Best Exotic Marigold Hotel von John Madden
Inhalt:
Plötzlich verwitwet und überraschend verschuldet, in der Firma der Tochter das Altersruhegeld verspekuliert, schnell auf eine neue Hüfte nach Indien, keine Lust auf die goldene Ruhestandsuhr, die Suche nach einen womöglich letzten Lebenspartner; die Gründe der sieben Briten im gediegenen Alter ist so vielfältig wie das Leben und alle sind auf ein Prospekt des Best Exotic Marigold Hotels angesprungen.
In dem verspricht der junge Sonny seine Vision der Zukunft – einen exotischen und märchenhaft idealen Aufenthaltsort für britische Senioren. Das Hotel ist bereits seit Generationen im Familienbesitz und eigentlich ist nichts wirklich fertig, doch das Motto: „erschweren sie sich das Leben nicht mit Details“ steht. Nicht ganz zur allgemeinen Freude der angereisten, die jedoch bald von der neuen Umgebung und dem Miteinander völlig umgekrempelt werden.
Fazit:
Was soll man dazu sagen?
Judi Dench, Bill Nighy, Maggie Smith, Celia Imrie, Penelope Wilton, Tom Wilkinson, Ronald Pickup und Dev Patel sind ein perfektes Team in einem zwar etwas weichgespülten, aber dennoch extrem sehenswerten Ensemble-Film.
Richtig gute Schauspieler, die nicht mal viel machen müssen und bei denen oft ein Blick reicht, um eine Geschichte zu erzählen – wo gibt es sowas noch? Das alles vor einen wahnsinnig schönen Kulisse und mit einer beschwingten Leichtigkeit, dass einem schon dafür die Tränen rollen.
Die angesprochenen Themen sind dabei voll aus dem Leben gegriffen: Einsamkeit, Vertrauen, Enttäuschung über den Lebenspartner, die Sehnsucht nach Liebe. Themen, die für jedes Alter relevant sind, doch spielt bei unseren Senioreneindeutig der Zeitfaktor eine Rolle: wie lange habe ich noch – ich will noch einmal geliebt werden oder erfahren was Vertauen heißt.Aber „Best Exotic Marigold Hotel“ steht nicht für Trübsal und Schwermut, denn hier werden Nägel mit Köpfen gemacht. Die Ruheständler legen nämlich nicht die Hände in den Schoß, sondern suchen sich neue Herausforderungen und neue Eindrücke. Zusammengehalten oder besser gesagt unterhalten wird das Ganze vom Jung-Hotelier Sonny, der als Teilerbe des Hotels zwar brillante Ideen, doch mit der Umsetzung und der Buchführung echte Probleme hat. Es ist erstaunlich und absolut amüsant mit anzuhören wie Sonny, gespielt vom talentierten Dev Patel, hier mit zungenbrecherischer Gewandheit jede schlechte Nachricht in etwas gut klingendes umgewandelt. Wortakrobatik.Insgesamt kann ich John Maddens Werk nur empfehlen. Heute heißt ja nicht unbedingt viel Talent auf einem Haufen auch einen guten Film zu machen, aber in diesem Fall schon. Großartige Charakter und Darsteller, Optimsmus mit einer Prise Nachdenklichkeit und wunderschöne Aufnahmen machen „Best Exotic Marigold Hotel“ zu einem filmischen Genuss, wenn mich auch ein zwei zu einfache Lösungen von einer Höchstwertung abhalten.
Großbritannien / USA / Indien 2012 – Originaltitel: The Best Exotic Marigold Hotel – Regie: John Madden – Darsteller: Judi Dench, Bill Nighy, Penelope Wilton, Dev Patel – Prädikat: besonders wertvoll – FSK: ohne Altersbeschränkung – Länge: 124 min.
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Ja, spricht mir auch der Seele, genauso hab ich den Film auch empfunden.
Ja mei, da müsse mer eigentlich mal ne Blogger-Gruppenreise nach Indien machen! Ich fand den Film auch schön (gesehen im nicht so farbenfreudigen Stockholm xD).
Ich sehe Bill Nighy so gerne und hier war er einfach göttlich wie die anderen auch. Sieht man viel zu selten sowas.
Gute Idee, auch wenn ich scharfes und exotisches Essen so gar nicht mag – ich werde tapfer sein :))
Ja, den muss ich – wie gesagt – unbedingt auch bald nachholen. Auch wenn ich auf Dev Patel grundsätzlich verzichten kann. Derzeit ist von Oscar-Nominierungen die Rede, entsprechend hat er sich auf meiner Must-See-Liste ziemlich nach oben katapultiert. Ich liebe Bill Nighy. 🙂
Dev Patel kann hier vor allem wegen seiner Wortakrobatik punkten. Das ist schon sehr lustig.
Ja Nighy ist toll, aber die anderen auch. Maggie Smith zum Beispiel; sie kann gucken und man weiß was die Stunde schlägt :))
Meine vegetarische Schwester mag kein scharfes Essen, schwört aber auf indische Küche. Scheinbar gibt es da auch für sie genug Auswahlmöglichkeiten 🙂
Oh, das habe ich vergessen, Maggie Smith liebe ich selbstverständlich auch. Spätestens seit ihren Sprüchen und diesem Gesicht, das keiner so angewidert zeigen kann wie sie, in Robert Altmans „Gosford Park“. :))
Wirklich ein schöner Film. Am meisten leid tat mir irgendwie Jean, von der man eigentlich weiß, dass sie auch zuhause in England nicht glücklich werden kann, weil sie scheinbar gar nicht weiß, wie das ist oder geht: glücklich sein.