Young Adult von Jason Reitman
Inhalt:
Mavis Gary hat es geschafft: raus aus ihrem Heimatstädtle – trotzdem sie die Schönste weit und breit war und einen echt heißen Freund hatte – Hochzeit und eine Karriere als Autorin für junge Erwachsene. Sie kann sich jeden Tag ungehemmt besaufen und bis in die Puppen schlafen, schicke Kleider leisten…also was will sie mehr?
Gut die ersten Fältchen kommen, die Ehe ist gechieden und eigentlich ist sie nur Ghostwriterin einer Billigromanserie, die eingestellt wird und dann noch das: eine Email mit Babyfoto. Ex Jugendliebe Buddy Slate ist Papa geworden. Für Mavis ist es sonnenklar, er kann trotzdem niemals glücklich mit seiner Frau werden und die Bedeutung von Babys wird hinlänglich weit überschätzt.
Also setzt sich Mavis in den Mini und fährt „heimwärts“ in die Vergangenheit – dem Mann muss geholfen werden.
Kaum angekommen tritt Mavis in so ziemlich jedes Fettnäpfchen und macht den alten früher verhöhnten Spintnachbarn Matt gleich mal zum unfreiwilligen Komplizen.
Fazit:
Jason Reitman und Diablo Cody sind ein gutes Team und sie taten mit Charlize Theron einen guten Griff.
Schön heißt in diesem Fall nicht gleich untalentiert und so spielt sich Theron zum Horst, schreckt vor keiner Peinlichkeit zurück und haucht der Mavis echtes (menschliches) Leben ein.
Erfolgreich und doch wieder nicht. Glücklich und unglücklich.
Mavis hat kein schlechtes Leben, kann tun und lassen was sie will und das wollte sie bislang weit weg von ihrem Heimatkaff.
Sie weiß, dass sie ein Alkoholproblem hat und sich eigentlich alleine fühlt und dann kommt auch noch diese unverschämte Email von ihrem Ex-Freund aus der Highschool. Seinerzeit waren sie ein Traumpaar und Mavis schönt die Erinnerung so sehr, dass sie sich aufmacht nach Hause zu fahren, um sich ihren Buddy zurückzuholen. Dass er glücklich verheiratet ist und ein Baby hat ist dabei völlig uninteressant, denn Mavis weiß was der Mann wirklich braucht.
Auf Heimaturlaub lässt sie dann keine Peinlichkeit aus, was als Alkoholikerin natürlich vorprogrammiert ist. Sie nötigt einen alten Schulkameraden, den sie früher nicht ausstehen konnte, sich als Trinkgenossen und Zuhörer zur Verfügung zu halten und versucht alle zu dominieren. Doch Mavis rechnet nicht mi so viel Gegenwehr, denn Buddy will nichts von ihr und eigentlich wurde sie von seiner Frau eingeladen, weil alle in der Stadt wissen, dass sie schwere seelische Probleme hat, einfach nicht erwachsen werden will.
Aber Diablo wäre nicht Diablo, wenn sie die alten Werte wie Familie und trautes Heim hochhalten würde, auch wenn ihr Ehepaar ein sehr modernes ist und so kann Mavis letztendlich hoch erhobenen Hauptes in die Großstadt zurückfahren.
Ein Glück, denn ich befürchtete schon neben der Demaskierung einer nicht unbedingt gescheiterten Frau, eine Heimchen Auflösung, aber der Rückzug Mavis aus diesem Scheiß Kaff war eine Befreiung für Mavis und für mich :-))
Großartig.
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p>USA 2011 – Regie: Jason Reitman – Darsteller: Charlize Theron, Patrick Wilson, Patton Oswalt, Elizabeth Reaser, J.K. Simmons, Emily Meade, Collette Wolfe, Brady Smith, Hettienne Park, Louisa Krause – FSK: ab 12 – Länge: 94 min.
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…den fand ich nicht so gut wie Du
Muss ja auch nicht sein. Ich sehe den Film natürlich auch aus einer völlig anderen Perspektive.
Yay, der ist bei mir auch schon fest auf der DVD-Liste (lief in Frankfurt leider nicht im Original). Hab bisher nichts Schlechtes über den Film gelesen :).
Das ist – geschlechterspezifisch – richtig. Zumal ich entweder eine Komödie oder die Studie einer pathologischen Persönlichkeit erwartet hatte, was der Film beides nicht ist.
Der Film war für mich OK, aber „8“ hätte ich nicht gegeben.
Da hast du mir was voraus. Ich kann über den Film echt nichts schreiben. Ich fand ihn nicht schlecht, aber mich hat alles so völlig kaltgelassen.
DVD wird noch etwas dauern denke ich. Na mal sehen was Du so dazu analysierst :-))
Zitat von meiner besten Freundin Anna: „Ich annalysiere gut und gern!“ xD
Na ein Wechselbad der Gefühle hat er bei mir auch nicht ausgelöst, aber ich fand ihn schon erfrischend anders.
Er hat eben die Erwartungshaltung der meisten überhaupt nicht eingehalten. Toni war auch zwiegespalten.
Für mich ist die Frage immer interessant: was ist erwachsen werden? Familie? Beruf? Ein Häuschen? Ist man nicht erwachsen, wenn man mit 40 einen alten Sweater trägt oder in den Tag hineinlebt?
Und ich mochte, dass Mavis nicht wirklich geläutert wurde, denn so funktioniert das auch nicht. Sie hat sich zum Horst gemacht, es erkannt und gesagt: na und, ist doch scheiß egal. Okay mit etwas Hilfe von Matts Schwester, aber letztendlich war es in Ordnung so und ihr war klar, dass das nicht ihr Leben ist, so in der Kleinstadtidylle mit Freunden von der High School.
Das fand ich total sympathisch.
Fand ich auch super! Anfangs hatte ich ja – so bei den ersten TRailern – große Bedenken. Aber eigentlich muss man sich bei Reitman ja gar keine Sorgen mehr machen. Theron ist wirklich gut und ich war auch sehr erleichtert, dass der Film kein typisches Hollywood-Happy-Ending verpasst bekommen hat.
Ja kurze Zeit dachte ich schon: ach bitte nicht das Einsichtsende und war höchst erbaut, als Matts Schwester genau in die Kerbe gehauen hat und Mavis voll bestätigte 🙂
Hast den Film etwa im Kopfstand anguckt?..;-D
(Bezüglich anderer Perspektive..;-)
Hat jetzt zwar nichts mit dem Thema zu tun, aber bei mir wartet ein weiteres Stöckchen auf dich. Falls du Lust dazu hast 😉 (http://goingtothemovies.wordpress.com/2012/03/23/funf-fragen/)
Jepp :))
Ohoh, das ist schwer!
Schön, dass er Dir auch so gut gefallen hat. 🙂 Ja, ich fand ihn ja auch großartig, insbesondere Charlize hat mich – wieder einmal – absolut überzeugt. Aber auch Patton Oswalt war der absolute Knaller. Ich finde aber nicht wirklich, dass sie hoch erhobenen Hauptes in die Großstadt zurückgefahren ist, oder besser: sie ist hoch erhobenen Hauptes zurück, aber gelernt hat sie nichts und sie wird ihrem alten Trott wieder verfallen…so habe ich ihren Charakter jedenfalls verstanden. Krass fand ich die Szene, als sie etwas mit Patton anfängt. :no:
Ja Oswalt ist großartig.
Stimmt schon, sie hat ein kurzes Aufblitzen, kehrt dann aber Heim und macht alles wie gehabt. Wobei ich mich Frage, ob die Kleinstadtidylle mit Häuschen und Kindern so erstrebenswert war. Natürlich ist sie total unreif was ihr Verhalten gegenüber Buddy und so manch anderen Dingen angeht, aber es ist nicht alberner als ein Keith Richard Opa mit Totenkopfgürtel :))
Und sie steht dazu.
Das mit Patton – ja. Da haben sich zwei Verlorene kurz gefunden. Ich denke für einen Moment war es das Richtige für beide.
Selbstverständlich ist die Kleinstadt-Vater-Mutter-Kind-Idylle nicht für Jeden erstrebenswert. Dafür gibt es viel zu viele Menschen, die einen unkonventionellen Lebensstil bevorzugen. 🙂 Es ärgert mich auch mitunter, dass Frauen viel eher „erwachsen“ sein sollen und manche Männer sich um ihr Bild einen feuchten Kehricht scheren…
Ja, genau, Hauptsache man steht dazu und daher ist der Film auch so ehrlich.
Trotzdem hat mich dieses Patton Oswalt Szenario verstört. 🙂
Hach!
Luftig, leicht und locker.
Die Lebensgeister tanzen Polka!
Endlich wieder in Caprihosen schlüpfen!
Endlich wieder duftende Blümchen!
Endlich wieder draußen Cappu schlürfen!
Endlich ist der Frühling da!
Du bist sicher auch überglücklich darüber!..;-)
Grüßchen von Frau zu Frau!..;-D