da auch Julio selbst mittels Schach aus einem Tief geholfen wurde, drängt er seinen alten Meister darauf ihn in seinem Team aufzunehmen, doch der hat Zweifel.
Jesús Monllaó Planas „Son Of Cain“ erinnert natürlich an „All About Kevin“ . Nicht nur die äußerliche Ähnlichkeit der Darsteller, auch die Herkunft aus einem wohlhabenden Haushalt mit einer kleinen süßen und vom Vater angebeteten Schwester, lässt aufhorchen. Wie in „Kevin“ ist auch unser Protagonist Nico hochbegabt und bösartig, erfährt aber große Zuneigung durch die Mutter.
Nico selbst lehnt den Vater extrem ab und man fragt sich warum das so sein mag.
Psychologe Julio stolpert dabei in die Geschichte wie die Jungfrau zum Kinde und verkörpert genau den realistischen Typ Psychologen, der so manchen echten Fall in den Sand gesetzt hat. Schon in seinen Ansätzen merkt der Zuschauer, dass er nur eine Bruchlandung hinlegen kann und die Trennung von seelischem Problemen und Psychopath eine für Profis doch sehr schwierige ist. So versucht Julio mittels Schachspielen seinen Schützling auf den rechten Pfad zu bringen und der überrascht sie dann alle.
Jesús Monllaó Plana inszenierte seinen Film durchaus ansprechend mit guten Darstellern und ja, einem läuft der kalte Schauer über den Rücken, wenn Nico ins Bild kommt. Eine Vorverurteilung fällt dann auch sehr leicht und schon wird man auf die falsche Fährte geführt oder nicht?
Im Gegensatz zum echten Drama „All About Kevin“, handelt es sich bei „Son Of Cain“ um einen sehr konstruierten Thriller, der nicht schlecht ist, aber man vergleicht einfach die ganze Zeit. Es reicht nicht gute Darsteller und eine stylische Umgebung zu haben, wenn die Geschichte an sich einfach nicht glaubwürdig rüberkommt. Daran leidet der Film meiner Meinung nach am meisten und etwas weniger Konstrukt wäre hier mehr gewesen.
Son Of Cain Production companies: Life & Pictures, Salto de Eje, Fosca Films. Cast: Jose Coronado, Maria Molins, Julio Manrique, David Solans, Helena De la Torre, Jack Taylor Director: Jesus Monllao Screenwriters: Sergio Barrejon, David Victori Producers: Sebastian Mery Executive producers: David Ciurana, Miguel Angel Calvo Buttini Director of photography: Jordi Bransuela Production designer: Jose Massague Music: Ethan Lewis Maltby Costume designers: Ariadna Pons, Cristina Ribo, Nuria Anglada Editor: Bernat Aragones 91 minutes
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Das Poster finde ich cool. Vielleicht hätten sie nach „Kevin“ noch etwas warten sollen, bis sie den rausbringen, aber kann ich mir spannend vorstellen. Ein spanischer Film?
Ja genau. dieses Jahr liefen viele Spanier und ich habe auch fast alle gesehen 🙂
Okay, dann hats mir geholfen, dass ich „Kevin“ immer noch nicht gesehen habe (*schäm*), weil ich fand den jetzt gar nicht so übel.
Musste wirklich mal nachholen, der lohnt sich.