Lockout von James Mather und Stephen St. Leger
Inhalt:
Irgendwann in der Zukunft, Undercoveragent Snow gerät in einen Hinterhalt und fällt beim Geheimdienst in Ungnade. Er wird zu 30 Jahren Kälteschlaf ohne Bewährung verurteilt. Doch was solls, denn dazu wird es nicht kommen, denn die Präsidententochter wird auf der MS1, dem Hochsicherheitsgefängnis für Schwerverbrecher im Orbit der Erde bei einem Aufstand der Gefangenen als Geisel genommen. Es gibt für diesen Fall nur eine Option: Snow. Statt Gefängnis nun Gefängnis – aber einer schönen Frau hilft man doch gerne…
Fazit:
Schon die Trailer ließen Schlimmstes befürchten: Guy Pearce als Snake Plissken Verschnitt, kaugummikauend den Obermacker mimend – das kann nicht funktionieren, tut es auch nicht zumindestens in der deutschen Synchro.
Es gilt auch bei diesem Film: Vorsicht vor Luc Besson Produktionen aus eigener Feder auf deutsch. Wir sehen eine von Vorne bis hinten abgekupferte nur ins All verlagerte „Klapperschlange“, mit mehr Logiklücken als Luftbläschen im Eischnee.
Ich habe bis heute nicht verstanden warum der Leibwächter der Präsidententochter eine Waffe in den Verhörraum schmuggelte, dann auf der Gefangenenseite stand und prompt von einem gefesselten Schwerverbrecher darum beklaut wurde. Auch völlig unklar, warum die Stase so manches Hirn zu Brei werden lässt, ein Großteil der Gefangenen aber wie junge Hüpfer aus dem jahrelangen Kälteschlaf das Gewehr zur Hand nehmen und organisiert zu Werke gehen. Das lähmte meinen Spaß ungemein und ich will in der Erdatmosphäre verglühen, wenn irgendwer glaubt mit einem aufgetankten Helikopter von einem Banküberfall flüchten zu können – äh aus einer Raumstation mit 500 Gefangenen unbehelligt auf die Erde zu gelangen.
Na wenigstens hatte der Streifen so seine Späßchen und man konnte zwischendurch anstatt den Kopf auf die Rückenlehne des Vordermannes zu hauen auch mal lachen.
Neben der mauen Story waren die Effekte übrigens ein Krampf und sahen meist aus wie in einem Billigvideospiel, aber das nur als Sahnehäubchen. Ich bezweifle auch, dass der Film als Persiflage gedacht war, dafür war er dann doch zu heftig.
Alles in allem ein schwacher Streifen mit gelegentlichem Unterhaltungswert und meinem Verdacht, dass das mal wieder so ein „Jungending“ ist.
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p>USA / Frankreich 2012 – Regie: James Mather, Stephen St. Leger – Darsteller: Guy Pearce, Maggie Grace, Peter Stormare, Joseph Gilgun, Vincent Regan, Lennie James, Tim Plester, Anne-Solenne Hatte, Jacky Ido –FSK: ab 16 – Länge: 95 min.
NurZuTrauDich!