Abgehört (Qie Ting Feng Yun) von Alan Mak und Felix Chong
Inhalt:
Johnny, Gene und Max arbeiten für die Polizei in der Abteilung Wirtschaftskriminalität und sind dort die Abhörexperten. Die Polizei hat das Unternehmen E&T auf dem Kieker, das unter Verdacht steht den Aktienmarkt zu manipulieren.
Tag und Nacht sitzen die drei vor ihren Monitoren und lauschen, was in den Büroräumen der Firma los ist, bis eines Tages tatsächlich ein entscheidener Hinweis über den Äther läuft. Doch so einfach ist das nicht, denn Gene hat einen schwerkranken Sohn und bekam erst vor wenigen Tagen selbst die tödliche Diagnose Krebs, die ihm noch ein Jahr gibt. Er braucht dringend Geld für die Familie und fleht Max und Johnny an, die Beweise zu löschen und selbst mit den Insiderinformationen zu spekulieren. Ehe sich die drei Männer versehen, zieht ihr illegaler Plan immer größere Kreise und bringt sie in extreme Schwierigkeiten, denn neben ihrem Boss ist ihnen auch der Boss von E&T Mr. Ma dicht auf den Fersen, der wirklich sauer ist, dass ihm jemand ins Geschäft funkt.
Fazit:
„Abgehört“ war mal wieder so ein Zwangsfilm, der mir hier einfach mal aufgedrückt wurde, denn ich bin keine große Liebhaberin solcher Hong-Kong-Thriller wie Internal Affairs und ähnlichem, aber das Cover implizierte doch eher sowas wie „Saw“.
Na ja, weit gefehlt, denn das abgeschnittenes Ohr in der Mausfalle suchte man im Film vergeblich, es war halt doch ein chinesischer Polizeithriller. Nichts desto weniger ein guter, der auch eigentlich mehr Drama war.
Im Fokus stehen drei Männer einer Spezialeinheit für Wirtschaftskriminalität, die nicht unterschiedlicher sein könnten, doch zusammenhalten wie Pech und Schwefel. Dabei geht es einerseits um das aufzudeckende Verbrechen der observierten Firma und der damit verbundenen Einkerkerung des Wirtschaftsbosses Mr. Ma und in zweiter Linie um drei Freunde, jeder mit seinem eigenen Schicksal an der Backe.
Johnny hat eine sehr ernsthafte Beziehung mit der Frau seines Bosses, der eigentlich auch sein Freund ist, mit dem er nun aber überhaupt nicht mehr unbefangen reden kann; Max wird die Tochter eines stinkreichen Unternehmers heiraten, für den Polizist ein niedriger Job ist und der ihn nötigt drei mal die Woche mit ihm zum Golf zu gehen und bald den Dienst zu quitieren und dann ist da Gene. Vielfacher Familienvater, mit einem schwerkranken Sohn, der zwar auf dem Weg der Besserung ist, doch dafür bekommt Gene selbst eine tödliche Krebsdiagnose. Nur noch ein Jahr hat Gene Zeit die Familie aus den Schulden zu holen und für ihre Zukunft vorzusorgen und so kommt er schnell auf die Idee aus der abgehörten Aktienmanipulation Profit zu schlagen, selbst Geld anzulegen und mit daran zu gewinnen. Johnny und Max sind zunächst entsetzt, wollen ihrem Freund aber helfen, machen mit und bringen eine mörderische Spirale in Gang.
Über jeden Zweifel erhaben sehen wir Lau Ching-Wan als rechtschaffenden ehrlichen Johnny, einen guten Louis Koo als überforderten und hektischen Gene und Daniel Wu als schüchternen Max, der noch lernen muss, sich zu behaupten.
Dagegen wirkt Michael Wong als Bösewicht und Unternehmer etwas, sagen wir schmierig, seine Passagen, in denen er englisch sprechen muss sind ziemlich hölzern, aber gut, das ist auch einer der wenigen negativen Kritikpunkte an diesem Film.
Man kann sagen die Story ist richtig gut in Szene gesetzt, teilweise echt trist braun-grau, aber schöne Kamera und dazu noch recht gute Filmmusik – immer mein größtes Problem bei vielen asiatischen Produktionen.
„Abgehört“ fängt ruhig an, steigert sich jedoch zunehmend und hat dann ein recht spektakuläres Finale mit Ruhephase, würde ich mal so sagen.
Hat mir gut gefallen. Finanzkrise auf chinesische Thrillerart, dabei sehr menschlich.
Qie Ting Feng Yun, Directed by Alan Mak Felix Chong Produced by Henry Fong Derek Yee Written by Alan Mak Felix Chong Starring Lau Ching-Wan Louis Koo Daniel Wu Music by Chan Kwong-Wing Cinematography Anthony Pun Editing by Kwong Chi-Leung Chan Chi-Wai Studio Sil-Metropole Organisation Pop Movies Distributed by Distribution Workshop Release date(s) 30 July 2009 Germany: DVD: 03. September 2010, Running time 99 minutes Country Hong Kong Language Cantonese English Budget HK$5-10 million
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Guck mal an, du wirst noch zum Asia-Fan 🙂 Klingt aber wirklich gut, was du schreibst.
Ich denke M. hatte nur mal nen guten Griff. Der liebt ja Filme wie Internal Affairs und so.
Also mit den japanischen Polizeifilmen tue ich mich ja auch eher schwer, aber manchmal kann man dann schon positiv überrascht werden.
Oi, das klingt von der Handlung her echt interessant, danke für den Tipp! HK-Thriller guck ich eigentlich auch eher selten, aber „Infernal Affairs“ z.B. fand ich echt gut. In der Maulwurf-Story summte damals die Angst vor politischer Unterwanderung mit (kurz nach der Rückgabe Hong Kongs an China mit temporärem Freihandelsstatus).
Oh Charles, dein grünes Haar gehört echt verboten… *löffelt Vanille-Eis, um sich abzukühlen* xD
Ach menno, da bin ich mal schon im Bett und dann bekommst Du hier glatt ne Panikattacke! Ich hoffe, Du hast die Nacht trotzdem gut überstanden 😉